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Berlin als Bühne

Neues Programm der Ballett-Universität für die Spielzeit 2015/2016

Nr. 316/2015 vom 19.10.2015

„Tanzhauptstadt Berlin. Geschichte und Zukunft“ ist das Thema des Gesprächsabends, mit dem Prof. Dr. Gabriele Brandstetter von der Freien Universität und Dr. Christiane Theobald vom Staatsballett Berlin in die diesjährige Veranstaltungsreihe der Ballett-Universität einführen. Sie trägt in diesem Jahr den Titel „Berlin als Bühne – Stadtporträt aus der Perspektive des Tanzes“. Die Reihe umfasst neben monatlichen Vorträgen, in denen renommierte Tanzwissenschaftler Interessierten Wissenswertes zur Praxis und Geschichte des Tanzes vermitteln, 20-minütige Einführungen zu den Ballett-Vorstellungen des Staatsballetts Berlin, die von Studierenden der Tanzwissenschaft der Freien Universität erarbeitet und moderiert werden. Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Anmeldung erwünscht an mariama.diagne@fu-berlin.de oder ballettuniversitaet@staatsballett-berlin.de .

Ziel der „Ballett-Universität“ ist es, eine Begegnung von akademischer Tanzwissenschaft und der Praxis des Staatsballetts Berlin zu ermöglichen. Der Austausch zwischen den Institutionen soll beide Disziplinen enger miteinander verknüpfen.

Das diesjährige Thema „Berlin als Bühne“ ist greife die Tatsache auf, dass Berlin dafür bekannt sei, international anerkannte Kunstschaffende hervorzubringen, betonte Gabriele Brandstätter, Professorin für Theater- und Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Darüber hinaus sei Berlin aber vor allem eine Bühne für Gäste, für Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt und lade zum Wiederkehren oder Bleiben ein.

Die Geschichte der Stadt ist dabei eng verknüpft mit wichtigen Ereignissen aus dem Tanz: 1951 eröffnete in der ehemaligen DDR die Staatliche Ballettschule Berlin. Tatjana Gsovsky – nicht nur mit ihrem Berliner Ballett – oder Tom Schilling als Chefchoreograph der Komischen Oper entwickelten experimentelles Tanztheater mit klassischen Wurzeln. Anders im Westen: Die Ausdruckstänzerin und Pädagogin Mary Wigman ließ sich 1949 mit eigenem Studio nieder. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten: Johann Kresnik griff mit Stücken wie „Wendewut“ (1993) das Zeitgeschehen bildhaft auf. Abbruchhäuser wie die Sophiensäle wurden von Sasha Waltz in Spielorte für den Tanz verwandelt. Freischaffende etablierten sich, zeigten ihre Aktivitäten in der Tanzfabrik, die zum Knotenpunkt für die Freie Szene wurde. Archive der Stadt sammeln Erinnerungen an Tanz, verwalten Nachlässe und ermöglichen Begegnungen. 2004 wurde in Berlin Institutionsgeschichte geschrieben: Die drei großen Ballett-Ensembles wurden künstlerisch und wirtschaftlich unabhängig: Es entstand das Staatsballett Berlin, seit 2014 unter der Intendanz des Spaniers Nacho Duato.

Die Ballett-Universität verbindet und vermittelt als Kooperation des Staatsballetts Berlin und der Tanzwissenschaft der Freien Universität Berlin seit nunmehr vier Spielzeiten tänzerische Praxis mit theoretisch historischem Wissen. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Themenreihe in der Spielzeit 2015/16 diesen Schichten der Tanzgeschichte und lädt dazu an sechs Vortragsabenden Vertreterinnen und Vertreter der Tanzszene Berlins ein.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Dienstag, 20. Oktober, um 19.00 Uhr – Treffpunkt 18.45 Uhr am Kassenfoyer der Deutschen Oper
  • Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin. U-Bhf. Bismarckstraße (U1, U2, U7).

Weitere Termine im Jahr 2015

  • Dienstag, 10. November 2015: „Nur durch Tanz“ – Das Tanztheater Tom Schillings - Gespräch zwischen Angela Reinhardt und Barbara Voß-Kindt, Moderation: Gabriele Brandstetter und Christiane Theobald,
    Beginn: 19.00 Uhr, Ort: Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin.
  • Dienstag, 8. Dezember 2015: Berlin als Tanzstadt: Was war – was ist – was kommt? - Gespräch zwischen Professor Martin Puttke und Reinhild Hoffmann, Moderation: Gabriele Brandstetter und Christiane Theobald
    Beginn: 19.00 Uhr, Ort: Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin.

Kontakt

Prof. Dr. Gabriele Brandstätter, Institut für Theaterwissenschaften der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-503 23, E-Mail: theater-tanz@fu-berlin.de