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50 Jahre Nobelpreis für Literatur an Samuel Joseph Agnon und Nelly Sachs

Eine Kooperationsveranstaltung erinnert am 19. Oktober im Literaturhaus Berlin an die Verleihung im Jahr 1966

Nr. 335/2016 vom 12.10.2016

Die Freie Universität Berlin, das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und die Tel Aviv University erinnern am 19. Oktober 2016 mit einer Veranstaltung an die Verleihung des Literaturnobelpreises an Samuel Joseph Agnon und Nelly Sachs vor 50 Jahren. In kurzen Vorträgen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Institutionen der Frage nach den Verbindungen im Werk von Samuel Joseph Agnon und Nelly Sachs nach. Sie stellen Leben und Werk der Preisträger vor und verdeutlichen die anhaltende Bedeutung ihres Schreibens. Eröffnet wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Claudia Olk, Dekanin des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität. Der Literaturwissenschaftler und Historiker Dr. Gal Hertz von der Tel Aviv University, der momentan ein Projekt am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung bearbeitet, führt durch den Abend. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Veranstaltungsort ist das Literaturhaus Berlin.

Die Germanistin Dr. Hannah Markus vom Zentrum für Literatur- und Kulturforschung wird einen Vortrag über die Metaphorik im Werk von Nelly Sachs halten. Prof. Dr. Galili Shahar, Inhaber des Marcel-Reich-Ranicki-Lehrstuhls für deutsche Literatur an der Tel Aviv University wird in seinem Beitrag über Samuel Agnon sprechen. Der Vortrag des Judaisten Dr. Martin Treml vom Zentrum für Literatur- und Kulturforschung widmet sich ebenfalls Samuel Agnon, und Prof. Dr. Susanne Zepp vom Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin wird über die Nobelpreisrede von Nelly Sachs sprechen.

Samuel Josef Agnon habe den Literaturnobelpreis „für seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus der jüdischen Geschichte“ erhalten, begründete die Jury im Jahr 1966 ihre seines Wahl. Agnon, 1988 in Galizien geboren, hatte zunächst auf Jiddisch zu schreiben begonnen, doch der Großteil seines Werkes entstand in neuhebräischer Sprache. Nelly Sachs wurde für ihre „herausragenden lyrischen und dramatischen Werke“ ausgezeichnet, die „das Schicksal Israels mit ergreifender Stärke interpretieren“, so die Jury. Die künstlerische Sprache der 1891 in Berlin-Schöneberg geborenen Nelly Sachs war stets das Deutsche, damit war sie die erste deutschsprachige Nobelpreisträgerin seit Hermann Hesse, der die Auszeichnung 1946 erhalten hatte. Mit der gemeinsamen Verleihung an Samuel Josef Agnon und Nelly Sachs sollten zwei Schriftsteller geehrt werden, die geistig eng verbunden waren, so die Stockholmer Jury. Diesen Zusammenhängen ist die Veranstaltung gewidmet.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Mittwoch, 19. Oktober 2016, um 19.00 Uhr.
  • Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin. U-Bahnhof Uhlandstraße (U1).

Kontakt

  • Prof. Dr. Susanne Zepp, Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52038, E-Mail: susanne.zepp@fu-berlin.de
  • Dr. Gal Hertz, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Telefon: 030 / 20192192, E-Mail: hertz@zfl-berlin.org