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Wissenschaft im 21. Jahrhundert: Digital und vernetzt

Ausgründung der Freien Universität startet Testversion des digitalen Laborbuchs „labfolder“

Nr. 34/2013 vom 01.03.2013

Ehemalige Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft haben mit Unterstützung der Freien Universität die öffentliche Testversion eines digitalen Laborbuchs zur kostenlosen Nutzung im Internet bereitgestellt. Die Internetplattform „labfolder“ ermöglicht es Forschern, Daten und Notizen aller Formate nach wissenschaftlichen Standards festzuhalten, zu indizieren und durchsuchbar zu organisieren. Es ist möglich, die Daten mit Kollegen zu teilen und zitierfähig zu publizieren. Gegenüber konventionellen Laborbüchern aus Papier, die bisher in der Regel der Dokumentation wissenschaftlicher Experimente dienten, bietet „labfolder“ wesentliche Vorteile: Versuchsdaten sind schneller verfügbar und sinnvoll zu strukturieren. Das Projekt wird durch die Gründungsförderung profund der Freien Universität sowie das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie unterstützt. Eine Registrierung ist möglich unter www.labfolder.com

Hinter „labfolder“ steht ein Team junger Wissenschaftler, das sich zum Ziel gemacht hat, die Vorteile des digitalen Zeitalters für den Forschungsalltag nutzbar zu machen. Die Molekularbiologen Simon Bungers und Florian Hauer haben zuvor mehrere Jahre an Instituten der Max-Planck-Gesellschaft geforscht und setzen ihre Laborerfahrungen gemeinsam mit dem Softwarearchitekten Mathias Schäffner bei der Gestaltung des digitalen Laborbuchs um. Während der laufenden Beta-Phase können Wissenschaftler und Studierende alle Funktionen testen und eigene Vorschläge für Erweiterungen und Verbesserungen machen, die dann integriert werden können.

Ein aktueller Trend in der Forschungsbewertung kommt den Gründern zugute: Kürzlich verabschiedete die National Science Foundation in den USA – die größte Forschungsagentur der Welt – eine neue Richtlinie, nach der für eine Beurteilung von wissenschaftlichen Leistungen nicht nur Publikationen in Fachjournalen herangezogen werden, sondern auch auf andere Weise veröffentlichte Daten von Wissenschaftlern. Die Entwickler von „labfolder“ haben dies bereits aufgegriffen und entwickeln einen „Protocol Designer“, mit dem Experimentaldaten strukturiert abgelegt, analysiert und zitierfähig publiziert werden können. So haben gerade junge Wissenschaftler die Möglichkeit, die Reichweite ihrer Forschungsergebnisse deutlich zu erhöhen.

Weitere Informationen

Dr. Simon Bungers, Geschäftsführer „labfolder“, Telefon: 030 / 838-70947, E-Mail: sb@labfolder.net

Im Internet

www.labfolder.com