Besser lernen mit Modellen
Vortrag des Experten für Fachdidaktik der Naturwissenschaften Russell Tytler am 15. Juli an der Freien Universität
Nr. 262/2014 vom 08.07.2014
Das praktische Erlernen von naturwissenschaftlichen Inhalten ist Thema eines Vortrags des australischen Professors für Fachdidaktik der Naturwissenschaften Russell Tytler am 15. Juli 2014 an der Freien Universität Berlin. Der weltweit renommierte Bildungsexperte von der Deakin University in Melbourne erörtert seinen in australischen Schulen empfohlenen Ansatz, Schülerinnen und Schüler der Primarstufe in naturwissenschaftlichen Fächern Modelle und Schaubilder der zu erlernenden Inhalte selbst konstruieren, erklären und verfeinern zu lassen. Das Lernkonzept ist das Ergebnis von mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften. Die Veranstaltung in englischer Sprache wird vom Studiengang Integrierte Naturwissenschaften der Freien Universität organisiert. Der Vortrag mit dem Titel „Constructing representations to learn science“ („Mithilfe selbst erstellter Modelle Naturwissenschaften lernen“) ist öffentlich, der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Russell Tytler stellt in seinem Vortrag Lernaktivitäten vor, deren Schwerpunkt darauf liegt, dass Schüler naturwissenschaftliche Inhalte mithilfe von selbst angefertigten Modellen, Vorträgen und anderen Eigenleistungen anschaulich darzustellen lernen und diese somit besser verinnerlichen. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes wurde in mehreren langjährigen Studien belegt.
Mit dem Professor für Bildungsforschung der Primarstufe Jörg Ramseger von der Freien Universität ist Russell Tytler einer der Initiatoren des Drei-Länder-Projekts EQUALPRIME („Exploring quality primary education in different cultures: A cross-national study of teaching and learning in primary science classrooms in Australia, Germany and Taiwan“ – „Herausragende Schulbildung in der Primarstufe in verschiedenen Ländern erforschen: Eine länderübergreifende Studie des Lehrens und Lernens in naturwissenschaftlichen Grundschulklassen in Australien, Deutschland und Taiwan“). Seit 2009 wird in dieser videobasierten Studie die Arbeit von Grundschullehrkräften mit Methoden der ethnographischen Fallstudien untersucht. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Prinzipien und Praktiken im naturwissenschaftlichen Unterricht werden detailliert beschrieben. Derzeit arbeitet das internationale Team an einer Veröffentlichung der Ergebnisse, die 2015 erscheinen soll.
Russell Tytler gehört weltweit zu den profiliertesten Fachdidaktikern für die Naturwissenschaften im Grundschulalter. Er ist versiert in angelsächsischen, europäischen und australasiatischen naturwissenschaftlichen Bildungskonzepten und ist Vertreter seines Landes in der naturwissenschaftlichen Vorbereitungskommission für die OECD-Schulleistungsuntersuchung PISA im Jahr 2015.
Zeit und Ort
- Dienstag, 15. Juli 2014, 12.00 bis 14.00 Uhr
- „Silberlaube“ der Freien Universität, Raum KL 25/134, Eingänge Habelschwerdter Allee 45 oder Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3)
- Der Vortrag in englischer Sprache ist öffentlich, der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen
Ines Freitag-Amtmann, Arbeitsstelle Bildungsforschung Primarstufe der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55408, E-Mail: ines.freitag@fu-berlin.de
Im Internet
- www.fu-berlin.de/abp
- Website des Bildungsprojekts „EQUALPRIME“: http://communities.deakin.edu.au/equalprime
- Bericht zur Lage der Naturwissenschaften in Australien „Re-imagining Science Education: Engaging students in science for Australia’s future“: http://research.acer.edu.au/aer/3/