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Zulassungsbeschränkungen im Fach Informatik

Akademischer Senat beschließt Zulassungsbeschränkungen im Fach Informatik und die Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen im Fach Bioinformatik

Nr. 93/2000 vom 07.06.2000

Der Akademische Senat der Freien Universität hat am 7. Juni 2000 Zulassungsbeschränkungen für Studienanfänger im Fach Informatik zum Wintersemester 2000/2001 beschlossen. Sie gelten für alle Studiengänge und Teilstudiengänge der Informatik. Die Aufnahmequote wird vorbehaltlich der Bestätigung dieses Beschlusses durch den Senat von Berlin im Juli bestimmt.

In der selben Sitzung hat der Akademische Senat auch die Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen im Fach Bioinformatik zum Wintersemester 2000/2001 beschlossen. Einzelheiten zu diesen Studiengängen entnehmen Sie bitte dem nachfolgenden FU-Pressedienst 94/2000.

Zur Notwendigkeit der Einführung von Zulassungsbeschränkungen im Fach Informatik erklärt der Präsident der Freien Universität, Prof. Dr. Peter Gaehtgens:

"Der Akademische Senat der Freien Universität hat zur Sicherung eines qualifizierten Studiums für das Wintersemester 2000/2001 einen Numerus Clausus (NC) für das Fach Informatik beschließen müssen, nachdem bereits die Technische Universität und die Humboldt-Universität einen entsprechenden NC beschlossen hatten.

Es ist jedoch angesichts des offenbar hohen Bedarfs an Informatikern beabsichtigt, zum kommenden Wintersemester 25 % mehr Studierende in Informatik aufzunehmen, als Ausbildungsplätze tatsächlich vorhanden sind. Diese Überlast wird durch freiwillige Mehrleistungen des Instituts für Informatik erbracht. Im Gegensatz zu den anderen Fächern werden dafür alle Sollstellen in Informatik besetzt. Die Haushaltslage erlaubt keine Bereitstellung weiterer Mittel.

Ein Verzicht auf den NC hätte zur Folge, daß die FU alle Studienbewerber – unabhängig von ihrer Eignung – aufnehmen müßte, auch diejenigen, die von HU und TU abgelehnt wurden. Dies würde eine nicht zu verantwortende Qualitätsminderung in der Ausbildung bedeuten. Zudem haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, daß die Abbrecherquote zu Studienbeginn in den Jahren ohne NC extrem angestiegen ist, während sie in den Jahren mit NC signifikant geringer war. Der NC-freie Zugang hat also dazu geführt, daß sich viele Studienanfänger für ein Fach einschreiben konnten, ohne die notwendigen fachlichen Voraussetzungen mitzubringen.

Eine Beschränkung der Zulassung bedeutet also nicht unbedingt eine Verringerung der Zahl erfolgreicher Absolventen in Informatik.

Die Freie Universität wird deshalb Auswahlkriterien entwickeln, die es ermöglichen, geeignete Bewerber zum Studium zulassen zu können. Auswahlmechanismen können aus rechtlichen Gründen nur dann angewandt werden, wenn Zulassungsbeschränkungen bestehen.

Die Freie Universität baut unabhängig von Zulassungsbeschränkungen im Diplomstudiengang ihr Studienangebot in Informatik im Wintersemester aus, indem sie als erste deutsche Universität einen Bachelor- und einen Masterstudiengang in Bioinformatik anbietet.

Mit einem differenzierten Angebot an Qualifizierungsprogrammen und zusätzlichen Studienangeboten auch außerhalb des Faches Informatik reagiert die FU auf den vielschichtigen Bedarf im IT-Bereich u.a.:

  • Studienschwerpunkt Wirtschaftsinformatik
  • Zusatzstudium Studien- und Informationsmanagement im Umgang mit IT und IT-Didaktik
  • Studienangebote in der Lehrerweiterbildung, insbesondere Informationstechnische Grundbildung
  • Kursprogramm der Zentraleinrichtung Datenverarbeitung (Anwendungsprogramme, Programmieren, Internetpräsentationen, Netzadministration etc.)

Im Rahmen einer zusätzlichen Qualifizierungsoffensive beabsichtigt die FU ferner, die kurzfristige Entwicklung eines Zusatzstudienangebotes für Geistes- und Sozialwissenschaftler sowie eines Weiterbildungsangebotes für Berufstätige."