Springe direkt zu Inhalt

Klimaschutz in Indien und Europa

Experten am Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität untersuchen mit Partnern in Indien und den Niederlanden politische Prozesse in der Klimapolitik – Startschuss im Januar 2013

Nr. 2/2013 vom 10.01.2013

Die Herausforderungen und Chancen einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik in Indien und Europa werden von Januar 2013 an durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eines neuen Forschernetzwerks untersucht. Ihm gehören Experten beider Regionen an. Initiiert wurde der Zusammenschluss vom Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin; er wird von Dahlem aus koordiniert. Das Indian-European Multilevel Climate Governance Research Network (MCGRN) hält vom 10. bis 12. Januar 2013 an der TERI Universität in Neu-Delhi seine Eröffnungskonferenz. Ein Ziel des Netzwerks ist es, aufzuzeigen, wie die auf mehreren Regierungsebenen stattfindende Klimapolitik effektiver koordiniert werden könnte. 

Das Projekt bringt fünf Forschergruppen aus Indien, Deutschland und den Niederlanden aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen: Politikwissenschaftler, Ökonomen und Naturwissenschaftler erforschen, wie die Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren mit Entscheidungsträgern in den indischen Bundesstaaten, auf nationaler Ebene sowie auf übergeordneter internationaler Ebene funktioniert: Untersucht wird etwa, welche Innovationen zur Verminderung schädlicher Treibhausgase auf lokaler Ebene bestehen und ob diese auf die nationale oder internationale Ebene übertragen werden können. Woran könnte dies scheitern? Was können Indien und Europa beim voneinander lernen? Auf dieser Grundlage sollen Möglichkeiten des Wissenstransfers zwischen Indien und Europa sowie Empfehlungen für die Politik erarbeitet werden.

Das Netzwerk befindet sich seit Oktober 2012 im Aufbau und wird bis 2015 unter anderem gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Indian Council of Social Science Research (ICSSR) und The Netherlands Organisation for Scientific Research (NWO). Neben der Freien Universität Berlin sind die Vrije Universiteit Amsterdam, die TERI Universität In Neu-Dehli, die Jadavpur Universität und die Pondicherry Universität beteiligt. Jede der fünf Forschergruppen wird geleitet von einem sogenannten Principal Investigator. Es sind dies Prof. Dr. Miranda Schreurs (FFU, Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Frank Biermann (Institute of Environmental Studies, Vrije Universiteit Amsterdam), Dr. Arabinda Mishra (TERI University), Prof. Dr. Joyashree Roy (Global Change Programme, Jadavpur University) und Prof. K V Devi Prasad (Department of Ecology & Environmental Science, Pondicherry University).

Dem internationalen Netzwerk gehören renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso an wie junge Nachwuchsforscher. Sie wollen Theorien entwickeln, empirische Daten sammeln und ihre Arbeiten untereinander zur Diskussion stellen. Pro Jahr soll es ein gemeinsames Treffen geben – nach der Eröffnungsveranstaltung sind Tagungen in Amsterdam (2014) und Berlin (2015) geplant.

Grundlage für die Etablierung der Kooperation ist das seit 2008 bestehende Projekt German-Indian Sustainability and Climate Change Dialogue. Es wurde ebenfalls vom FFU initiiert mit dem Ziel, die Hochschulbildung für eine nachhaltige Entwicklung sowie den Studierendenaustausch zwischen Deutschland und Indien zu fördern. Partner ist The Energy and Resource Institute (TERI) in Neu-Delhi. In beiden Projekten spielt die Förderung von Promovierenden und Postdoktoranden eine entscheidende Rolle.

Weitere Informationen

Dr. Kirsten Jörgensen, Netzwerkkoordinatorin, Freie Universität Berlin, Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU), E-Mail: kirsten.joergensen@fu-berlin.de. (Telefonisch ist Frau Jörgensen ab dem 13. Januar 2013 erreichbar unter:  030 / 838-55097.)

Im Internet