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Politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen in Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan

Panel discussion am Montag, 14. Mai von 10.00 – 16.00 Uhr

Nr. 102/2001 vom 11.05.2001

Am kommenden Montag, dem 14. Mai diskutieren Experten von Radio Free Europe/Radio Liberty (Prag) mit Dr. Uwe Halbach, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit/Stiftung Wissenschaft und Politik aktuelle Probleme der Anrainerstaaten der mittelasiatischen Seidenstraßen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Öffnung Chinas für den Westen erwacht der Mythos Seidenstraße wieder. Damit treten lange vergessene Regionen erneut in unser Bewußtsein: Die neuen Staaten Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und Tadschikistan gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Nicht nur ihre strategische Lage rückt in den Vordergrund, auch ihre Bodenschätze finden Interessenten. Die explosionsartige wirtschaftliche Entwicklung Chinas trägt dazu ebenfalls dazu bei, dass sich unser Augenmerk wieder auf diese alte – und bewährte – Handelsroute richtet.

Die politischen Führer von Moskau bis Peking, aber auch Westeuropäer, Amerikaner und sogar die Vereinten Nationen beschwören ihre Geschichte. Dabei geht es neben dem internationalen Austausch auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. Neben russischen und chinesischen Investoren sichern sich westliche Konzerne ihren Einfluss an der neuesten Entwicklung. Gleichzeitig entdecken islamische Geistliche das lange verwaist geglaubte Gebiet und erwecken eigene Traditionen zu neuem Leben.

Die Staaten selbst tragen durch Stärkung der eigenen nationalen Identität und Traditionen, durch wirtschaftliche und politische Öffnung zur Entwicklung ihrer Region bei. Neben den Visionen vom Aufbruch trägt die aktuelle Situation alle Merkmale einer Region im Umbruch: Kapitalismus, Drogenhandel, Waffenschmuggel, religiöser Fanatismus und nationalistische Tendenzen befinden sich noch im modus vivendi.

Ob sich an der Seidenstraße nun die Visionen oder die Alpträume von Staaten im Wandel erfüllen, kann im Augenblick noch nicht ermessen werden.

Ort:

Institut für Turkologie, Schwendener Str. 33, 14195 Berlin, Tel.: 030/838-53955, Fax: 838-53823, E-Mail: turkinst@zedat.fu-berlin.de

Die Diskussion findet in englisch statt.