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Die ägyptische Revolution verstehen

Gemeinsames Symposium in der Oriental Hall, American University in Cairo

Gemeinsames Symposium, Oriental Hall, AUC
Bildquelle: Lennart Brand

News vom 19.05.2011

Veranstaltungsreihe des Kairoer Büros der Freien Universität Berlin thematisiert politischen Umbruch in Ägypten

Nr. 138/2011 vom 13.05.2011

Auf regelmäßigen Veranstaltungen des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Kairo sollen gemeinsam mit Partnern vor Ort Ansätze zur Demokratisierung entwickelt und diskutiert werden. Auftakt war ein Symposium mit Wissenschaftlern der Freien Universität und ägyptischen Forschern zu den Parallelen des Umsturzes in Ägypten und der deutschen Wende. Diskutiert wurde über die Entwicklung von sozialen Bewegungen zu politischen Organisationen, den Aufbau neuer Regierungsstrukturen und den Umgang mit dem Erbe des alten Regimes. Das Symposium fand in Kooperation mit der American University in Cairo statt.

Auf dem Podium saßen neun Wissenschaftler ägyptischer und deutscher Institutionen. Nachdem Forscher der American University in Cairo und des Al Ahram Center for Strategic Studies die Hintergründe der Bewegung 25. Januar nachgezeichnet hatten, stellte Konrad Jarausch, Professor for European Civilization an der University of North Carolina at Chapel Hill und derzeit Gastprofessor an der Freien Universität Berlin, die Parameter dar, innerhalb derer der Untergang des DDR-Regimes 1989 vonstatten gegangen war. Stefan Wolle, Historiker im Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität, nahm sich in seinem Vortrag über die Stasi-Akten eines Themas an, das auch in Ägypten hochaktuell ist, da dort die Aufarbeitung der Rolle von Geheimdiensten unter der Diktatur anläuft. Ausführungen ägyptischer Wissenschaftler zur Rolle der ökonomischen Verhältnisse und des Militärs in Ägypten wurden ergänzt durch einen Rückblick auf die Geschichte der deutschen Revolutionen von Jochen Staadt – ebenfalls vom Forschungsverbund SED-Staat. Abschließend skizzierte Monem Al Mashat, Professor an der Kairo-Universität, den Weg zu den im September anstehenden ägyptischen Parlamentswahlen.

Viele der rund 100 zumeist jungen Teilnehmer waren selbst an den wochenlangen Demonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz beteiligt gewesen. Die Präsenz der Aktivisten und die zeitliche Nähe zu den Geschehnissen prägten die Diskussion über Chancen und Risiken für Ägypten und die Region.

Künftige Veranstaltungen des Verbindungsbüros Kairo zur politischen Transformation in Ägypten sollen sich vor allem mit dem bevorstehenden Umbau des ägyptischen Hochschulsystems befassen.

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Florian Kohstall
Verbindungsbüro der Freien Universität in Kairo
Telefon: +20 22 73 62 923
E-Mail: florian.kohstall@fu-berlin.de

Dr. Lennart Brand
Center for International Cooperation
Telefon: (030) 838-73947
E-Mail: lennart.brand@fu-berlin.de

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