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Freie Universität vollendet Neustrukturierung als erste.

Akademischer Senat beschließt Ausstattungsplan

Nr. 71/2004 vom 22.04.2004

Mit überwältigender Mehrheit und mit nur zwei Gegenstimmen hat gestern der Akademische Senat der Freien Universität Berlin der künftigen Ausstattung der geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen Fachbereiche sowie dem zugrunde liegenden neuen Struktur- und Entwicklungsplan zugestimmt. Damit hat die FU als erste Berliner Universität die Resultate der erfolgreichen Abstimmungsprozesse mit der TU und der HU über die künftige Verteilung von Fächern und Studiengängen nach den Budgetkürzungen beschlossen. FU-Präsident Prof. Dr. Dieter Lenzen zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben heute gemeinsam einen hochschulpolitischen Achttausender bezwungen und eine wahre Meisterleistung vollbracht“, so Lenzen.

Die Konsultationen mit den anderen Universitäten waren zügig, zielorientiert und im gegenseitigen Einvernehmen verlaufen, so dass der Beschluss des Akademischen Senates – wie bereits vorher des Kuratoriums – schon jetzt möglich wurde. Auf rund 120 Seiten hatte das Präsidium die Mitglieder des Akademischen Senates über den Abwägungsprozess und dessen Ergebnisse informiert. Damit liegt ein Struktur- und Entwicklungsplan vor, der die Leitlinie für die FU zeigt: Eine international konkurrenzfähige Forschungsuniversität, deren Qualität sich unmittelbar auf das Niveau der Lehre auswirken wird. Dabei soll die Forschung sowohl als Grundlagenforschung, aber auch als Anwendungs- und Auftragsforschung betrieben werden.

Konsequent wurden zehn Kriterien der Strukturplanung zugrunde gelegt, die schon im Herbst 2003 mit der HU abgestimmt worden waren und nunmehr auch in den Gesprächen mit der TU zu Geltung kamen. Kernstück der Planung ist das Konzept der „Wissensallianzen“. Der Plan des Präsidiums enthält die Absicht, etwa 15 Cluster zu entwickeln, die fachbereichsübergreifend zukunftsfähige Problem- und Aufgabenfelder definieren, an deren Bearbeitung ein gesellschaftlicher Bedarf besteht und in denen Wissenschaftler(innen) der FU besondere Exzellenz aufweisen.

Der Akademische Senat und das Kuratorium haben das Präsidium gebeten, nunmehr Konzeptionen für die einzelnen Cluster auszuarbeiten. Der Struktur- und Entwicklungsplan legt für jedes einzelne Studienfach dar, welcher Beitrag zu den Wissensallianzen zu erwarten ist, welche Stärken und Schwächen vorliegen, wie seine künftige Stellung in der Region Berlin-Brandenburg sich aus dem Abgleich mit den anderen Universitäten, darunter auch Potsdam, ergibt und für welche Arbeitsgebiete des Faches künftig wie viele Professuren vorgesehen sind.

Die FU stellt insgesamt zehn Studiengänge ein und zeigt damit, dass sie die Kürzungen zielorientiert umgesetzt hat. Sie werden künftig an einer der anderen Universitäten angeboten. „Darin wird deutlich, dass die Freie Universität Berlin bereit ist, ihre Verantwortung in einer hochschulübergreifenden Gesamtsicht wahrzunehmen“, erläuterte Lenzen. Die erfolgreiche Strukturplanung der FU zeigt, dass Berliner Universitäten den Herausforderungen der Wissenschaftspolitik des Landes ohne externe Einflussnahme verantwortlich begegnen können.