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Die Neoavantgarde als Vorbild für Forschung und Lehre

Kooperation „Black Mountain“ der Freien Universität mit dem Museum Hamburger Bahnhof startet am 2. Mai / Öffentliche Tagung am 3. Mai an der Freien Universität

Nr. 127/2014 vom 17.04.2014

Das Dahlem Humanities Center (DHC), der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften sowie das Institut für Informatik der Freien Universität Berlin kooperieren ab Mai 2014 mit dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin bei Veranstaltungsreihen, Ausstellungen, Tagungen und bei digitalen Publikationen. Das Bildungs- und Forschungsprojekt „Black Mountain – Teaching and Learning as Performative Arts“ („Black Mountain – Lehren und Lernen als Aufführungskünste“) widmet sich der von 1933 bis 1956 bestehenden US-amerikanischen Kunsthochschule Black Mountain College in North Carolina. Ziel ist es, die innovativen und kreativen Praktiken des College, das zahlreiche Neoavantgardisten des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst hat, zu analysieren und als Modell auf heutige Schaffens- und Organisationsprozesse anzuwenden. Methodisch ist das Vorhaben unter anderem in den „Digital Humanities“ („Digitale Geisteswissenschaften“) angesiedelt. Die auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit der Freien Universität mit dem Hamburger Bahnhof wird der Öffentlichkeit auf der Webseite www.black-mountain-research.com sowie ab Frühjahr 2015 in einer Ausstellung zum Black Mountain College zugänglich gemacht. Zur Eröffnung des Projekts findet am 2. Mai eine medienöffentliche Begrüßung und Führung im Hamburger Bahnhof statt. Am 3. Mai schließt daran eine öffentliche Tagung an der Freien Universität an. Der Eintritt ist frei.

In der Phase der Großen Depression während und nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Black Mountain College North Carolina zu einer der führenden Kunst- und Bildungsinstitutionen in den USA des 20. Jahrhunderts auf. Als pädagogische Einrichtung revolutionierte das College wesentliche Bereiche der künstlerischen Ausbildung und kombinierte Kunst, Theater, Musik, Literatur, Architektur, Physik und Geschichte miteinander. Prominente Künstler und Wissenschaftler wie Josef und Anni Albers, John Cage, Merce Cunningham, Robert Rauschenberg und Albert Einstein haben am Black Mountain College gelehrt und gelernt. Die experimentelle künstlerische Forschung und die interdisziplinäre Praxis des College nehmen bis heute Einfluss auf die organisatorischen Strukturen von Universitäten, Kunsthochschulen und Kulturinstitutionen.

Auf die Entstehung, die Diskurse und die Praktiken des Black Mountain College ist auch die Kooperation zwischen dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, dem Institut für Informatik der Freien Universität sowie dem Dahlem Humanities Center und dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin ausgerichtet. Diese werden unter der Leitung von Professor Eugen Blume, Direktor des Museums Hamburger Bahnhof, anhand von ausgewählten Exponaten vorgestellt. Ein Team aus Wissenschaftlern, Kuratoren, Künstlern und Studierenden arbeitet zusammen an der Konzeption sowie Ausführung und präsentiert die Ergebnisse in jeweils unterschiedlichen Formaten. Auf der Projekt-Webseite www.black-mountain-research.com dokumentieren die Beteiligten ihren Arbeitsprozess. Die Webseite bietet zudem einen Zugang zu wissenschaftlichen Texten, Informationen über die Ausstellung und die Symposien sowie Bilder und Dokumente unter anderem aus dem North Carolina Digital Archive.

Das 2007 gegründete Dahlem Humanities Center bündelt die deutschlandweit einzigartige Breite geisteswissenschaftlicher Forschung an der Freien Universität. Es schafft für diese Fülle der Disziplinen und Aktivitäten einen übergeordneten, interdisziplinären Forschungsrahmen. Das DHC stellt sich die Forschungsaufgabe, einen wesentlichen Beitrag zu einer umfassenden Theorie kultureller Dynamik zu leisten. Es kooperiert eng mit außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen in der Region Berlin-Brandenburg. Weiterhin unterstreicht seine Zusammenarbeit mit Humanities Centern an herausragenden amerikanischen und europäischen Universitäten die klare internationale Ausrichtung des DHC und verspricht auch richtungsweisende Impulse für die gesamte geisteswissenschaftliche Forschung in Berlin.

Zeit, Ort und Anmeldung

  • Medienöffentliche Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 2. Mai 2014, Beginn 18.30 Uhr
    Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin
  • Öffentliche Tagung am Samstag, 3. Mai 2014, Beginn 9.30 Uhr
    Seminarzentrum der Freien Universität Berlin in der „Silberlaube“, Raum L 115, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Thielplatz oder Dahlem-Dorf (U3)
  • Um Anmeldung bis zum 24. April wird gebeten unter: admin@dhc.fu-berlin.de.
  • Alle Veranstaltungen des „Black Mountain“-Projekts finden in englischer Sprache statt.

Weitere Informationen

  • Prof. Dr. Annette Jael Lehmann, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-50329, E-Mail: ajlehman@zedat.fu-berlin.de
  • Katja Heinrich, Dahlem Humanities Center der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55057, E Mail: k.heinrich@fu-berlin.de

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