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Kein Kinderkram

Weiterbildungsmaster für Kinderrechte an der Freien Universität

26.03.2010

Studierende und Lehrende des European Masters in Childhood Studies and Children´s Rights (EMCR)

Studierende und Lehrende des European Masters in Childhood Studies and Children´s Rights (EMCR)
Bildquelle: EMCR

Prof. Manfred Liebel ist Mitbegründer, Leiter und Lehrbeauftragter des weiterbildenden Masters

Prof. Manfred Liebel ist Mitbegründer, Leiter und Lehrbeauftragter des weiterbildenden Masters
Bildquelle: Bastienne Schulz

Dass Kinder Rechte haben und Individuen mit eigenen Ansichten, Ideen und Gefühlen sind, wird oft übersehen oder einfach nicht beachtet. Die nötigen Kenntnisse vermitteln, um Kinderrechte zu schützen und deren Umsetzung zu sichern, ist die Aufgabe des European Masters in Childhood Studies and Children´s Rights (EMCR), der am Arbeitsbereich Interkulturelle Erziehungswissenschaft der Freien Universität angesiedelt ist.

„Wir sind froh, dass wir den Studiengang hier an der Freien Universität anbieten können“, sagt Mitbegründer, Leiter und Lehrbeauftragter des Weiterbildungsstudiengangs EMCR Professor Manfred Liebel. Vornehmlich geht es darum, Partnerschaften zu Kindern aufzubauen und sie auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Umgang mit ihren Rechten zu begleiten.

Kinder sollten die Möglichkeit haben, eine aktive und verantwortliche Rolle in der Gestaltung ihres Lebensraums zu spielen. Daher, so Liebel, „sind wir darauf angewiesen, Mitarbeiter zu finden, für die Kinderrechte ein wichtiges Thema ist und die wirklich engagiert sind.“ So zeichnen sich die Lehrbeauftragten durch ihr Engagement aus. Sie haben meist nach einer akademischen Ausbildung den Weg zu einer Nichtregierungsorganisation (NGO) eingeschlagen, schöpfen somit aus ihrer praktischen Erfahrung und betreuen die Studierenden individuell.

Der eineinhalbjährige Master ist ein gemeinsamer interdisziplinärer Studiengang west- und osteuropäischer Universitäten und wird an der Freien Universität zu jedem Wintersemester seit 2007 angeboten. Initiiert wurde er von der Internationalen Akademie für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie (INA), einer gemeinnützigen Gesellschaft an der Freien Universität, ebenfalls unter ehrenamtlicher Leitung des emeritierten Professors Manfred Liebel.

Über den Tellerrand hinaus: Interdisziplinarität und persönliches Engagement

Der international ausgerichtete Studiengang soll alle Beteiligten ermutigen, Erfahrungen und Wissen im Bereich Kinderrechte in europäischen und außereuropäischen Kontexten auszutauschen, um dadurch eine gemeinsame europäische Politik für und mit Kindern zu stimulieren.

Im Mittelpunkt des Studiums steht der soziale Status von Kindern in verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten. Es werden Grundkenntnisse über Entstehung und Inhalte der Kinderrechte sowie theoretische und forschungsmethodische Grundlagen vermittelt. „Wir haben einen hohen Anspruch an uns selbst: Wir wollen einen interdisziplinären Studiengang, der von verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und der internationalen Fachdiskussion ausgehend das Thema Menschenrechte speziell bezogen auf Kinder thematisiert“, betont Liebel.

Motivierte Studierende aus aller Welt

Die Studienbewerber kommen aus fast allen Kontinenten und bringen ein breites Spektrum an persönlichen Biographien, kulturellem Hintergrund und Berufserfahrung mit. Dazu gehören auch verschiedene Sprachkenntnisse, wobei Englisch und Deutsch die Unterrichtssprachen sind. Liebel freut sich über seine Studierenden, die engagiert sind und genau wissen, was sie wollen. „Es macht wirklich Spaß“, sagt der 69-Jährige.

Der EMCR organisiert jedes Jahr eine öffentliche Ringvorlesung, um auch an dem Thema Interessierte außerhalb der Universität anzusprechen. Im Sommersemester 2010 steht die Vorlesung unter dem Titel „Kinderrechte zwischen Universalität und kultureller Vielfalt“ (21. April –14. Juli 2010, jeweils mittwochs von 18-20 Uhr, Silberlaube Raum L115).