Abstract: In Frankreich wurde mit dem Paritätsgesetz im Jahre 2000 eine obligatorische Berücksichtigung von Frauen und Männern zu 50 Prozent in den parlamentarischen Gremien eingeführt. Das Gesetz wurde seitdem mehrfach erweitert und hat zu einem Anstieg des Frauenanteils in den Gremien geführt. Verbunden mit dem Paritätsgesetz ist die Erwartung, dass nicht nur mehr Frauen in die Parlamente der verschiedenen Ebenen und in die Exekutive gelangen, sondern dort auch effektive Gleichstellungpolitik betrieben wird. Um zu überprüfen, ob sich diese Erwartung in der Kommunalpolitik bisher erfüllt hat, hat die Autorin Louise Borreani untersucht, welche Maßnahmen auf kommunaler Ebene in Paris, Marseille und Montreuil ergriffen wurden und wie es zu erklären ist, dass Kommunen mit fast paritätischem Frauenanteil eine durchaus unterschiedliche Anzahl und Qualität von Gleichstellungsmaßnahmen initiiert und durchgeführt haben.