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Freie Universität und Charité – Universitätsmedizin Berlin zeichnen exzellente forschungsbasierte Geschäftsideen aus

Preisträger im Wettbewerb „Research to Market Challenge“ gekürt

Nr. 204/2017 vom 20.07.2017

Im Ideenwettbewerb „Research to Market Challenge“ der Freien Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin sind am Dienstag insgesamt neun Projekte auszeichnet worden: Den mit 1.500 Euro dotierten ersten Preis in der Wettbewerbskategorie Digital nahm das Team YouniqueAD entgegen, eine Initiative zur Erhöhung der Effizienz von Online-Werbung. In der Kategorie Life Sciences & Technologies belegte das Team PoGoN mit einem Projekt für ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Graphen-Netzen den ersten Platz. Erstmals wurden Geschäftsideen in der Kategorie Cultural & Social ausgezeichnet, hier lag das Team Double Cover vorn, dessen innovatives mathematisches Verfahren beispielsweise die Übertragung der Entwürfe von Künstlern auf beliebige Geometrien ermöglicht.

Teilnehmen konnten Studierende, Absolventen, Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter der Freien Universität Berlin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und kooperierender Forschungseinrichtungen. Gesucht waren die besten Verwertungsideen für Forschungsergebnisse. Ermöglicht wird der Wettbewerb durch Unterstützung der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V., Stiftung Charité, der Berliner Sparkasse, des Netzwerks Unternehmertum der Freien Universität Berlin und durch das Deloitte Analytics Institute.

Der Wettbewerb ist Teil des Projekts „Entrepreneurial Network University“, in deren Rahmen die Freie Universität und die Charité, der gemeinsame medizinische Fachbereich der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, zusammen eine hochschulweite Gründungskultur etablieren. 2017 wurden insgesamt 48 Ideen eingereicht. Drei Fachjurys prüften die Beiträge auf Innovationsgehalt, Realisierbarkeit und Kundennutzen und kürten drei Preisträger je Kategorie; die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern von insgesamt 9.000 Euro (je 1.500 für den ersten, 1.000 für den zweiten und 500 Euro für den dritten Platz) dotiert.

Gewinner in der Kategorie „Digital“ (Fotos auf Anfrage):

1. Platz: YouniqueAd
Max Edelmann und Dennis Kolligs studieren Wirtschaftsinformatik an der Freien Universität Berlin und wollen Online-Werbung effizienter machen: Ihre Software YouniqueAd steuert Marketingmaßnahmen nach dem Customer-Lifetime-Value-Ansatz, nach dem der monetäre Wert aller Geschäftstransaktionen eines Kunden langfristig betrachtet wird und Kundenbindung ein wichtiger Faktor ist. Kernprodukt von YouniqueAd ist ein selbstlernender Algorithmus, der die optimale Gebotshöhe für einen bestimmten Werbeplatz errechnet und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Werbekontakte stetig verbessert.

Platz 2 belegte das Projekt C2C engery sharing mit dem Konzept für elektrische Fahrzeuge, die während der Fahrt ihre Ladung untereinander weitergeben können. Platz 3 ging an das Team Connected Glove, das einen Bluetooth-fähigen Handschuh als universales Interface für elektronische Geräte entwickelt hat.

Gewinner in der Kategorie „Cultural & Social“ (Fotos auf Anfrage):

1. Platz: Double Cover
Mit Double Cover wird Mathematik anschaulich: Die Modelle werden von Nutzern selbst zusammengesteckt und bilden mathematische Geometrien mit sogenannten mehrfachen Überdeckungen ab. Solide, metallisch scheinende Papiere sorgen für einfache Handhabung, sehen schön aus und machen die Modelle haltbar und dennoch erschwinglich. Dank eigens entwickelter Verfahren aus der Arbeitsgruppe von Konrad Polthier, Professor für Mathematical Geometry Processing am Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin, lassen sich Entwürfe von Künstlern auf beliebige Geometrien übertragen. Die Bastelbögen können dann im Lasercut-Verfahren in großen Stückzahlen hergestellt werden. Double Cover nutzt bereits Entwürfe des niederländischen Künstlers Rinus Roelofs und plant Kooperationen mit weiteren Künstlern. Potenzielle Kunden sind Privatpersonen, Lehrer und Lehramtsstudierende sowie Veranstalter von Workshops und Wissenschafts-Events. Zum Team von Double Cover gehören Martin Skrodzki, Ulrich Reitebuch, Kevin Guo und Konrad Polthier.

Mit dem 2. Platz wurde die Consulting-Agentur wissen.schafft.kommunikation ausgezeichnet, die wissenschaftliche Erkenntnisse über den Islam und muslimisches Leben stärker in öffentliche Debatten einbringen will. Das Social Business Afara Academic Publishing wird wissenschaftliche Arbeiten aus afrikanischen Ländern zum kostenpflichtigen Download anbieten.

Gewinner in der Kategorie „Life Sciences & Technologies“ (Fotos auf Anfrage):

1. Platz: PoGoN

Graphen ist eine transparente Kohlenstofflage aus Graphit mit bienenwabenförmigen Muster, die eine hohe Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität besitzt. Experten gehen davon aus, dass das Material etwa Computerprozessoren kleiner und schneller machen könnte, ohne dass diese viel Energie als Abwärme verlieren. Das PoGoN-Team hat ein Verfahren entwickelt, um intaktes Graphen mit polarer Oberfläche und einzigartiger Qualität durch einen chemischen Prozess energieeffizient aus Graphit herzustellen und auf Trägermaterialien abzuscheiden. Mit dem zum Patent angemeldeten Verfahren wollen die Wissenschaftler nun sogenannte polare Graphen-„Suchernetzchen“ (TEM-Grids) herstellen, die in der Elektronenmikroskopie und Nanotechnologie benötigt werden, um kleinste Strukturen sichtbar zu machen. Zum Team gehören Siegfried Eigler, Professor für Organische und Makromolekulare Chemie an der Freien Universität Berlin, Philipp Rietsch, Dr. Regina Eigler, Christian Halbig und Dr. Patrick Feicht.

Platz 2 ging das Team FertiLac, das häufig auftretende Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut bei Milchkühen mit probiotischen Bakterien behandeln will. Mit einer Vorrichtung für vorgefertigte chirurgische Knoten belegte das Team Fixatas den 3. Platz.

Weitere Informationen

Marion Kuka, Profund Innovation, Wissens- und Technologietransfer, Abteilung Forschung, Freie Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-73656, E-Mail: marion.kuka@fu-berlin.de

Weitere Information zum Wettbewerb und den übrigen Preisträgern: