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Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu mit Freiheitspreis der Freien Universität Berlin geehrt

Universität würdigt unermüdlichen Einsatz für Gleichberechtigung

Nr. 199/2009 vom 17.07.2009

Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu bei seiner Ansprache anlässlich der Verleihung des Internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin am 17. Juli 2009

Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu bei seiner Ansprache anlässlich der Verleihung des Internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin am 17. Juli 2009
Bildquelle: Peter Himsel

Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu ist mit dem Internationalen Freiheitspreis der Freien Universität Berlin geehrt worden. Die Auszeichnung wurde ihm vor zahlreichen Persönlichkeiten bei einem Festakt überreicht. In der Begründung für die Ehrung hieß es, Tutu sei durch sein unermüdliches Engagement für Gleichberechtigung – mit Worten, Taten und seinem Glauben – ein herausragendes Vorbild für Versöhnung und für ein gewaltfreies Eintreten für den Frieden. Tutu habe den Menschenrechten und dem Ideal der Freiheit einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Die Laudatio im Henry-Ford-Bau hielt Bundesbildungsministerin Annette Schavan.

Desmond Mpilo Tutu (Jahrgang 1931) ist eine Symbolfigur des Kampfes gegen das System der Apartheid, die inzwischen überwundene Rassentrennung in Südafrika. Aus Protest gegen das südafrikanische Bildungssystem gab er 1958 den Beruf des Lehrers auf. Nach einem Theologiestudium wurde er 1961 zum anglikanischen Priester ordiniert. Im Jahr 1978 als erster schwarzer Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats gewählt, setzte er sich für eine Aussöhnung zwischen den Bevölkerungsschichten ein und lehnte dabei jede Form von Gewalt ab. Für seinen friedlichen Einsatz für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft wurde Desmond Tutu 1984 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Auch in seinem Amt als Erzbischof des Erzbistums Kapstadt von 1986 bis 1996 wirkte Tutu an der friedlichen Beilegung der Konflikte in seinem Land mit. 1995 ernannte der damalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela den Erzbischof zum Vorsitzenden der Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Menschenrechtsverletzungen aus der Zeit der Apartheid untersuchte. Desmond Tutu gilt als moralische Stimme und Streiter für Aussöhnung und Verständigung. Er ist Vorsitzender von „The Elders“, einer internationalen Gruppe von ehemaligen Staatslenkern sowie Friedensaktivisten, Menschenrechtlern und Intellektuellen, die sich für die Lösung weltweit drängender Probleme einsetzen.

Mit dem Freiheitspreis ehrt die Freie Universität Persönlichkeiten, die sich um politische, gesellschaftliche oder wissenschaftliche Freiheit verdient gemacht haben. Preisträger waren 2008 der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski und 2007 der ehemalige Staatspräsident der Republik Korea und Friedensnobelpreisträger Kim Dae-jung.