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Sonderforschungsbereich der Freien Universität verlängert

Wissenschaftler können nach DFG-Entscheidung weitere vier Jahre im SFB 765 „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip“ forschen

Nr. 363/2011 vom 23.11.2011

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Verlängerung eines Sonderforschungsbereichs (SFB) an der Freien Universität Berlin bewilligt. Für weitere vier Jahre können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im SFB 765 „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip: Neue Architekturen, Funktionen und Anwendungen“ forschen. Nahziel des SFB ist es, das grundlegende Verständnis von mehrfachen Wechselwirkungen zwischen großen Molekülen und lebenden Zellen bzw. Viren zu erforschen. In dem Projekt kooperieren Chemiker, Biologen, Mediziner und Mathematiker. Sprecher ist Prof. Dr. Rainer Haag vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität. Die Fördersumme beläuft sich auf 8 Millionen Euro.

Im Rahmen des SFB hatten die Wissenschaftler im Frühjahr dieses Jahres einen synthetischen makromolekularen Wirkstoff entdeckt, der einen neuen Ansatz bei der Behandlung und Diagnostik von schweren Entzündungserkrankungen verspricht. In Zusammenarbeit mit Forschern der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Unternehmen Bayer HealthCare und mivenion GmbH wurden die anti-inflammatorischen Eigenschaften der neuen Wirkstoffklasse dendritische Polyglycerolsulfate in der Zeitschrift PNAS veröffentlicht. Der synthetische, makromolekulare Wirkstoff greift an verschiedenen Stellen in den Entzündungsprozess ein und kann so zur starken Dämpfung von Entzündungsreaktionen beitragen. Die Wirkstoffklasse wurde zum Patent angemeldet.

In der nächsten Förderperiode des SFB 765 soll im Rahmen eines Transferprojektes gemeinsam mit Charité und mivenion GmbH der anti-entzündliche Mechanismus dieser neuen Wirkstoffklasse aufgeklärt und eine präklinische Entwicklung gestartet werden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rainer Haag, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin, Tel. 030 / 838-53358, E-Mail: haag@chemie.fu-berlin.de