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Invited Symposien der Themenfelder

 

Invited Symposium I

Moderation: Rainer Watermann, Freie Universität Berlin
Diskussion: Elke Bosse, HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. Hannover

Ort: 12. März, 15:45-17-45 Uhr, Hörsaal 1a

Evidenzbasierte Hochschullehre – empirisch belegte Gestaltungsprinzipien für die Digitalisierung der Hochschullehre und Aktivierung von Studierenden

Gastredner:in:
Prof. Dr. Babette Park, Universität des Saarlandes
Prof. Dr. Martin Hänze, Universität Kassel

Erkenntnisse der empirischen Lehr-Lernforschung werden nicht systematisch von der hochschuldidaktischen Praxis rezipiert und wirken dadurch oft nicht handlungsleitend. In diesem Symposium wollen wir empirische Forschung, die zentrale Bereiche der Hochschuldidaktik tangiert, im Kontext der hochschuldidaktischen Praxis und mit Bezug zu möglichen Konsequenzen für die Hochschullehre aufzeigen und diskutieren. Als Gastredner eingeladen sind Prof. Dr. Babette Park (Empirische Hochschulforschung und Hochschuldidaktik, Universität des Saarlandes) sowie Prof. Dr. Martin Hänze (Pädagogische Psychologie, Universität Kassel).

Prof. Park setzt sich damit auseinander, wie die Digitalisierung an Hochschulen aus pädagogisch-psychologischer Perspektive, also unter Berücksichtigung von Emotion, Kognition und Lernen bestmöglich gestaltet werden kann. Antworten dazu liefern empirisch fundierte Impulse aus instruktionspsychologischer Forschung zum Lehren und Lernen mit Multimedia, z.B. zu Effekten bestehender emotionaler Zustände vor dem Lernen sowie, im Gegensatz dazu, mit den durch die Gestaltung der Lernumgebung evozierten Emotionen auf den Lernprozess und die kognitiven sowie affektiven Lernergebnisse. Im Zuge der aktuellen Diskussion um heterogene Lerngruppen sowie zur Absteckung von Rahmenbedingungen gefundener Lehr-Lerneffekte werden kognitiv belastende von entlastenden Lernsituationen unterschieden und individuelle Unterschiede mit in den Blick genommen.

Prof. Hänze schildert Ergebnisse aus einer korrelativen Feldstudie, dass nicht etwa studierenden-aktivierende, sondern dozentengelenkte Lehrmethoden zu besserem kognitivem Involvement, Interesse und selbstberichteten Lernerfolg bei Studierenden führen (Fischer & Hänze, 2019). Dieser Befund widerspricht nicht nur der hochschuldidaktischen Lehrmeinung, sondern auch hochrangig veröffentlichten Meta-Analysen im Bereich der Schul- und Hochschulforschung. Wie kann es zu den divergenten wissenschaftlichen Interpretationen und darauf beruhenden Praxisleitlinien kommen? Das Kriterium des individuellen Mit- und Nachdenkens (kognitives Involvement), z.B. durch lernwirksame, „transaktive“ Kommunikation, in dozentengelenkten wie studierenden-aktivierenden Settings wird als zentraler Wirkmechanismus herausgearbeitet.

Gemeinsam wollen wir diskutieren, was diese Erkenntnisse für die Gestaltung der Hochschullehre bedeuten und wie die Hochschuldidaktik sie einordnen, verstehen und für die Praxis nutzbar machen kann.

 

Invited Symposium II

Moderation: Cynthia Heiner, Freie Universität Berlin

Ort: 12. März, 15:45-17-45 Uhr, Hörsaal 1b

Cultivating a Lasting Department-Level Culture of Cooperative & Integrative Educational Practices

Guest Speakers:
Francis Jones, University of Britisch Columbia
Dr. Mandy Singer-Brodowski, Freie Universität Berlin
Luca Wirth, Freie Universität Berlin

 In this session, participants will leave with …

- Knowledge of some strategies that have facilitated change in teaching & learning culture within a specific department that is positive and lasting from both students’ and instructors’ perspectives

- Enhanced awareness of the importance of cooperative and integrative approaches for improving educational delivery and outcomes

- Concrete ideas for collaborative strategies that may work within their own departments for supporting individuals, groups and departments in lasting educational development.

The symposium consists of two parts. We start with a panel format and follow up with an interactive second phase. First we will present and clarify different experiences with cooperative and integrative strategies within departments, initiated to establish long term improvement of teaching and learning practices. Three perspectives will be introduced by the presenters:

1. Changes in teaching & learning culture in a large geoscience department following the 7-year Carl Wieman Science Education Initiative

2. Transformative teaching as a means of changing the teaching-learning culture in the departments

3. Development of a common mission statement for teaching as a participatory exercise involving all faculty members

We will talk about what kind of visions we have about change and improvement in teaching and learning culture and what are the “enablers” for a culture shift that will help optimize learning for students and enhance teaching experiences for faculty.

In a workshop-like setting, the second phase of the symposium offers participants the opportunity for facilitated exchange on the topics of cooperative and integrative strategies and cultural change in the teaching and learning culture of their departments. What strategies might be most likely to succeed in special settings of the respective disciplines and the associated specialist cultures? What are challenges or aspects to be aware of that may affect or limit success?

 

Invited Symposium III

Moderation: Peter Tremp, Pädagogische Hochschule Luzern

Ort: 12. März, 15:45-17-45 Uhr, Hörsaal 2

Forschendes Lernen als Zeugnis einer Aufbruchstimmung? Zum 50-jährigen Jubiläum der BAK-Schrift „Forschendes Lernen – wissenschaftliches Prüfen“

Inputs von:
Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Wilfried Rudloff, Universität Kassel
Prof. Dr. Gabi Reinmann, Universität Hamburg

In diesem Jahr jährt sich zum 50. Mal die Herausgabe der Schrift „Forschendes Lernen – wissenschaftliches Prüfen“ der damaligen Bundesassistentenkonferenz BAK. Diese Programmschrift – ein eigentlicher Verkaufsschlager – ist ein beredtes Zeugnis der Aufbruchstimmung der späten 1960er Jahre. Die Radikalität und Dringlichkeit der Postulate werden durch die sprachliche Form und Darstellung unterstrichen. Bereits der erste Satz lässt keinen Einspruch zu: «Die Wahl der Probleme, zu deren Lösung der Ausschuss für Hochschuldidaktik mit den hier vorgelegten Diskussionsergebnissen einen Beitrag leisten möchte, bedarf kaum einer besonderen Rechtfertigung» Jeder Abschnitt wird sodann nummeriert und erinnert an Gesetzesparagrafen, die Kürze der Postulate und ihr selbstbewusster Auftritt lässt keine langen Erörterungen zu. Gefordert
wird ein Studium als aktive Teilnahme an Wissenschaft als Prozess.

Diese Schrift wurde für die Entwicklung der deutschsprachigen Hochschuldidaktik höchst bedeutsam, weil sie Besonderheiten und Selbstverständnis der Hochschulstufe konzeptionell berücksichtigt und Studienreformen einfordert. Nicht zuletzt erinnert die erneute Lektüre dieser BAK-Schrift an sehr grundsätzliche Postulate akademischer Bildung. Das Symposium kontextualisiert die Postulate dieser Programmschrift, erinnert an universitäre Traditionen und Reformen und erörtert das Konzept des Forschenden Lernens und seine Ausbreitung in der heutigen Hochschullandschaft.