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Neuer Sonderforschungsbereich bewilligt

Wissenschaftler untersuchen Skalenkaskaden in komplexen Systemen

Nr. 268/2014 vom 11.07.2014

Um sogenannte Skalenkaskaden in komplexen Systemen geht es in einem neuen Sonderforschungsbereich (SFB), den die Freie Universität bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben hat. In dem Projekt, an dem Meteorologen, Geologen und Biochemiker sowie Mathematiker und Physiker beteiligt sind, soll eine Modellierungs- und Simulationstechnik für die Vorhersage beispielsweise von Erdbeben oder Niederschlagsmengen entwickelt werden. Leiter der Arbeitsgruppe an der Freien Universität und Sprecher des Vorhabens ist Prof. Dr. Rupert Klein, Professor für Mathematik an der Freien Universität Berlin. Beteiligte Einrichtungen sind die Technische Universität Berlin, die Universität Potsdam und das Helmholtz-Zentrum Potsdam sowie das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin, außerdem das Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V. und das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Potsdam. „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ ist einer von 13 Sonderforschungsbereichen, die die DFG neu eingerichtet hat und mit insgesamt 93,1 Millionen Euro für zunächst drei Jahre und neun Monate fördert.

Komplexe Prozesse mit Skalenkaskaden bestimmen eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Fragestellungen, beispielsweise der Meteorologie, Geologie und Biochemie. Aufgrund der großen Zahl von Freiheitsgraden und Wechselwirkungen stellt ihre theoretische Durchdringung für Naturwissenschaftler und Mathematiker eine große Herausforderung dar. Die im SFB „Skalenkaskaden in komplexen Systemen“ involvierten Wissenschaftler suchen daher nach skalenübergreifenden Modellierungs- und Simulationstechniken, die eine effiziente Vorhersage und Quantifizierung von relevanten Zielgrößen ermöglichen. Unter einer relevanten Zielgröße ist etwa die Häufigkeit von Erdbeben, die Diffusion von Wirkstoffen durch Biomembranen oder die Verteilung von Starkniederschlagsereignissen über Deutschland zu verstehen. In dem SFB arbeiten Forscherinnen und Forscher an insgesamt 16 Projekten.

Sonderforschungsbereiche ermöglichen nach DFG-Vorgaben die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller, aufwendiger und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben durch die Konzentration und Koordination der in einer Hochschule vorhandenen Kräfte. Das SFB-Programm soll essenziell zur Profilbildung der beteiligten Hochschulen beitragen. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern spielen in diesem Zusammenhang ebenso eine wichtige Rolle.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rupert Klein, Fachbereich Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-75414, E-Mail: rupert.klein@math.fu-berlin.de