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Jenseits von Palmyra

Öffentliche Tagung zum Schutz von Kulturgütern in der universitären Lehre am 29. Oktober an der Freien Universität

Nr. 359/2016 vom 25.10.2016

Der Schutz von Kulturgütern in der universitären Lehre ist Thema einer Tagung am 29. Oktober an der Freien Universität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren gemeinsam mit Studierenden, wie das Thema Kulturgüterschutz und in diesem Zusammenhang beispielsweise adäquate Grabungstechniken oder auch der juristische Rahmen archäologischer Ausgrabungen stärker in Seminaren und Vorlesungen einbezogen werden kann. Die Konferenz ist öffentlich, der Eintritt frei.

„Die Sprengung des Weltkulturerbes von Palmyra hat im vergangenen Jahr für großes Aufsehen gesorgt“, erläutert Christiane Ochs, Studentin der Prähistorischen Archäologie an der Freien Universität, die die Tagung mitorganisiert hat. Doch nicht nur in Syrien seien Kulturgüter zerstört worden, jedes Jahr gehen auch in Europa zahlreiche Funde unwiderruflich verloren. Ein Beispiel sei etwa der sogenannte „Barbarenschatz von Rülzheim“: Ein Sondengänger habe einen spätrömischen Hort entdeckt, diesen aber erst Monate später der Denkmalbehörde zwangsweise zur Verfügung gestellt und damit die wissenschaftliche Aufbereitung des Fundortes unmöglich gemacht.

In Ihren Vorträgen behandeln die Referentinnen und Referenten den Kulturgüterschutz innerhalb der universitären Lehre. Zu Beginn wird der Anwalt und Archäologe Till Kemper eine Einführung in die Rechtsgrundlagen geben und daran anschließend Karin Wagner vom Landesdenkmalamt Berlin einen Überblick über die Umsetzung der Gesetze im Arbeitsalltag. Im zweiten Block werden die Studiengänge Cultural Heritage Managementund Grabungstechnik vorgestellt. Hier werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Blick über den archäologischen Tellerrand hinaus werfen und betrachten, wie das Thema Kulturgüterschutz in verwandten Disziplinen behandelt wird. Die letzten vier Vorträge werden von Dozenteninnen und Dozenten der Universitäten Jena, Marburg, Hamburg und Kiel gehalten, die einen Einblick in den Umgang mit dem Thema an ihren Universitäten geben. Bevor es in die Abschlussdiskussion geht, werden Philipp Tollkühn und Tim Otterbeck über Antiken auf Berliner Flohmärkten berichten, die sie zusammen mit dem Landeskriminalamt sicherstellen konnten.

Veranstaltet wird die Tagung von der Arbeitsgruppe Kulturgüterschutz des Dachverbands Archäologischer Studierendenvertretungen (DASV), der die Konferenz ins Leben gerufen hat. Ziel des DASV ist es, die Gesellschaft für den Schutz von Kulturgütern zu sensibilisieren und diesen stärker in der universitären Lehre zu verankern.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Samstag, 29. Oktober 2016, von 10.00 bis 17.30 Uhr.
  • TOPOI-Haus der Freien Universität Berlin, Hörsaal, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz (U3).

Kontakt

AG Kulturgüterschutz, E-Mail: ag_kulturgueterschutz@dasv-ev.org

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