Die Dienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit und zum mobilen Arbeiten wurde unterzeichnet
News vom 06.12.2024
English version below
Update vom 05.12.2024
Heute ist die neue Dienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit und zum mobilen Arbeiten endlich unterzeichnet worden. Auch der erstmaligen Festlegung der Funktionsarbeitszeit und dem angepassten Gleitzeitbogen hat der Gesamtpersonalrat zwischenzeitlich zugestimmt und die FAQ sind bereit für die Veröffentlichung.
Wir sind nun mit euch gespannt, wie die neue Dienstvereinbarung mit Leben gefüllt wird. Über eure Rückmeldungen dazu, ob positiv oder nicht, freuen wir uns sehr.
Ursprüngliche News-Meldung vom 17.10.2024
Nach langem Ringen, diversen Verhandlungsrunden und auch harten Kompromissen ist die neue Dienstvereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit und zum mobilen Arbeiten nun fertig.
Warum hat das so lange gedauert?
Dem ursprünglichen Entwurf der Dienststelle konnten wir nicht zustimmen. Deshalb wurde die Einigungsstelle angerufen. Dafür haben wir die rechtlich problematischen Aspekte des alten Entwurfs herausgearbeitet und mit Hilfe anwaltlicher Beratung einen eigenen GPR-Entwurf erarbeitet. Die Einigungsstelle gab uns auf, aus beiden Entwürfen mit der Dienststelle eine gemeinsame Dienstvereinbarung zu entwickeln. Im Zuge dessen wurden viele strittige Punkte hart verhandelt und Kompromisse gefunden, was einige Zeit in Anspruch nahm. Nicht in allen Punkten war eine Einigung möglich. Deshalb wurde die Letztentscheidung wieder von der Einigungsstelle getroffen.
Was haben wir für euch erreicht?
Der Gleitzeitrahmen wurde bereits im ursprünglichen Entwurf der Dienststelle auf 6:00 bis 22:00 Uhr erweitert. Die Erweiterung sahen wir kritisch, besonders die Abendstunden hatten für uns Missbrauchspotential. Deshalb haben wir hart darum gerungen, dass die Zeit von 20:00 bis 22:00 Uhr für so genannte „Spätarbeit“ nur freiwillig genutzt wird, kommunikationsfrei bleibt (keine Erreichbarkeit erforderlich ist!) und keine Arbeit in diesem Zeitraum angeordnet werden kann. Auch dienstliche Termine sind nicht vorgesehen.
Die von der Dienststelle ins Spiel gebrachte Funktionsarbeitszeit haben wir ebenfalls intensiv diskutiert und Zeitmodelle verhandelt, die den Beschäftigten möglichst viel Gestaltungsfreiheit lassen. Für den Freitag haben wir eine kürzere Funktionsarbeitszeit erreicht, die auch einen frühen Start ins Wochenende ermöglicht.
Ein wichtiges Anliegen war uns auch, das Vorliegen beruflicher und/oder dienstlicher Erfordernisse und nicht nur „Belange“ in den Fokus zu rücken. Wenn den Beschäftigten eine größere Arbeitszeitsouveränität gewährt werden soll, muss auch kritisch abgewogen werden, welche Dinge noch unbedingt erforderlich sind und welche ggf. später erledigt werden können. Hier wollen wir auch die Vorgesetzten stärker in die Pflicht nehmen, zugunsten der Beschäftigten abzuwägen.
Als Erfolg sehen wir außerdem die vorgesehene DV-Flex-Kommission bei Konflikten hinsichtlich Arbeitszeiten oder mobilem Arbeiten. Nehmen wir an, mobiles Arbeiten wird ohne Grund nicht gewährt oder die Lage der Arbeitszeit die privaten Verpflichtungen einer beschäftigten Person werden nicht angemessen berücksichtigt. Wenn darüber im direkten Gespräch keine Einigung erzielt wird, kann die Kommission angerufen werden, die eine Empfehlung für die Lösung des Problems aussprechen soll. Dieser Empfehlung soll dann auch gefolgt werden. Wir sehen dies als Chance, Konflikte beizulegen und zu tragfähigen Lösungen für die Beteiligten zu gelangen. Wie sich dieses Konstrukt in der Praxis bewährt, bleibt natürlich abzuwarten.
Im Zuge der Umsetzung der DV Flex wird auch ein neuer Gleitzeitbogen entwickelt, der zum einen rechtliche Änderungen der letzten Jahre berücksichtigt (z. B. Erfassung der Lage der gesetzlichen Pausen), aber auch die mögliche mehrfache Unterbrechung der Arbeitszeit abbilden kann. Vor allem bestimmen wir bei diesem Gleitzeitbogen mit, was bei dem vorher verwendeten nicht der Fall war. Hier achten wir darauf, dass der Bogen für alle gut zu handhaben ist und euch bei der Erfassung eurer Arbeitszeit unterstützt. Perspektivisch wünschen wir uns eine elektronische Zeiterfassung, die den Bogen dann überflüssig macht.
Und noch etwas war uns sehr wichtig: Die neue Dienstvereinbarung bringt viele Veränderungen mit sich. Um allen Menschen an der FU die Möglichkeit zu geben, sich schnell und umfassend über die geltenden Regelungen zu informieren, haben wir ausführliche FAQ zur DV Flex angeregt und die Dienststelle ist diesem Vorschlag gefolgt. Hier befinden wir uns gemeinsam gerade noch im Erarbeitungsprozess. Den Beschäftigten soll damit auch die Möglichkeit gegeben werden, sich auf die vereinbarte Auslegung der Dienstvereinbarung berufen zu können.
Wo konnten wir uns nicht durchsetzen?
Zwei Punkte konnten in den Verhandlungen nicht beigelegt werden. Diese wurden der Einigungsstelle vorgelegt, die mit der entscheidenden Stimme des vorsitzenden Richters dem Vorschlag der Dienststelle gefolgt ist.
Dies war zum einen angeordnete Arbeit am Samstag. Hierfür kann der Gleitzeitrahmen auf Samstag von 6:00 bis 20:00 Uhr erweitert werden. Die Dienststelle begründet dies mit Raumknappheit besonders für die Lehre sowie erforderlicher Forschung. Wir haben uns strikt gegen diese Erweiterung ausgesprochen! Aus unserer Sicht hätten diese Bedarfe weiterhin mit zuschlagspflichtigen, angeordneten Überstunden (unter Mitbestimmung des örtlichen Personalrats) abgedeckt werden können. Immerhin haben wir eingebracht, dass die tarifvertragliche geregelte Fünftagewoche beibehalten werden muss. Personen, die am Samstag arbeiten müssen, haben dann an einem anderen Wochentag frei. Die Dienststelle hat in den Verhandlungen betont, das sollten Einzelfälle bleiben, die nur freiwillig stattfinden (z. B. für Blockseminare). Daran wollen wir sie messen!
Der zweite strittige Punkt war die freiwillige Samstagsarbeit in Absprache mit der vorgesetzten Person. Natürlich kann es in Einzelfällen gut sein, wenn man z. B. Minusstunden durch einen Arbeitseinsatz am Samstag ausgleichen kann. Wir haben hier aber befürchtet, dass sich daraus sozialer Druck auf andere Mitarbeitende ergeben könnte nach dem Motto „Der macht das auch, kannst du nicht mal?“ Deshalb waren wir auch hier strikt dagegen.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Dienstvereinbarung wurde von der Einigungsstelle in Kraft gesetzt. Wirksam werden die Änderungen (vor allem die Erweiterung des mobilen Arbeitens auf 60 % der Arbeitszeit eines Monats) ab 1. Januar 2025. Bis dahin werden noch die Funktionsarbeitszeiten in den einzelnen Bereichen festgelegt und der neue Gleitzeitbogen fertiggestellt.
Und dann sind wir mit euch gespannt, was die neue Dienstvereinbarung bringt. Für Fragen und Rückmeldungen zur Umsetzung stehen wir sowie die örtlichen Personalräte euch gern zur Verfügung!
Update December 5, 2024
The new agreement on flexible working hours and mobile working was finally signed today. The General Staff Council has now also approved the first-time definition of functional working hours and the adjusted flexitime sheet and the FAQ are going to be published soon.
We are now looking forward with you to seeing how the new agreement will be filled with life. We look forward to your feedback, whether positive or not.
Original news (October 17, 2024)
After a long struggle, various rounds of negotiations and some tough compromises, the new agreement on flexible working hours and mobile work is now complete.
Why did it take so long?
We were unable to agree to the management's original draft. That's why we appealed to the conciliation committee. We worked out the legally problematic aspects of the old draft and drew up our own GPR draft with the help of legal advice. The conciliation committee instructed us to develop a joint agreement from both drafts with the management. In the course of this, many contentious points were negotiated hard and compromises were found, which took some time. It was not possible to reach agreement on all points. For this reason, the final decision was once again made by the conciliation committee.
What have we achieved for you?
The flexitime framework was already extended from 6:00 a.m. to 10:00 p.m. in the management’s original draft. We took a critical view of the extension; we felt that the evening hours in particular had the potential for abuse. We therefore fought hard to ensure that the time from 8 p.m. to 10 p.m. is only used voluntarily for so-called “late work”, remains communication-free (no availability is required!) and no work can be ordered during this period. There are also no official appointments.
We have also intensively discussed the functional working hours brought into play by the management and negotiated time models that give employees as much freedom as possible. We have achieved a shorter functional working time for Fridays, which also enables an early start to the weekend.
It was also important to us to focus on the existence of professional and/or official requirements and not just “concerns”. If employees are to be granted greater working time autonomy, it is also necessary to critically weigh up which things are still absolutely necessary and which can be done later. In this respect, we also want to place greater responsibility on line managers to weigh things up in favor of employees.
We also see the planned DV Flex Kommission as a success in the event of conflicts regarding working hours or mobile work. Let's assume that mobile work is not granted without good reason or that the location of working hours does not take adequate account of an employee's private commitments. If no agreement can be reached in direct talks, the commission can be called upon to make a recommendation on how to solve the problem. This recommendation should then be followed. We see this as an opportunity to resolve conflicts and find viable solutions for the parties involved. Of course, it remains to be seen how this construct will prove itself in practice.
As part of the implementation of DV Flex, a new flexitime sheet is also being developed, which takes into account legal changes in recent years (e. g. recording the position of statutory breaks), but can also reflect possible multiple interruptions to working hours. Above all, we have a say in this flexitime sheet, which was not the case with the one previously used. We make sure that the sheet is easy to use for everyone and supports you in recording your working hours. In the future, we would like to have electronic time recording, which would then make the sheet superfluous.
And something else was very important to us: the new agreement brings with it many changes. In order to give everyone at the FU the opportunity to find out quickly and comprehensively about the applicable regulations, we suggested a detailed FAQ on DV Flex and the management followed this suggestion. We are still in the process of working on this together. This should also give employees the opportunity to refer to the agreed interpretation of the agreement.
Where were we not able to assert ourselves?
Two points could not be resolved in the negotiations. These were submitted to the conciliation committee, which followed the department's proposal with the casting vote of the presiding judge.
On the one hand, this was arranged work on Saturdays. For this purpose, the flexitime framework can be extended to Saturdays from 6:00 to 20:00. The management justifies this with a shortage of space, especially for teaching and necessary research. We have strictly opposed this extension! In our view, these requirements could have continued to be covered with additional overtime (with the co-determination of the local staff council). Nevertheless, we have argued that the five-day week regulated in the collective agreement must be retained. People who have to work on Saturdays will then have another day off. During the negotiations, the management emphasized that this should remain an individual case that only takes place voluntarily (e. g. for block seminars). We will keep an eye on that!
The second controversial point was voluntary Saturday work in consultation with the supervisor. Of course, in individual cases it can be good if, for example, negative hours can be compensated for by working on Saturdays. However, we feared that this could result in social pressure on other employees along the lines of “He does it too, can't you?” That's why we were also strictly against this.
What happens now?
The agreement was put into effect by the conciliation committee. The changes (in particular the extension of mobile working to 60% of a month's working hours) will come into effect on January 1, 2025. Until then, the functional working hours in the individual areas will be determined and the new flexitime sheet will be completed.
And then we look forward with you to seeing what the new agreement will bring. We and the local staff councils will be happy to answer any questions and collect feedback on implementation!