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Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung

Das Duo Marion Schwan (Saxophon) und Amelie Zapf (Klavier): Women in Jazz History

Das Duo Marion Schwan (Saxophon) und Amelie Zapf (Klavier): Women in Jazz History

Begrüßung durch den Universitätspräsidenten Prof. Dr. André Alt

Begrüßung durch den Universitätspräsidenten Prof. Dr. André Alt

Grußwort durch die Vorsitzende des Frauenrats Prof. Dr. Margreth Lünenborg

Grußwort durch die Vorsitzende des Frauenrats Prof. Dr. Margreth Lünenborg

Laudatio durch Prof. Lorraine Daston

Laudatio durch Prof. Lorraine Daston

Gemeinsames Bild der Preisträgerinnen

Gemeinsames Bild der Preisträgerinnen

Dankesrede von Prof. Dr Gisela Bock (rechts) und Prof. Dr. Karin Hausen (sitzend, links)

Dankesrede von Prof. Dr Gisela Bock (rechts) und Prof. Dr. Karin Hausen (sitzend, links)

Dankesrede von Prof. Dr. Sylvia Paletschek (rechts) und Prof. Dr. Angelika Schaser (links)

Dankesrede von Prof. Dr. Sylvia Paletschek (rechts) und Prof. Dr. Angelika Schaser (links)

Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung

Der Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität wird im Jahr 2015 an den Arbeitskreis Historische Frauen und Geschlechterforschung verliehen, der seit knapp 25 Jahren ein zentraler und wichtiger Akteur in der aktiven Förderung der historischen Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland ist. 1990 als „Arbeitskreis Historische Frauenforschung“gegründet, wurde er 2007 unter der Bezeichnung „Arbeitskreis für Historische Frauen- und Geschlechterforschung (AKHFG)“ in die Vereinsform überführt.

Mit seinen vielfältigen Aktivitäten hat der Arbeitskreis wesentlich dazu beigetragen, dass innerhalb der Geschichts- und Kulturwissenschaften die Berücksichtigung der Frauen- und Geschlechterforschung zur disziplinären Selbstverständlichkeit geworden ist. Hierzu gehören neben der Vernetzung etablierter Wissenschaftlerinnen in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen und insbesondere die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, historische Frauen- und Geschlechterforschung in der Wissenschafts- und Kulturlandschaft der Bundesrepublik, inner- wie außerhalb der Universitäten, dauerhaft zu verankern und den wissenschaftlichen Austausch zwischen allen, die zur Frauen- und Geschlechtergeschichte arbeiten, zu intensivieren. Er ist als nationales Komitee des Dachverbandes der International Federation for Research in Women's History (IFRWH) tätig.

Maßgebliche Initiatorinnen der Gründung waren Karin Hausen und Gisela Bock, die in vielfacher Hinsicht als Pionierinnen der deutschen Frauen- und Geschlechterforschung gelten können. Beide waren sowohl am nationalen wie am internationalen Austausch und dem Aufbau von Netzwerken der historischen Frauen- und Geschlechterforschung intensiv beteiligt. Ihre Wurzeln an der Freien Universität Berlin sind vielfältig: Sie studierten und promovierten hier und waren über viele Jahre an der Freien Universität beschäftigt. Karin Hausen arbeitete zunächst als wissenschaftliche Assistentin und später als Assistenzprofessorin von 1968 bis 1978 an der Freien Universität Berlin. Gisela Bock war von 1971 bis 1976 an der Freien Universität Berlin als wissenschaftliche Assistentin für nordamerikanische Geschichte, von 1977 bis 1983 als Hochschulassistentin für Faschismusforschung sowie von 1997 bis 2007 als Professorin für Neuere Geschichte tätig. Karin Hausen und Gisela Bock haben in ihren Publikationen und mit der Gründung des Arbeitskreises die deutschsprachige Frauen- und Geschlechtergeschichte theoretisch, methodisch und inhaltlich maßgeblich entwickelt, international und interdisziplinär vernetzt und wesentlich zu ihrer Verankerung in der Geschichtswissenschaft beigetragen.

Die Aktivitäten des Arbeitskreises werden durch die ehrenamtliche Mitarbeit seiner über 250 Mitglieder, deren Beiträge sowie Spenden ermöglicht. Seit 2009 vergibt der Arbeitskreis alle drei Jahre einen mit 3.000 Euro dotierten Preis für die beste frauen- und geschlechtergeschichtliche Dissertation. Mit seinem regelmäßig erscheinenden Newsletter existiert eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch in Fragen der historischen Frauen- und Geschlechterforschung. Der Arbeitskreis unterstützt durch vielfältiges Mentoring und die regelmäßige Veranstaltung Tagungen und Workshops insbesondere junge Wissenschaftler_innen in ihren Karrieren. Er verfolgt nicht nur die Verankerung der historischen Frauen- und Geschlechterforschung, sondern betreibt damit auch seit 25 Jahren Frauenförderung. Von Anfang an wurden innovative Arbeitsformen etabliert. Die flache Hierarchie des Arbeitskreises zielte darauf ab, alle Statusgruppen gleichberechtigt in die Aktivitäten einzubinden, was Nachwuchswissenschaftlerinnen u.a. früh Erfahrungen in der Organisation und Leitung von Tagungen ermöglichte.

Organisiert ist der nationale Arbeitskreis in fünf Regionalgruppen (Nord, Ost, Mitte, West, Süd). Die jeweiligen Regionalkoordinatorinnen organisieren regelmäßig und mindestens jährlich ein Treffen, auf denen laufende Forschungsprojekte vorgestellt werden können oder thematische Workshops stattfinden; diese Treffen sind für Mitglieder des AKHFG sowie für alle wissenschaftlich Interessierten offen. Besonders stark nachgefragt waren in den letzten Jahren die vom AKHFG in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik angebotenen Nachwuchsworkshops unter dem Motto: „Wie geht Frauen- und Geschlechtergeschichte?“ Daneben dient die an eine Tagung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte angebundene jährliche Mitgliederversammlung nicht nur dem wissenschaftlichen Austausch, sondern ebenso der intensiveren weiteren nationalen wie internationalen Vernetzung.

Der Arbeitskreis möchte den Margherita-von-Brentano-Preis der Freien Universität Berlin dazu nutzen, Tagungen zu veranstalten und die Workshops zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechtergeschichte zu verstetigen und häufiger zu veranstalten. Der Preis bietet zudem die Möglichkeit, ausgewählte Beiträge dieser Veranstaltungen zu publizieren und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf diese Weise gezielt auf eine akademische Karriere vorzubereiten. Angesichts der Anfeindungen und Bedrohungen, denen Genderforscher/innen jüngst in Deutschland ausgesetzt waren, will der Arbeitskreis in der Bundesrepublik verstärkt darauf hinwirken, das gesellschaftlich relevante Forschungsfeld der Frauen- und Geschlechtergeschichte in der Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen und in den historischen Wissenschaften nachhaltiger zu etablieren.

Mehr über den Arbeitskreis erfahren Sie auf dessen Homepage: http://www.akgeschlechtergeschichte.de/