Verkopft statt ausdrucksvoll, intellektuell statt emotional – diese Klischees haften der Neuen Musik noch immer an. Sie verstellen den Blick auf die vielfältigen Wege, die Komponisten seit 1945 in Hinblick auf Musik und Emotionalität beschritten haben. In ihren Werken haben die Komponisten Stroppa, Stockhausen, Brass und Sciarrino auf die Frage nach Musik und Emotionen unterschiedliche künstlerische Antworten gefunden. Diese werden im Konzert am 28. Juni vorgestellt.

Florian Hoelscher ist einer der renommiertesten Interpreten zeitgenössischer Klaviermusik, der viele dieser Werke auf CD eingespielt hat; Helga de la Motte-Haber hat als Professorin für Systematische Musikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin und in zahlreichen Publikationen zur Vermittlung von zeitgenössischer Musik und Klangkunst beigetragen. Gemeinsam werden sie der Frage nachgehen, warum in der Musik des 20. Jahrhunderts emotionaler Ausdruck überhaupt als Problem angesehen wurde – zumal in einer Kunstgattung, der die größte Kraft zugesprochen wird, Gefühle auszudrücken und auszulösen. Moderiert wird das Gespräch vom Musikjournalisten Björn Gottstein.

Der Cluster „Languages of Emotion“ der Freien Universität Berlin bündelt wissenschaftliche Kompetenz aus mehr als 20 Disziplinen und arbeitet mit anderen Forschungseinrichtungen eng zusammen.

Zeit und Ort

• Montag, den 28. Juni, 20 Uhr
• Radialsystem V, Holzmarktstr. 33, 10243 Berlin, Karten 14 Euro, ermäßigt 11 Euro, U-Bahnhof Jannowitzbrücke U8, S-Bahn Ostbahnhof, S3, S5, S75