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Gesamtwirtschaftliche, betriebliche und tarifliche Analysen zur Entgeltgleichheit

Karin Tondorf – 2011

Entgeltgleichheit bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit von Frauen und Männern gehört schon seit mehr als einem halben Jahrhundert zum normativen Programm der Gleichberechtigung der Geschlechter. Dennoch ist die Entgeltlücke - der sog. Gender Pay Gap (GPG) - in Deutschland besonders groß. Im EU-weiten Ranking nimmt die Bundesrepublik nach wie vor einen der letzten Plätze ein. Angesichts dieser Ausgangslage stellt sich die Frage nach den Ursachen ungleicher Bezahlung von Frauen und Männern. Damit rücken Analysen zur Entgeltungleichheit der Geschlechter, d.h. ihre theoretischen Konzepte, Instrumente und Ergebnisse in den Mittelpunkt des Interesses gleichstellungspolitischer Akteurinnen und Akteure. Mit Ursachenanalysen zur Entgeltgleichheit befassen sich Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Fachdisziplinen seit längerer Zeit. Große Beachtung finden ökonomische Analysen des Gender Pay Gap, wie sie vom Statistischen Bundesamt und von verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Instituten vorgenommen werden. Diese ökonometrisch-statistischen Analysen beziehen sich nicht nur auf die Ebenen der Gesamtwirtschaft, der Branchen und Regionen, sie werden seit kurzem von der Bundesregierung auch für die betriebliche Ebene empfohlen. In der Diskussion zur Analyse von Entgeltgleichheit spielen jedoch auch rechtswissenschaftliche Arbeiten, soziologische Untersuchungen sowie Beiträge aus der Managementforschung und der Arbeits- und Organisationspsychologie eine bedeutende Rolle. Sie wählen einen anderen analytischen Zugang zum Problem des ungleichen Arbeitsentgelts der Geschlechter. Im Folgenden werden daher unterschiedliche analytische Ansätze zur Entgeltgleichheit auf gesamtwirtschaftlicher, betrieblicher und tariflicher Ebene vorgestellt. Es wird jeweils erörtert, welche konzeptionellen Annahmen von Entgelt(un)gleichheit diesen Analysen zugrunde liegen, welche Instrumente sie anwenden, zu welchen Ergebnissen sie gelangen und welche politischen Maßnahmen daraus abgeleitet werden (können).

Titel
Gesamtwirtschaftliche, betriebliche und tarifliche Analysen zur Entgeltgleichheit
Verfasser
Karin Tondorf
Datum
2011-08
Art
Text
Über die Autorin

Dr. Karin Tondorf, Diplom-Soziologin, Forschung und Beratung zu Entgelt- und Gleichstellungspolitik, Seddiner See,

von 1989 - 1994 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Politikwissenschaft, von 1994 - 1996 Forschungsreferentin am WZB, seit 1996 freiberuflich als Wissenschaftlerin und Beraterin zu Themen der Entgelt- und Gleichstellungspolitik tätig, zahlreiche Buch- und Zeitschriftenpublikationen,

http://www.karin-tondorf.de