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„Facetten der Komplexität“

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neues Graduiertenkolleg in Sprecherschaft der Freien Universität

Nr. 345/2017 vom 20.12.2017

Die Erforschung von Facetten der Komplexität in Mathematik und Informatik steht im Mittelpunkt eines neuen Graduiertenkollegs für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Sprecherschaft der Freien Universität Berlin. Es ist eine von elf neuen Einrichtungen, die der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in seiner Wintersitzung beschloss, wie die DFG am Mittwoch in Bonn mitteilte. Das Kolleg nimmt im April 2018 mit zwölf Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden und mit einer Postdoc-Stelle seine Arbeit auf, erklärte dessen Sprecher, Informatik-Professor Günter Rote von der Freien Universität Berlin. Weitere Antragsteller waren die die Technische Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin. Das Kolleg wird für zunächst viereinhalb Jahre gefördert.

In Mathematik und Informatik taucht das Thema Komplexität in vielerlei Gestalt auf, die bislang weitgehend unabhängig voneinander erforscht wurden: Betrachtet wird zum einen der kombinatorische Aspekt der Komplexität, also die bloße Anzahl mathematischer Strukturen. Es gibt ferner die Beschreibungskomplexität, also die Möglichkeit, eine Struktur knapp oder weniger knapp zu kodieren oder übersichtlich visuell darzustellen. Darüber hinaus gibt es die “klassische“ algorithmische Komplexität – diese betrifft die Laufzeit und den Speicherbedarf von Algorithmen. Die Querverbindungen zwischen diesen drei Ansätzen wollen die Mitglieder des Graduiertenkollegs „Facetten der Komplexität“ nutzen, um wichtige neue Erkenntnisse zu gewinnen, die für Mathematik und theoretische Informatik gleichermaßen relevant sind.

Dabei sollen verschiedene Betrachtungsweisen oder Facetten der Komplexität in ein gemeinsames Ausbildungs- und Forschungsprogramm integriert werden. „Gerade in jüngerer Zeit hat es sich gezeigt, dass die verschiedenen Herangehensweisen an das Thema Komplexität vielfältig miteinander verbunden sind, und dass eine gemeinsame Betrachtung signifikante neue Erkenntnisse ermöglicht“, betonte der Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Günter Rote. Das Hauptziel des Graduiertenkollegs sei die Ausbildung einer neuen Generation hochqualifizierter Forscherinnen und Forscher. „Wir möchten den Studentinnen und Studenten des Kollegs in einer spannenden Forschungsumgebung eine breite und facettenreiche Sicht auf das Thema Komplexität eröffnen“, unterstrich Günter Rote. Das Graduiertenkolleg sei dabei in all seinen Bestandteilen international konzipiert; dies gelte gleichermaßen im Hinblick auf die erwarteten Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs, durch die Zusammenarbeit mit ausländischen Arbeitsgruppen, durch das Gäste- und Vortragsprogramm des Kollegs und durch das englischsprachige Kursangebot.

Die Einrichtung ist eine von elf Graduiertenkollegs, die die DFG neu bewilligte. Sie erhalten über viereinhalb Jahre insgesamt etwa 134 Millionen Euro. Zusätzlich zu den elf neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von 18 Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu. Insgesamt fördert die DFG nach eigenen Angaben zurzeit 223 Graduiertenkollegs, darunter 42 Internationale Graduiertenkollegs. Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.

Weitere Informationen

  • Prof. Dr. Günter Rote, Institut für Informatik der Freien Universität Berlin, Telefon 030 /838-75150 und -75103, E-Mail: rote@inf.fu-berlin.de
  • Dr. Eva-Maria Silies, Teamleiterin Forschungsförderung und -information in der Forschungsabteilung der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73610, E-Mail: eva-maria.silies@fu-berlin.de

Die geförderten Graduiertenkollegs im Überblick

www.dfg.de/gk