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Der Wert des (sozialen) Geschlechts: Geschlechterökonomie, Geschlechterkultur, Geschlechterstruktur

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Bildquelle: Brigitte Rauschenbach

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Bildquelle: Brigitte Rauschenbach

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Bildquelle: Brigitte Rauschenbach

Brigitte Rauschenbach – 2012

Kernthese des vorliegenden Beitrags ist, dass wir die Geschlechterverhältnisse nicht zureichend verstehen, solange wir den Tatbestand der geschlechtlichen Arbeitsteilung aus unseren Untersuchungen ausblenden. Sie ist der Angelpunkt einer vergeschlechtlichten Lebensweise und Leitmotiv einer konservativen Geschlechterkultur, die unter neoliberalen Vorzeichen heute vom Heiratsmarkt auf den Weltmarkt verschoben wird. Hier wie dort werden Geschlechterverhältnisse in sozialer Schieflage erschaffen und reproduziert. Basis dieser Schieflage ist der doppelsinnige Wert des sozialen Geschlechts. Doppelsinnig ist dieser Wert, weil seine kulturelle Bedeutung die ökonomische Seite des sozialen Geschlechts leugnet und in den Hintergrund drängt. Der Beitrag untersucht diese ökonomische Seite von Gender in drei Schritten. Der erste Teil erläutert am Beispiel der blinden Flecken in den Theorien von Rousseau und Marx das Kulturphänomen der geschlechtlichen Arbeitsteilungund den verborgenen Zusammenhang von Geschlecht und Ökonomie. Aufbauend auf dieser theoretischen Grundlegung konkretisiert der zweite Schritt Folgen der geschlechtlichen Arbeitsteilung anhand von Daten zur geschlechtlichen Ungleichverteilung von Arbeit in der Kontinuität der tradierten Geschlechterarrangements europäischer Wohlfahrtsstaaten. Schließlich erörtert der dritte Teil, wie dieses Verhältnis sich in Zeiten des Neoliberalismus zwar wandelt, doch im Kontext neuer globaler Ungleichstellungen auch restrukturiert.

Titel
Der Wert des (sozialen) Geschlechts: Geschlechterökonomie, Geschlechterkultur, Geschlechterstruktur
Verfasser
Brigitte Rauschenbach
Datum
2012-12
Art
Text

Über die Autorin

 

Brigitte Rauschenbach, Grenzgängerin zwischen den Disziplinen, Philosophie, Politikwissenschaft, Psychologie ist Professorin für Politikwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin (FB Politik- und Sozialwissenschaften). Forschungsscherpunkte: Politische Philosophie, Politische Psychologie, Geschlechterforschung, Mentalitätsgeschichte, Erinnerungspolitik.

 

 

Veröffentlichungen der Autorin zu Geschlechterthemen seit 2000

 

Der Traum und sein Schatten. Frühfeministin und geistige Verbündete Montaignes: Marie de Gournay und ihre Zeit, Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag 2000.

 

Politische Philosophie und Geschlechterordnung, Frankfurt a. M.: Campus 1998.

 

„Wenn Sokrates eine Frau gewesen wäre...“. Denken an der Grenze des Undenkbaren, in: Philosophinnen im 3. Jahrtausend, hrsg. von Ruth Hagengruber, Bielefeld 2004.

 

Kultur, die nicht eins ist – oder die systematische Zweideutigkeit von Kultur, in: Kultur, Pluralität und Ethik. Perspektiven in Sozialwissenschaft und Ethik, hrsg. von Christof Mandry, Münster, Hamburg und Wien 2004.

 

„Die Zeit ist aus den Fugen“. Epochen des Umbruchs und Geschlechterordnung, in: Gerald Steinhardt und Andrea Bierbaumer (Hrsg.): Der flexibilisierte Mensch – Subjektivität und Solidarität im Wandel, Heidelberg und Kröning: 2003.

 

Gerechtigkeit und Solidarität. Zwei Seiten der Medaille Geschlechterdemokratie vorgestellt am Beispiel des französischen Paritätengesetzes, in: Demokratie und Alltaghandeln: individuelle Selbstbestimmung, kollektive Mitbestimmung, und Solidarität, Festschrift für Bodo Zeuner zum 60. Geburtstag, Münster 2002.

 

Grenzüberschreitungen zur Geschlechterdemokratie. Notizen zu einem Kolloquium über die Hälfte der Macht, in: Feministische Studien H 2, 2002.

 

„Über einen Abgrund der Zeiten hinweg“. Im unterbrochenen Lauf der Geschichte die Spur der Geschlechter. Anknüpfungspunkte im Frühwerk von Simone de Beauvoir, Emmanuel Lévinas und Hannah Arendt, in : Feministische Studien H. 1, 2001.

 

 

Kontakt

Brigitte Rauschenbach

Ihnestr. 21

1495 Berlin

Email: werausch@zedat.fu-berlin.de