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Prüfung 2.0

Computergestützte Prüfungen an der Freien Universität Berlin

Nr. 175/2007 vom 02.08.2007

Mehr als 450 Studierende der Freien Universität Berlin haben ihre Abschlussprüfungen im Fach Statistik in den vergangenen Tagen am Computer abgelegt. Ein Großteil davon löste die digital gestellten Aufgaben am eigenen Laptop; in neuen Räumen, die speziell für computergestützte Klausuren eingerichtet wurden. Damit geht die Freie Universität einen weiteren Schritt voran im Bereich der Modernisierung der Lehre durch den Einsatz digitaler Technologien und neuer Medien: Studierende nutzen das sogenannte e-Learning nicht nur während des Semesters, sondern erbringen auch Prüfungsleistungen am Computer und geben sie online ab. Die Statistik-Studierenden sind die Vorreiter in dem neuen Projekt „FU e-Examinations – digitaler Lehr- und Prüfungsraum“. Das von der Universitätsleitung geförderte Vorhaben sorgt dafür, dass Prüfungen – von der klassischen Klausur bis hin zu Multiple Choice – in praktisch allen Fächern computergestützt ablaufen können.

Diesen ersten „e-Examinations“ geht eine intensive Erfahrung mit computergestützten Klausuren an der Freien Universität voraus. Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft führt Ulrich Rendtel, Professor für Statistik und Ökonometrie – gemeinsam mit dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) und dem Hochschulrechenzentrum ZEDAT – seit dem Wintersemester 2004/2005 prototypisch Statistik-Prüfungen am Computer durch. Neu ist nun, dass in den speziell umgerüsteten Räumen bis zu 240 Studierende gleichzeitig die Prüfung am eigenen Laptop ablegen und ihre Ergebnisse gleich online auf der Lernplattform abgeben können.

Studierende, die keinen Laptop besitzen, absolvieren die Prüfungen unter gleichen Bedingungen an fest installierten Computern in den PC-Pools. „E-Examinations“ haben erhebliche Vorteile: Korrekturen werden teils automatisierbar, die Lesbarkeit von textbasierten Klausuren wird erhöht. „Durch den geringeren Korrekturaufwand liegen die Ergebnisse viel schneller vor“, erklärt Professor Rendtel. Im Fall der Statistik-Grundausbildung bedeutet die elektronische Prüfung für die Studierenden auch, dass sie in der Übung und in der Klausur mit der gleichen Software arbeiten. Ein didaktischer Bruch wird somit aufgehoben. „Die computergestützten Prüfungen ergänzen den universitätsweiten Einsatz von e-Learning und tragen damit zu einer ganzheitlichen Nutzung digitaler Technologien an der Freien Universität bei“, erklärt CeDiS-Leiter Dr. Nicolas Apostolopoulos.

Das Projekt macht elektronische Prüfungen nicht nur für die Wirtschaftswissenschaft möglich. Ziel ist es, Klausuren an Laptops in den neuen Räumen in der gesamten Hochschule zu institutionalisieren und das Konzept auf viele Fächer zu übertragen. So werden bald auch angehende Germanisten und Mediziner „e-Examinations“ ablegen. Der Weg auf den Campus bleibt ihnen dennoch nicht erspart – zu Hause könnte sich schließlich auch der große Bruder an den Computer setzen.

Weitere Informationen

Dr. Nicolas Apostolopoulos, Leiter des Centers für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52050, E-Mail: napo@cedis.fu-berlin.de

Im Internet:

www.e-learning.fu-berlin.de