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Freie Universität schließt Partnerschaft mit Aristoteles-Universität in Thessaloniki, Griechenland

Kooperation ermöglicht Aristoteles-Universität den Zugang zum Visual History Archive des USC Shoah Foundation Institutes, dem weltweit größten Video-Archiv seiner Art

Nr. 303/2011 vom 04.10.2011

Die Freie Universität Berlin hat eine Kooperation mit der Aristoteles-Universität in Thessaloniki, Griechenland geschlossen. Die Partnerschaft ermöglicht der griechischen Universität den Zugang zum weltweit größten historischen Video-Archiv, dem Visual History Archive des Shoah Foundation Institute der University of Southern California mit fast 52.000 Video-Interviews von Holocaust-Überlebenden und anderen Zeitzeugen.

Das USC Shoah Foundation Institute hat das Visual History Archive aufgebaut, betreut den umfangreichen Interviewbestand und ermöglicht ausgewählten Universitäten und Institutionen auf der ganzen Welt den Zugang zu dem Video-Archiv. Als erste europäische Institution bietet auch die Freie Universität seit 2006 ihren Studierenden, Lehrenden und Forschenden die Möglichkeit, direkt auf die lebensgeschichtlichen Video-Interviews zuzugreifen. Im Rahmen einer mit Unterstützung des Deutschen Akademische Austauschdienstes (DAAD) realisierten Kooperation zwischen dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin und der Aristoteles-Universität von Thessaloniki stellt nun auch die griechische Universität einen Zugang bereit.

„Wir sind überzeugt davon, dass der Zugang zu diesem einzigartigen Archiv die Forschung und Lehre über die Geschichte Thessalonikis und des Holocausts befördern und unterstützen wird“, sagte Yannis Mylopoulos, Direktor der Aristoteles-Universität von Thessaloniki. „Die Aristoteles-Universität Thessaloniki ist stolz darauf, das weltweite Anliegen einer Ehrung und Bewahrung der Erinnerungen der Opfer des Holocaust zu unterstützen, insbesondere im Gedenken an die Opfer der jüdischen Gemeinde von Thessaloniki während des Zweiten Weltkrieges.“

Seit 2006 bietet die Freie Universität Berlin Zugang zum Visual History Archive. „Unser Ziel war es, die Integration der Video-Interviews in die akademische Lehre und Forschung von Anfang an zu unterstützen, um so eine konsequente Nutzung der lebensgeschichtlichen Interviews in den verschiedenen Disziplinen wie Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie, Judaistik und Philologie zu fördern. Wir freuen uns sehr, diese Erfahrungen mit der Aristoteles-Universität zu teilen“, sagte Prof. Dr. Nicolas Apostolopoulos, Direktor des Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin.

„Die Überlebenden und Zeugen des Holocaust haben eine Botschaft für die ganze Menschheit“, sagte Stephen D. Smith, geschäftsführender Direktor des USC Shoah Foundation Institutes. „Mit dem Zugang zum Visual History Archive des USC Shoah Foundation Institute, erhält die griechische Aristoteles-Universität von Thessaloniki einen Teil ihres Erbes zurück: nicht nur Hunderte von Zeugnissen, die die lokale Erinnerung und Geschichte bewahren, sondern auch Zehntausende anderer Zeugnisse, deren Lehren uns alle vereinen sollten. Das Institut hat die Ehre, die Gemeinde von Thessaloniki und die Aristoteles-Universität in der beständig wachsenden Gemeinschaft der Orte willkommen zu heißen, an denen die Überlebenden für die kommenden Generationen zu sehen und zu hören sein werden. Wir möchten zudem der Freien Universität Berlin unseren Dank aussprechen für die Anstrengungen, die sie unternommen hat, um diesen neuen Zugriffsort zu ermöglichen.“

In dem Visual History Archive des Shoah Foundation Institute for Visual History and Education der University of Southern California sind nahezu 52.000 Video-Interviews mit Überlebenden und Zeugen des Holocaust aus 56 Ländern in 32 Sprachen archiviert. Dazu befragte das USC Shoah Foundation Institute jüdische Überlebende, homosexuelle Überlebende, Überlebende der Zeugen Jehovas, Befreier sowie Zeugen der Befreiung, Retter und Helfer, politische Gefangene, Sinti und Roma Überlebende, Überlebende der Eugenik Politik ebenso wie Teilnehmer der Kriegsverbrecherprozesse.

Mehr als 300 der Zeugenaussagen, die im Archiv zugänglich sind, wurden in Griechenland und in griechischer Sprache aufgenommen. Etwa 600 der Befragten wurden in Griechenland geboren, 381 von ihnen in Thessaloniki. Ein Zugriff auf das Visual History Archive ist derzeit an 32 Universitäten und Institutionen auf der ganzen Welt möglich. Eine vollständige Liste steht auf der Website des Shoah Foundation Institutes zur Verfügung: http://dornsife.usc.edu/vhi/testimoniesaroundtheworld

Weitere Informationen

Aristoteles-Universität Thessaloniki
Aristoteles-Universität von Thessaloniki, Pressestelle, 541 24, Greece
Tel.: +30 2310-99-6778, Fax: +30 2310-99-6730, E-Mail: louizou@ad.auth.gr
Website: www.auth.gr/home/index_en.html

Freie Universität Berlin
Katrin Plank-Sabha, Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin,
Ihnestraße 24, 14195 Berlin, Deutschland
Tel.: +49 30-838-5370 5, Fax: +49 30-838-5284 3, E-Mail: kplank@cedis.fu-berlin.de 
Website: www.vha.fu-berlin.de/en 

USC Shoah Foundation Institute
Talia Cohen, USC Shoah Foundation Institute, Leavey Bibliothek, 650 West 35th Street, Suite 114,
Los Angeles, CA 90089-2571, USA
Tel.: +1 213-740-6036, E-Mail: taliacoh@usc.edu
Website: http://dornsife.usc.edu