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Musikwissenschaftliches Seminar der Freien Universität erhält Stiftungsprofessur der Ernst von Siemens Musikstiftung

Stiftungsprofessur für Neue Musik wird fünf Jahre lang mit insgesamt 1,25 Millionen Euro gefördert

Nr. 044/2023 vom 10.03.2023

Das musikwissenschaftliche Seminar am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin wird ab dem Wintersemester 2023/24 von der Ernst von Siemens Musikstiftung mit einer Stiftungsprofessur für Neue Musik gefördert. Dazu werden für fünf Jahre insgesamt 1,25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Ernst von Siemens Musikstiftung hatte anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums die Stiftungsprofessur im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben und hat nun der Freien Universität Berlin den Zuschlag erteilt.

Ziel der Professur ist es, die Neue Musik vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart stärker im akademischen Diskurs zu verankern, die Auseinandersetzung mit Neuer Musik an den Universitäten und Musikhochschulen zu fördern und eine forschungsgestützte Lehre zu befördern. Sie wird zum WS 2023/24 besetzt und damit zeitgleich mit einem neu geplanten Masterstudiengang „Musik, Sound, Performance“ starten.

„Die Stiftungsprofessur wird eng mit der Neuen Musikszene und ihren zahlreichen Ensembles und Komponist*innen zusammenarbeiten und damit Brücken schlagen zwischen musikwissenschaftlicher Forschung und Musikpraxis“, sagte die Musikwissenschaftlerin, Prof. Dr. Camilla Bork, die die Jury der Ernst von Siemens Musikstiftung mit ihrem Konzept überzeugen konnte. Wie bilden sich Aufführungstraditionen in der Neuen Musik? Welche Rolle spielt dabei das Wissen von Performer*innen und Ensembles? Wie reagieren Musik und Sound auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen? Auf diese und andere Fragen wird die Stiftungsprofessur Antworten suchen und diese in Veranstaltungsformaten präsentieren, die sich sowohl an eine universitäre als auch an eine breitere Öffentlichkeit richten. Im Rahmen der Professur werden hierzu Lehr- und Forschungsprojekte zu Schlüsselwerken Neuer Musik entwickelt, eine kollaborative und interaktive Plattform zu Aufführungstraditionen Neuer Musik eingerichtet und Künstlerresidenzen am Seminar für Musikwissenschaft ermöglicht und kuratiert.

Das Konzept der Freien Universität Berlin überzeugte durch die Verzahnung von Theorie und Praxis einerseits, durch ihren Schwerpunkt im Bereich der Wissenskultur andererseits. „Die wissenschaftliche Reflexion der Gegenwartsmusik steht heute vor enormen Herausforderungen“, sagte Prof. Dr. Ulrich Mosch, Kuratoriumsmitglied der Ernst von Siemens Musikstiftung. Mit ihrem Ansatz schaffe die Freie Universität eine „zentrale Schnittstelle“, die der lebendigen Erneuerung des Diskurses diene.

„Für das neu retablierte Seminar für Musikwissenschaft bietet diese Professur die Chance, neben bereits bestehenden Forschungsschwerpunkten im Bereich Musiktheater und Musik und Medien, sich verstärkt im Bereich der Neuen Musik und aktuellen Strömungen in Sound Art und musikalischer Performance zu profilieren“, betonte Camilla Bork.

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