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Fernando Pérez und der kubanische Film

Veranstaltungsreihe der Freien Universität mit dem großen Regisseur Kubas

Nr. 235/2006 vom 01.11.2006

Im Wintersemester 2006/2007 bietet Fernando Pérez, der renommierte Regisseur Kubas, als Samuel-Fischer-Gastprofessor an der Freien Universität Berlin verschiedene Veranstaltungen und ein wöchentliches Seminar an. Am 2. November diskutiert Pérez mit der früheren DEFA-Dramaturgin Tamara Trampe im Münzsalon über "Film-Kunst und Staat". Schauspieler der Schaubühne stellen in einer szenischen Lesung Passagen aus dem Drehbuch seines neuen Films "Madrigal" vor.

Darüber hinaus hat Fernando Pérez kubanische Filme ausgewählt, die bis Januar donnerstags im Kino "Arsenal" gezeigt werden, unter ihnen auch eigene wie "La vida es silbar" ("Das Leben, ein Pfeifen"), ein Meilenstein des kubanischen Kinos. Die Filmreihe wird am 9. November mit dieser Liebeserklärung an Havanna eröffnet. Der Film bewegt sich zwischen Drama und Komödie. Er erzählt drei parallel laufende Geschichten aus Kubas real existierendem Alltag. Der Film "Hello Hemingway" (23. November) entstand 1990 nach Pérez’ sehr persönlicher Lektüre von Hemingways Werk "Der alte Mann und das Meer". Er zeigt den sozialen und persönlichen Aufbruch in Kuba Ende der fünfziger Jahre. Auch "Madagaskar" (30. November) spielt vor dem Hintergrund der kubanischen Geschichte: Havanna hat bessere Tage gesehen, doch haben die Menschen Hoffnung und Träume nicht aufgegeben. Ihr Lebenselixier heißt Illusion. Als Vorfilm läuft mit "Omara" von 1983 Pérez’ Porträt der kubanischen Sängerin Omara Portuondo, die später ihren internationalen Durchbruch mit "Buena Vista Social Club" errang.

Fernando Pérez wurde 1944 in Havanna geboren. Er arbeitete bereits 1962 während seines Sprach- und Literaturstudiums an der Universität von Havanna als Produktionsassistent und Übersetzer im kubanischen Filminstitut ICAIC. Er drehte zahlreiche Dokumentarfilme, bevor 1987 sein erster Spielfilm entstand. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur lehrt Pérez an der kubanischen Filmhochschule und an der Universidad de la Habana.

Die Veranstaltungen sind konzipiert vom Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin zusammen mit dem S. Fischer Verlag und dem Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck sowie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst.

Ort und Zeit:

  • Diskussion: Donnerstag, 2. November, Münzsalon, Münzstraße 23, 10178 Berlin, 20.30 Uhr. Eintritt: 5,– Euro
  • Filme: Kino Arsenal, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin; Donnerstag, 9. November ("La vida es silbar") um 17.00 Uhr; 23. November ("Hello Hemingway") und 30. November ("Madagascar") um 19.30 Uhr, weitere Filme am 7. und 14. Dezember sowie am 11., 18. und 25. Januar, 19.30 Uhr. Eintritt: 6,50 Euro
  • Beginn: Donnerstag, 9. November 2006, 14 Uhr

Weitere Informationen

Dr. Oliver Lubrich, Freie Universität Berlin, Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Telefon: 030 / 838-55003, Fax: 838-56419, E-Mail: lubrich@zedat.fu-berlin.de