Kleine Forscher, ganz groß
Über 20 Institute der Freien Universität bieten während der „Langen Nacht der Wissenschaften“ ein spezielles Kinderprogramm
Nr. 108/2007 vom 01.06.2007
Wie sah es auf der Erde früher aus? Früher, vor etwa 150 Millionen Jahren, als sich unter urtümlichen Nadelbäumen und riesigen Palmfarnen neben Dinosauriern auf dem Festland die ersten Vögel und mauskleine Säugetiere entwickelten. Als im Meer die Ammoniten, kleine spiralförmige Kopffüßler herrschten, deren fossile Gehäuse Kinder und Jugendliche während der Langen Nacht der Wissenschaften mit Hammer und Schutzbrille selbst aus dem Gestein klopfen können. Das Institut für Paläontologie bietet Einblicke in vergangene Erdzeitalter und in die Arbeitstechniken der Forscher. Ein weiterer Programmpunkt ist das Bernsteinschürfen für Eltern und Kinder. Wer möchte, kann anschließend selbst prüfen, ob dieses fossile Baumharz in Salzwasser schwimmt und sich von den Experten erklären lassen, wie Bernstein entsteht. In kleinen Gruppen kann man die Formenvielfalt einer vergangenen Natur auch am Rasterelektronenmikroskop bewundern.
Die Zeitreise geht nur wenige Kilometer entfernt weiter. Am Institut für Prähistorische Archäologie erlebt man einen Zeitsprung bis etwa 7000 Jahre vor Christi Geburt, als die Dinosaurier schon lange ausgestorben waren, sich die Eiszeit gut 1000 Jahre früher verabschiedet hatte, und die Menschen in weiten Teilen Mitteleuropas bei deutlich angenehmeren Temperaturen langsam sesshaft wurden. Kinder und Jugendliche erfahren hier, wie Archäologen nach Spuren der Menschheitsgeschichte suchen. So haben die Forscher herausgefunden, dass die Menschen vor etwa 7000 Jahren begannen, sich als Pioniere der Landwirtschaft zu betätigen und Wälder rodeten, um Getreide anzubauen oder Vieh zu züchten. Im Garten des Instituts stehen Ausgrabungsstellen bereit, wo Kinder mit Spatel und Kelle eigenhändig nach Schätzen graben und dabei Außergewöhnliches zu Tage holen können. Wer will, lässt sich anschließend das Fundstück genau bestimmen und kann außerdem erfahren, warum Archäologen meistens an der richtigen Stelle nach Bodendenkmälern graben, und wieso sie manchmal bis aufs Jahr genau das Alter ihrer Fundstücke ermitteln können. Von 20 bis 22 Uhr wird für Kinder der altertümliche Lehmofen geheizt, in dem sie wie die Menschen vor ungefähr 5000 Jahren Brot backen können.
In den Instituten für Meteorologie und Weltraumwissenschaften erreichen die Besucher wieder die Gegenwart. Der Forscherblick der Meteorologen ist sogar meistens nach vorne in die Zukunft gerichtet. Denn die Wetterkundler versuchen den aktuellen Zustand des Klimasystems so genau wie möglich zu erfassen, um zukünftige Veränderungen von Witterungs- und Klimaverhältnissen festzustellen. So können auch Extremereignisse wie Stürme oder Starkregen im Voraus erkannt werden. Wer wissen möchte, welche Daten und Hilfsmittel Meteorologen benötigen, um einen professionellen Wetterbericht für den nächsten Tag abzugeben, ist im 6. Stock des Meteorologie-Turms genau richtig. Hier können Kinder und Erwachsene auch ihre Antwortkarten zum Wetterquiz abgeben und anschließend Preise gewinnen. In einer speziellen Kids-Tour von 18 bis 20 Uhr führen Schüler Kinder und Jugendliche über die Messwiese und erklären mit welchen Geräten die Meteorologen Wetterphänomene messen.
Termin:
Samstag, 9. Juni 2007, von 17 bis 1 Uhr
Tickets und Kassenstände:
Eintrittpreise: 11 Euro; erm. 7 Euro; Familienticket: 22 Euro (bis max. 5 Pers., davon bis 2 Erwachsene; unabhängig vom Familienstand; an der Abendkasse teilbar!); Kinder bis 6 Jahre: Eintritt frei; Late-Night-Ticket: 5 Euro (Verkauf an Abendkassen ab 23.00 Uhr). Abendkassen in Dahlem befinden sich am Infostand gegenüber dem U-Bahnhof Dahlem-Dorf (U3) sowie in vielen teilnehmenden Instituten.
Weitere Informationen
Das Kinderprogramm im Internet unter:
www.fu-berlin.de/veranstaltungen/langenacht/2007/kinder
www.fu-berlin.de/langenacht
Bestellung der Programmbroschüre:
Freie Universität Berlin
Kommunikations- und Informationsstelle
Telefon: 030 / 838-73180
E-Mail: kommunikationsstelle@fu-berlin.de