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Mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund gewinnen

Freie Universität Berlin übernimmt die Trägerschaft des Berliner Netzwerks für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund (MigraMENTOR)

Nr. 276/2010 vom 16.09.2010

Berlin will mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund für den Lehrerberuf gewinnen. Berliner Lehrkräfte, Lehramtsstudierende sowie -anwärter mit Migrationshintergrund haben deshalb mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung das Netzwerk „MigraMENTOR“ ins Leben gerufen. Träger des ehrenamtlich organisierten Projekts ist die Freie Universität, an deren Zentrum für Lehrerbildung das Netzwerk koordiniert wird. Partner sind neben der Freien Universität, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Hertie-Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.

Die Freie Universität Berlin übernimmt in dem Kooperationsprojekt MigraMENTOR drei Aufgabenbereiche:

Am Zentrum für Lehrerbildung der Freien Universität wird eine koordinierende Arbeitstelle eingerichtet, die den Auf- und Ausbau eines Netzwerks ehrenamtlich tätiger Lehrkräfte mit Migrationshintergrund unterstützt. Mit der an der Freien Universität vorhandenen Infrastruktur und Expertise soll dazu beigetragen werden, die Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerks zu unterstützen und den Austausch innerhalb des Netzwerks zu organisieren. Professorin Dr. Felicitas Thiel vom Arbeitsbereich Schulpädagogik/ Schulentwicklungsforschung leitet das Projekt an der Freien Universität: „Eine besondere Aufgabe sehen wir darin, die Aktivitäten der ehrenamtlich tätigen Lehrkräfte mit etablierten Beratungs- und Betreuungsangeboten unserer Hochschuldozentinnen und –dozenten so zu verzahnen, dass eine kontinuierliche bedarfsgerechte Begleitung über die Phasen der Studienwahl, des Studiums, der Praxisphasen im Studium, des Referendariats und der Berufseingangsphase hinweg sichergestellt wird.

Im Frühsommer 2011 soll es erstmals einen von der Freien Universität organisierter Schülercampus geben: 30 Berliner Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II mit Migrationshintergrund werden durch Besuche und Gespräche an der Freien Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin drei Tage lang praxisnah auf ein Lehramtsstudium vorbereitet.

Die Freie Universität Berlin hat eine ausgewiesene Expertise im Bereich der wissenschaftlichen Evaluation des Studienangebots. Seit 2006 werden Befragungen von Bachelor-Studierenden durchgeführt,  2009 wurden erstmals die Lehramts-Masterstudiengänge evaluiert. „Aufgrund dieser Expertise haben wir die Aufgabe übernommen, das Programm MigraMENTOR wissenschaftlich zu begleiten“, sagt Felicitas Thiel. Das umfasse sowohl, spezifische Bedürfnisse von Schülern und Studierenden mit Migrationshintergrund zu identifizieren als auch die Angebote des Netzwerks zu evaluieren.

Professor Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität begrüßt das Engagement der Freien Universität: „Zugangsgerechtigkeit und Teilhabegerechtigkeit – diesen Werten fühlt sich die Freie Universität vor dem Hintergrund ihrer Gründungsgeschichte besonders verpflichtet. Unter Zugangsgerechtigkeit verstehen wir, möglichst vielen jungen Menschen eine akademische Ausbildung jenseits von Fragen des Geschlechts, der Nation, des Glaubens oder der ethnischen Herkunft zu ermöglichen. Mit Teilhabegerechtigkeit bezeichnen wir einen wichtigen Aspekt studentischer Solidarität: die Unterstützung von Studienanfängern durch Studierende höherer Semester. Die Freie Universität ist von Studierenden initiiert und gegründet worden, deshalb wollen wir partizipative Maßnahmen und studentische Teilhabe pflegen, auch um die Studienqualität weiter zu verbessern. Die Freie Universität bekennt sich mit diesen Werten zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.“

Weitere Informationen

Prof. Dr. Felicitas Thiel, Arbeitsbereich Schulpädagogik/ Schulentwicklungsforschung der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-75423, E-Mail: felicitas.thiel@fu-berlin.de