Beiträge zur Eröffnung
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Grußwort des Präsidenten der Freien Universiät
Dieses Gebäude ist der Ausdruck dessen schlechthin, was die Gründer dieser Universität in den drei Begriffen Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit uns als Mission mitgegeben haben. Dieses ist ein Gebäude der Freiheit, weil es als Ausdruck der Entschlossenheit aufschien, im damaligen freien Westen der besetzten Stadt Berlin, nicht nur die akademische Freiheit zu verteidigen, sondern ihr ein Gründungsgebäude zu widmen, dessen Nachricht in die Welt völlig eindeutig war: Wir glauben an die Zukunft der Freiheit in Berlin, wir glauben an eine Freie Universität, denn, so hatte Kennedy es ausgedrückt: „Es gibt keinen Fortschritt, wenn die Menschen kein Vertrauen in die Zukunft haben“.
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Grußwort des Gesandten der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika
Im Namen der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika möchte ich Ihnen zur Wiedereröffnung des Henry-Ford-Baus und des Auditorium Maximum gratulieren. Das Auditorium war Zeuge einiger besonderer Augenblicke in der Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Krieg. Amerikanische Präsidenten, Politiker und Professoren haben hier gesprochen. Sowohl ihre Worte als auch ihre Präsenz waren Symbole für die Unterstützung der Freien Universität Berlin durch die Menschen in den Vereinigten Staaten.
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Festrede des Senators für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner
Mehr als 50 Jahre nach seiner Eröffnung erstrahlt das Gebäude eindrucksvoll in neuem Glanz. Man ist versucht zu sagen, fast wie ein Symbol für das künftige Gedeihen der Wissenschaft in der Hauptstadt. Als erstes zentrales Gebäude der damals frisch gegründeten Freien Universität stand und steht auch der Henry-Ford-Bau, wie die FU als Ganze, für den Neuanfang der Berliner Universität nach 1945 – als Neuanfang im Westteil der Stadt, ein Neuanfang als Protest gegen die Entwicklung der Berliner Universität Unter den Linden im Osten der geteilten Stadt.
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Der Henry Ford Bau im Kontext der Nachkriegsmoderne
Architekturvortrag von Gerwin Zohlen
Um den Henry Ford Bau lag um 1970 für junge Studenten eine ungewöhnlich starke, fast hieratische Aura, ein Wispern und Flüstern, das sich um die Worte Audimax und Vollversammlung rankte. Die Zusammenhänge und Bedeutungen von Rednerlisten, Namen und technischen Begriffen wie Teach-in, Sit-in oder einzelnen Terminen war einem aber entweder noch nicht vollständig vertraut oder sie sollten auch gar nicht ganz durchschaubar gemacht werden, so dass die Hauptwirkung dieses Rumorens eine große Ehrfurcht war, mit der man dem Gebäude in der Garystraße begegnete.
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Eine gewisse lyrische Stimmung
Der Henry-Ford-Bau der Freien Universität
Von Gerwin Zohlen
Man sieht nur, was man schon weiß: Selten kommt Architekturkritik so an ihre Grenzen wie beim Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin. Architekturkritik ist im besten Fall eine Schule des Sehens. Aber weder das Steinwerk der gebogenen Ostwand noch das weite Foyer mit seinen elegant eingehängten Freitreppen, nicht die weit auskragende Dachplatte oder die eng rhythmisierten Pfeiler entlang der Garystraße lassen erkennen, was sich in diesem Bauwerk ereignete, als es zu seiner überragenden Bedeutung gelangte und, kurz, zu einer Inkunabel der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit wurde.
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