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Arbeiten zur Wechselwirkung von Licht mit mikro- und nanomechanischen Systemen prämiert

Professor Tobias J. Kippenberg von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne mit dem Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis 2015 ausgezeichnet

Nr. 368/2015 vom 19.11.2015

Der Physiker Prof. Dr. Tobias J. Kippenberg, Wissenschaftler an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz, hat den Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis 2015 erhalten. Der Forscher des „Laboratoire de Photonique et de Mesure Quantique“ erhielt die Auszeichnung am Donnerstag für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Wechselwirkung von Licht mit mikro- und nanomechanischen Systemen. Die mit 75.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen einer Feierstunde im Henry-Ford-Bau der Freien Universität verliehen.

Tobias J. Kippenberg, Jahrgang 1976, ist seit 2013 ordentlicher Professor an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, EPFL), an der im Jahr 2008 als Assistenz Professor berufen worden ist. Vor seiner Tätigkeit am EPFL war Kippenberg in der Abteilung von Theodor W. Hänsch Leiter eine selbstständigen Max Planck Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Promoviert hat Kippenberg 2004 am „California Institute of Technology“ (Caltech, USA). Im Jahr 2009 habilitierte er sich in Physik an der LMU München. Für seine Forschung erhielt er bereits zahlreiche Anerkennungen, darunter den Nationalen Latsis-Preis, eine der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Schweiz, sowie den Helmholtz Preis für Metrologie der physikalisch technischen Bundesanstalt. Er forscht an der Wechselwirkung von Licht und mikro- und nanoskaligen mechanischen Systemen (sogenannten optischen Mikroresonatoren), und deren Verhalten nahe am absoluten Nullpunkt, der bei minus 273,15 Grad Celsius liegt. Kippenbergs Arbeiten zielen darauf ab, kleinste mikro-mechanische Systeme mittels Laserlicht zu kühlen und hochempfindliche Messungen von kleinsten mechanischen Bewegungen zu realisieren, deren Empfindlichkeit ausreicht, sogar quanten-mechanisches Verhalten in makroskopischen Systemen zu beobachten. Seine Experimente machen sich dabei die sogenannten Strahlungsdruck zunutze – die Kraft, die Laser-Licht ausübt.

Mit dem Klung-Wilhelmy-Wissenschaftspreis werden junge Spitzenforscher ausgezeichnet. Die Ehrung wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Otto-Klung-Stiftung an der Freien Universität Berlin und der Dr.-Wilhelmy-Stiftung im jährlichen Wechsel an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Physik oder Chemie vergeben. Fünf der bisherigen Preisträger haben inzwischen den Nobelpreis erhalten – die Physiker Theodor W. Hänsch, Gerd K. Binnig, Horst L. Störmer und Johann Georg Bednorz sowie der Chemiker Hartmut Michel. Weitere Preisträger wurden anschließend mit anderen bedeutenden nationalen und internationalen Auszeichnungen geehrt.

Im Internet

www.klung-wilhelmy-wissenschafts-preis.de

Porträt des Preisträgers im Online-Magazin Campus.leben

http://www.fu-berlin.de/campusleben/forschen/2015/151023-klung-kippenberg/index.html