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Freie Universität Berlin an geplanter Mondmission beteiligt

Team um Planetenforscher Prof. Dr. Gerhard Neukum soll Erdtrabanten kartieren

Nr. 44/2007 vom 05.03.2007

Prof. Dr. Gerhard Neukum; Foto: privat

Prof. Dr. Gerhard Neukum; Foto: privat

Wissenschaftler der Freien Universität Berlin gestalten die Vorbereitung der geplanten deutschen unbemannten Mondmission maßgeblich mit. Der Leiter der Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität, Prof. Dr. Gerhard Neukum, stellte im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und stellvertretend für zahlreiche ebenfalls beteiligte Wissenschaftler die Schwerpunkte des Konzepts für einen „Lunaren Explorations Orbiter“ (LEO) vor. Eine führende Rolle kommt auch Prof. Dr. Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof zu, der Honorarprofessor der Freien Universität ist.

Die Mission soll im Jahr 2012 starten und vier Jahre dauern. Der Mond soll dabei mit der von Prof. Dr. Neukum entwickelten und bereits auf dem Planeten Mars eingesetzten HRSC-Kameratechnik über Farb-Stereo-Bild-Daten detailliert kartiert werden. Neben dem Kamera-Experiment sind eine Reihe anderer Experimente geplant, um unter anderem vom ultravioletten über das sichtbare und infrarote Licht bis hin zum Radarbereich die Zusammensetzung und physikalische Struktur der Mondoberfläche und deren Untergrund zu untersuchen.

„Die Zeit ist gekommen, in der Planetenforschung den Mond wieder stärker zu berücksichtigen“, erklärte Prof. Dr. Neukum. Die Beantwortung offener Fragen durch die Mondmission könne auch für die Untersuchung anderer Planeten von Bedeutung sein. Die endgültie Entscheidung über die Mission wird in Abhängigkeit von Industriestudien spätestens Anfang 2008 erwartet. Die Kosten des Vorhabens werden auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Gerhard Neukum, Inst. für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-70579, Mobil: 0171 / 764 71 77, E-Mail: gneukum@zedat.fu-berlin.de