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Themen im April

02.04.2012

Ein Amoklauf passiert niemals spontan

Gedenken an die Opfer des Amoklaufs von Erfurt.

Die Psychologin Rebecca Bondü hat an der Freien Universität Gründe und Risikofaktoren für School-Shootings ausgewertet

Es ist zehn Jahre her, dass der Schüler Robert Steinhäuser mit einer Waffe das Gutenberg-Gymnasium in Erfurt betrat und bei einem Amoklauf 16 Menschen tötete, darunter zwölf Lehrer und zwei Schüler. Die Psychologin Rebecca Bondü hat sich an der Freien Universität Berlin im Rahmen des „Berliner Leaking-Projekts“ zu School-Shootings mit dem Amoklauf von Erfurt und vielen weiteren Schulmassakern befasst. Das Wort „Leaking“, zu Deutsch: durchsickern, geht auf die Theorie zurück, der zufolge ein Amoklauf sich über konkrete Anzeichen ankündigt, etwa durch eine ausgesprochene Drohung oder eine über das Internet verbreitete Gewaltphantasie des späteren Täters.

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Der Berg ruft

Wissenschaftler der Freien Universität erforschen die Ursachen von Naturgefahren in den Alpen.

Wissenschaftler der Freien Universität erforschen die Ursachen von Naturgefahren in den Alpen

Mit der Christianisierung verblassten sie, die Geschichten, nach denen ein Riese im Berg wohnt und mit Steinen wirft, wenn man ihn verärgert. Mit der Aufklärung verblassten dann die Geschichten, nach denen Erdrutsche, die ganze Dörfer verschütteten, Gottes Zorn für ein lästerliches Leben seien. Stattdessen griffen auch im Alpenraum wissenschaftliche Erklärungen Raum, denen zufolge Lawinen, Steinschläge und Erdrutsche geologische, meteorologische oder landwirtschaftliche Ursachen haben. Doch mit jedem dieser Fortschritte ging auch ein Stück tradierten Wissens verloren, das spätestens jetzt, in Zeiten des Klimawandels, wieder von großem Nutzen sein kann. Wie und warum das geschah und wie man hilfreiches, jedoch verschüttetes Wissen bergen und wieder nutzbar machen kann, das erforschen Wissenschaftler im Projekt „Alpine Naturgefahren im Klimawandel“, das zu einem großen Teil an der Freien Universität verortet ist.

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Wahrgenommene Wahrnehmung

Verschiedene filmische Mittel, z.B. Licht- und Toneffekte oder die Bildschärfe, können laut Filmwissenschaftler Thomas Morsch dazu beitragen, dass das Filmerlebnis zu einer ästhetischen und körperlichen Erfahrung wird.

Filmwissenschaftler Thomas Morsch untersucht die Medienästhetik des Kinos

Ein Raumschiff umtanzt grazil eine Raumstation zum Donauwalzer von Johann Strauß. Dazu bewegt sich eine Frau, durch beschwerte Schuhe am Boden gehalten, auf einen schlafenden Mann zu, dessen Arm in der Luft schwebt – Choreographien der Schwerelosigkeit. Stanley Kubrick erschuf mit seinem Science-Fiction-Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ (1968) mit Oscar-gekrönten Spezialeffekten, intensiven Bildern und Orchestermusik eine Filmwelt, die, Filmwissenschaftler Thomas Morsch zufolge, eine „körperliche Erfahrung bedeutet“.

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