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Freie Universität Berlin – Leuchtturm der Wissenschaft

Erfolgreich in der Exzellenzinitiative: Graduiertenschule, Exzellenzcluster und Zukunftskonzept

Nr. 244/2007 vom 19.10.2007

Erste Stellungnahme der Freien Universität nach Bekanntwerden des Erfolgs im Exzellenzwettbewerb

Erste Stellungnahme der Freien Universität nach Bekanntwerden des Erfolgs im Exzellenzwettbewerb
Bildquelle: Freie Univerität Berlin

Die Freie Universität Berlin ist in der zweiten Staffel der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ausgezeichnet worden. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft heute mitteilte, sind  sowohl die Anträge für das Zukunftskonzept und zwei Exzellenzcluster als auch zwei Graduiertenschulen der Freien Universität Berlin bewilligt worden. Außerdem ist die Freie Universität gemeinsam mit der Humboldt-Universität an je einem weiteren erfolgreichen Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule der Charité beteiligt, ebenso wie an einem ausgezeichneten Forschungscluster der Technischen Universität.  Damit gehört die Freie Universität zu den neun „Exzellenzuniversitäten“ der Bundesrepublik Deutschland.

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Dieter Lenzen, zeigte sich hocherfreut über das Ergebnis des Wettbewerbs und dankte zunächst allen Professoren und Mitarbeitern für ihr umfassendes Engagement. Gerade dass ihr Zukunftskonzept „International Network University“ die Gemeinsame Kommission und den Bewilligungsausschuss überzeugte, ist ein großer Gewinn für die Universität. „Mit der heutigen Entscheidung beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Freien Universität. Gleichzeitig setzt die Freie Universität Berlin mit diesem Konzept die seit ihrer Gründung erfolgreiche Strategie der internationalen Netzwerkbildung fort und kann so den richtigen Weg beschreiten, um die Herausforderungen der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts zu meistern“, betont Lenzen. „Wir werden hiermit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Berlin leisten können.“

Neben dem Zukunftskonzept wurden auch der Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ bewilligt. „Die Freie Universität ist im Bereich der Geisteswissenschaften die Nummer eins in Deutschland: was das DFG-Ranking 2006 wieder belegt hat, bestätigt sich nun in der Bewilligung dieses hoch innovativen Cluster-Konzepts, das im Bereich der Emotionsforschung einen Bogen spannt von der Literatur- und Kunstwissenschaft über die Psychologie bis hin zur Neurobiologie“, kommentiert Präsident Lenzen das Ergebnis.

Auch der Exzellenzcluster „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“, dessen Antrag gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin eingereicht wurde, wird künftig von Bund und Ländern gefördert. „Der Erfolg dieses Antrages bestätigt nicht nur die Stärke der Freien Universität in den immer schon von ihr geförderten so genannten ‚kleinen’ kulturwissenschaftlichen Fächern, sondern es wird auch deutlich, dass die Kooperation der beiden Berliner Universitäten ein erfolgreiches Modell für den Wissenschaftsstandort Berlin ist“, so Lenzen.

„Für die Freie Universität zeigt sich in der Bewilligung des Exzellenzclusters „NeuroCure. Towards a better outcome of neurological disorder“ die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Berliner Universitäten in der gemeinsamen humanmedizinischen Fakultät Charité. Das Cluster wird neurowissenschaftliche Grundlagenforschung und klinische Anwendung eng vernetzen, um neue Erkenntnisse zur Funktion des Nervensystems und dessen Erkrankungen rasch in effektive Therapien übertragen zu können“, erklärt Prof. Dieter Lenzen.

Die Freie Universität freut sich auch darüber, dass das Exzellenzcluster „Unifying Concepts in Catalysis“ ausgezeichnet wurde, dessen Sprecherhochschule die Technische Universität Berlin ist. Auch an diesem Cluster ist die Freie Universität Berlin beteiligt.

Die große Tradition und daraus erwachsene Exzellenz der Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin findet in der „Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies“ ihre Bestätigung. „Die Graduiertenschule wird hoch qualifizierte Nachwuchskräfte fördern, deren Kompetenzen im Text-, Kultur- und Medienvergleich internationale Maßstäbe setzen werden“, sagt Dieter Lenzen.

„Wir sehen in der Bewilligung des Antrages für die Graduiertenschule „Muslim Cultures and Societies: Unity and Diversity“ eine Bestätigung der großen Tradition der Regionalstudien an der Freien Universität“, so Lenzen. "Mit dem hochaktuellen Schwerpunktthema ‚Muslimische Gesellschaften’ wird die Schule Nachwuchskräfte hervorbringen, deren Kenntnisse der islamischen Welt sie zu den Führungspersonen von morgen im Bereich Kultur, Politik und Wissenschaft machen werden.“ Die Graduiertenschule ist sowohl Bestandteil der Dahlem Research School als auch des Centers for Area Studies.

Für die Freie Universität zeigt sich in der Bewilligung der Graduiertenschule „Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies“ die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Berliner Universitäten in der gemeinsamen humanmedizinischen Fakultät Charité. „Die Schule wird anschließen an das bereits vom BMBF geförderte Forschungs-Center für Regenerative Therapien und so international exzellenten Nachwuchs fördern“, erläutert Lenzen.

Die folgenden Anträge wurden bewilligt (Kurzdarstellungen der einzelnen Projekte am Ende der Pressemitteilung):

Zukunftskonzept

  • „International Network University“

Exzellenzcluster

  • Languages of Emotion”
    Sprecher: Prof. Dr. Winfried Menninghaus
  • „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ (ein gemeinsamer Antrag mit der Humboldt-Universität zu Berlin)
    Sprecher: Prof. Dr. Friederike Fless / Prof. Dr. Christof Rapp (HU Berlin)
  • “Neurocure. Towards a better outcome of Neurological Disorder“ (ein Antrag der Charité, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität)
    Sprecher: Prof. Dr. Dietmar Schmitz

Graduiertenschulen

  • “Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies”
    Sprecher Prof. Dr. Peter-André Alt
  • “Muslim Cultures and Societies: Unity and Diversity”
    Sprecherinnen: Prof. Dr. Gudrun Krämer / Prof. Dr. Ulrike Freitag
  • “Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies“ (ein Antrag der Charité, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität)
    Sprecher: Prof. Dr. Georg N. Duda

Bereits am 13. Oktober 2006 hat der Bewilligungsausschuss in der ersten Staffel des Exzellenzwettbewerbs zwei Graduiertenschulen der Freien Universität Berlin bewilligt: den Antrag des John-F.-Kennedy-Instituts für eine „Graduate School of North American Studies“ sowie den gemeinsamen Antrag der drei Berliner Universitäten für eine „Berlin Mathematical School“.

Über die Freie Universität Berlin:

Die 1948 am Wissenschaftsstandort Dahlem gegründete Freie Universität Berlin gehört zu den führenden Universitäten in Deutschland und zeichnet sich durch ihren modernen und internationalen Charakter aus. Die Universitas litterarum zählt mit rund 100 Studienfächern und 34.000 Studierenden – davon 15 Prozent aus aller Welt – zu den bei Forschern und Studierenden international beliebtesten Universitäten in Deutschland. Weltweit ist die Freie Universität rund 130 Hochschulen partnerschaftlich verbunden. Rund 600 auswärtige Wissenschaftler tragen jährlich zur Vielfalt in Lehre und Forschung bei. Die Medizin nicht eingerechnet, ist die Freie Universität derzeit Sprecheruniversität von sieben Sonderforschungsbereichen und vier Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität erhielten bislang den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG, die ranghöchste Auszeichnung für Forschungsleistungen in Deutschland. Neben dem Staatszuschuss von 290 Millionen Euro wirbt die Freie Universität mit der Summe von jährlich rund 60 Millionen Euro einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen aus Drittmitteln ein.


Die folgenden Exzellenzcluster und Graduiertenschulen sind bewilligt worden:

  • Languages of Emotion

Menschliche Kommunikation impliziert in vielfältigen Formen eine – oft indirekte und unbewußte – Mit-Teilung von Affekten (Gefühlen, Stimmungen, emotionalen Atmosphären), die an symbolische Medien gebunden sind. Sprache, Religion, politische und soziale Ideologien, Künste, alltagsästhetische Moden und die „Codes“ der persönlichen Interaktion sind Archive und Agenten dieser Affekt-Praktiken. Die enge Verbindung von Symbolgebrauch, Affekt-Transfer, ästhetischen Praktiken, psychischen Dispositionen und Konstruktion sozialer Ordnungen ist der Gegenstand des Clusters. Seine vier Forschungsbereiche untersuchen: (1) die Beziehungen von Emotionen und verschiedenen Darstellungsmedien (Sprache, Ton, Bild u. a.); (2) die spezifisch künstlerischen Praktiken und Poetiken der Affektdarstellung; (3) die Korrelationen von emotionaler und sprachlicher Kompetenz sowie die Affekt-gestützten Weisen narrativer Selbstentwürfe; (4) Affektmodellierungen auf der Ebene kultureller Codes und sozialer Verhaltens- bzw. Identitätsmuster.

Der Cluster bündelt wissenschaftliche Kompetenz aus mehr als 20 Disziplinen, die alle über eigene, zum Teil sehr lange Traditionen des Affektdenkens verfügen: Anthropologie, Arabistik, Biologie, Filmwissenschaft, Japanologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften (Klassische Philologie, Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Romanistik, Slawistik), Musikwissenschaft, Philosophie, Politologie, (Neuro-)Psychologie, Psychiatrie, Religionswissenschaft, Soziologie, Sprachwissenschaft, Theater- und Tanzwissenschaft.

Mehrere herausragende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wirken an dem Vorhaben mit, darunter die Max Planck-Institute für Bildungsforschung (Berlin), für Neuro- und Kognitionswissenschaften (Leipzig), für Evolutionäre Anthropologie (Leipzig) und das Zentrum für -Literatur- und Kulturforschung (Berlin).

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Winfried Menninghaus (Freie Universität Berlin)
Telefon: 030 / 838 561 21
Fax: 030 / 838 564 19
E-Mail: winmen@zedat.fu-berlin.de

  • Topoi - The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations

(gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin)

Der Exzellenzcluster „Topoi – Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ verfolgt das Ziel, den systematischen Zusammenhang von Räumen und Wissensordnungen in den Kulturen des Vorderen Orients und des Mittelmeerraumes von den frühen Hochkulturen bis zu Spätantike und Frühmittelalter zu erforschen. Die Spannweite der Fragestellungen reicht von der Rekonstruktion antiker Landschaften durch die Archäologie und Geowissenschaft über die Organisation von Räumen in einer historischen Perspektive sowie ihre Beschreibung in Bildern und Texten bis hin zu den wissenschaftlichen Konstruktionen von Räumen in der antiken Philosophie und Mathematik. Der gemeinsam von der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin gestellte Antrag ist das Ergebnis der Kooperation aller in Berlin mit der Erforschung des Altertums befassten Institutionen. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Interdisziplinären Zentrums „Alte Welt“ der Freien Universität Berlin (IZAW), des August-Boeckh-Antikezentrums der Humboldt-Universität zu Berlin, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin (DAI), der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte (MPI-WG), der Staatlichen Museen in Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SMB-SPK), der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (SB-PK) sowie der Technischen Universität in Berlin.

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Friederike Fless (Freie Universität Berlin) / Univ.-Prof. Dr. Christof Rapp (Humboldt-Universität zu Berlin)

Univ.-Prof. Dr. Friederike Fless
Telefon: 030/838 56596
Fax: 030/838 56578
E-Mail: fless@zedat.fu-berlin.de

Univ.-Prof. Dr. Christof Rapp
Telefon: 030/2093 2590
Fax: 030/2093 2263
E-Mail: rapp@philosophie.hu-berlin.de

Internet: www.topoi-berlin.de

  • NeuroCure - towards a better outcome of neurological disorders / NeuroCure - neue Perspektiven in der Therapie neurologischer Erkrankungen

Hauptziel der Initiative „NeuroCure - neue Perspektiven in der Therapie neurologischer Erkrankungen“ ist die Übertragung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung in klinisches Handeln. „NeuroCure“ ist ein Antrag der Charité-Universitätsmedizin Berlin, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität. Zunächst wollen sich die Wissenschaftler insbesondere den Erkrankungen Schlaganfall, Multiple Sklerose, sowie Entwicklungsstörungen des Gehirns, die zum Beispiel zu epileptischen Anfällen führen können, widmen. Diese Leiden sind derzeit allenfalls in ihren Auswirkungen zu lindern, in der Regel jedoch nicht heilbar. Sie teilen eine Vielzahl zugrunde liegender Mechanismen, deren Verständnis Voraussetzung für eine spätere wirksame Therapie ist. „Unser Ziel ist es, die Lebenssituation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen entscheidend zu verbessern“, erklärt Prof. Dietmar Schmitz, wissenschaftlicher Koordinator des Clusterantrags. Die Wissenschaftler um die Kerngruppe der Professoren Ulrich Dirnagl, Uwe Heinemann, Robert Nitsch, Dietmar Schmitz und Frauke Zipp von der Charité wollen grundlagenwissenschaftliche und klinische Forschung am Campus Charité Mitte eng verzahnen. Über die Exzellenzförderung hinaus werden Partnerorganisationen von „NeuroCure“ jährlich zusätzlich 4,1 Millionen Euro beisteuern. Dazu zählen neben den beiden Universitäten auch das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie und das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum Berlin. Darüber hinaus haben die beiden Firmen Bayer-Schering Pharma und Siemens AG substantielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Weiterhin beteiligt sich das Land Berlin durch Finanzierung eines Forschungshaus-Neubaus mit einer Fläche von etwa 4.500 Quadratmetern am Campus Charité Mitte. Die Charité selbst wird schon ab 2008 weitere 1.500 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe zu diesem Neubau zur Verfügung stellen.

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Dietmar Schmitz (Charité-Universitätsmedizin Berlin)
Kontakt über Dr. Anja Kamradt
Telefon: 030 / 450 513 407 o  oder  0171 - 714 00 68
E-Mail: anja.kamradt@charite.de
Weitere Informationen im Internet unter: www.neurocure.de

  • Graduiertenschulen:Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies

Die „Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies" wird theoretisch und konzeptionell herausragende Dissertationsprojekte betreuen, die sich auf der Grundlage des Literatur- und Sprachvergleichs mit Texten aus dem europäischen, amerikanischen, arabischen und asiatischen Kulturkreis befassen. Gefördert werden Vorhaben, die Verfahren der Sprach-, Literatur-, Kultur- und Medienkomparatistik mit theoretischen Fragestellungen verbinden. Die Projekte sollen Zusammenhänge zwischen literarischen Texten und kultu¬rellen Prozessen der Bedeutungsstiftung, Gesellschaftsbildung und Wissenskonstitution erschließen; die Arbeit an Texten unterschiedlicher Sprach- und Kulturbereiche soll dabei von einer theoretischen Grundorientierung begleitet werden, die es erlaubt, die Arbeitsformen der Literaturwissenschaft auf ihre terminologischen und konzeptionellen Grundlagen hin zu durchleuchten. Für die methodische Ausrichtung der Graduiertenschule ist die prinzipielle Überzeugung leitend, dass eine komparatistisch fundierte Literaturwissenschaft angesichts der wachsenden Einsicht in die kulturelle Verfasstheit unserer Lebenswelten und die Dynamik medialer Umbruchprozesse eine geisteswissenschaftliche Schlüsseldisziplin repräsentiert, deren historische und systematische Methodik auch anderen Fächern wesentliche Impulse vermitteln kann. Die an der Graduiertenschule zu leistende Arbeit wird daher von der Erkenntnis getragen, dass der Literaturwissenschaft eine besondere Verantwortung nicht nur für das Verstehen unserer kulturellen Vergangenheit, sondern auch für das gegenwärtige Bewusstsein der Gesellschaft und deren zukünftige Aufgaben zufällt.

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Peter-André Alt (Freie Universität Berlin)
Telefon: 030 / 838 59200/201 (Sekr.)
Fax: 030 / 838 59202
E-Mail: altpa@zedat.fu-berlin.de
Weitere Informationen im Internet unter www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel

  • Muslim Cultures and Societies / Islamisch geprägte Gesellschaften

Die Auseinandersetzung mit „dem“ Islam prägt nicht nur in der Bundesrepublik zunehmend die Politik und die öffentlichen Debatten. Um dem wachsenden Bedarf an sach- und sprachkundigen Fachleuten zu entsprechen, bildet die Graduate School künftige Führungskräfte in Wissenschaft, Medien, Politik sowie in der internationalen kulturellen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit aus.

Islam wird im Kontext der Graduate School nicht als eine homogene Einheit verstanden, die in einem „Clash of Civilisations“ mit anderen Zivilisationen in Konflikt treten könnte oder gar müsste. Vielmehr liegt die Betonung auf der inneren Vielfalt, historischen Wandelbarkeit und globalen Vernetzung islamisch geprägter Kulturen und Gesellschaften. Über den Mittleren Osten hinaus bezieht dies Afrika, Zentral-, Süd- und Südostasien sowie die muslimische Diaspora in Europa und Amerika ein. Dabei geht es zum einen um das Zusammenwirken spezifisch islamischer religiöser und rechtlicher Bezüge mit identitätsstiftenden Faktoren wie Sprache, Raum, Ethnie, sozialer Lage und Geschlecht. Zum anderen geht es um das Neben-, Mit- und Gegeneinander von Muslimen und Nichtmuslimen. Ihrer Beziehungsgeschichte widmet die Graduate School besondere Aufmerksamkeit.

Sprecherinnen: Univ.-Prof. Dr. Gudrun Krämer (Freie Universität Berlin) / Univ.-Prof. Dr. Ulrike Freitag (Freie Universität Berlin)
Telefon: 030 / 838 52487
Fax: 030 / 838 52830
E-Mail: gkraemer@zedat.fu-berlin de und ufreitag@zedat.fu-berlin.de

  • Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies / Berlin-Brandenburger Schule für Regenerative Therapien (BSRT)

(Antrag der Charité-Universitätsmedizin Berlin, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität)

Die Berlin-Brandenburger Schule für Regenerative Therapien (BSRT) ist eine gemeinsame Initiative von Klinikern, Biologen und Ingenieuren. Ziel ist die gesteuerte Differenzierung von Zellen zur Stimulation der endogenen Geweberegeneration für die Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen. Dies stellt eine Herausforderung an die traditionellen Strategien der Therapieentwicklung dar und konfrontiert traditionelle Ausbildungskonzepte mit neuen Ansprüchen: Biologen und Ingenieure werden aus konventionellen Implantaten neuartige Kombinationen aus Zellen, Medikamenten und technischen Produkten entwickeln. Hierfür werden Bio-Ingenieure benötigt, die in der Lage sind, komplexe biologische Prozesse zu verstehen sowie Biologen mit einem Verständnis für die technischen Komponenten der Therapieansätze. Schließlich wird der anwendende Arzt mit völlig neuartigen Implantaten und Therapien konfrontiert, für die er bisher nicht ausgebildet wurde. Die Erarbeitung von Lösungsangeboten für diese Ausbildungs- und Forschungsherausforderungen sind Schwerpunkt der Graduiertenschule, die eng assoziiert sein wird mit dem Berlin-Brandenburg Centre for Regenerative Therapies (BCRT) – einer interdisziplinären, von BMBF und Helmholtz-Gemeinschaft unterstützten Institution mit Fokus auf der Translation regenerativer Therapiekonzepte in die Praxis. In jedem Ph.D.-Projekt wird der Austausch zwischen klinischer, biologischer und ingenieurwissenschaftlicher Forschung unterstützt, indem unter anderem die Betreuung durch je zwei Professoren unterschiedlicher Fachgebiete erfolgt. Die Fakultät der beantragten Schule BSRT besteht aus 25 Professoren, die alle eng mit der Gründung des BCRTs und assoziierter SFBs verbunden sind, was eine enge Anbindung an die Verbundprojekte zum Thema „Regenerative Medizin“ gewährleistet. Ein weiterer wesentlicher Impuls für die Ausbildung wird vom “Klinischen Wissenschaftler” kommen, der sich bereits jetzt aktiv in die Grundlagenforschung einbringt. Dies zu unterstützen und auszubauen ist klares Ziel der Schule. Mit einem derartigen Konzept stellt sich die BSRT den international exponentiell wachsenden Chancen und Herausforderungen und ruft einen “neuen Wissenschaftlertypus” aus – der nicht nur ein tief greifendes Verständnis des eigenen Forschungsfeldes, sondern auch ein breites Wissen in Zellbiologie, Molekularbiologie, Bio-Engineering, Biotechnologie und Biomaterialien besitzen wird, sowie das unabdingbare Verständnis der klinischen Bedürfnisse, auf die seine Forschung ausgerichtet ist. Das Programm repräsentiert eine gemeinsame Aktivität zahlreicher Universitäten und nicht-universitärer Einrichtungen der Region Berlin- Brandenburg zur Formierung eines internationalen Zentrums exzellenter Ausbildung.

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Georg N. Duda (Charité-Universitätsmedizin Berlin)
Telefon: 030 / 450 559 048
Fax: 030 / 450 559 969
E-Mail: georg.duda@charite.de


 

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