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Auf Friedrich Schlegels Spuren

Begrüßung des zweiten Doktorandenjahrgangs der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien an der Freien Universität

11.11.2009

Die zehn neuen Doktoranden der Graduiertenschule beginnen mit der Arbeit an ihren Dissertationsprojekten

Die zehn neuen Doktoranden der Graduiertenschule beginnen mit der Arbeit an ihren Dissertationsprojekten
Bildquelle: Jan Hambura

Doktorandin des zweiten Jahrgangs an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule: Uta Schürmann

Doktorandin des zweiten Jahrgangs an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule: Uta Schürmann
Bildquelle: privat

Der Kulturphilosoph und Übersetzer war ein Universalgelehrter: Friedrich Schlegel verband das Interesse an altgriechischer, lateinischer, italienischer, französischer, spanischer, englischer, deutscher und indischer Literatur mit einem lebhaften Interesse an Politik, Religion und den Naturwissenschaften. Die zehn Nachwuchswissenschaftler des zweiten Doktorandenjahrgangs an der nach Schlegel benannten Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien sollen ebenfalls fachübergreifend arbeiten.

Im Rahmen ihrer Dissertationsprojekte werden die Stipendiaten nicht nur Stilmittel, literarische Werke oder Epochen miteinander vergleichen, sondern intermedial und interdisziplinär arbeiten. Professor Peter-André Alt, Sprecher der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule, begrüßte die zehn neuen Doktoranden. Professor Martin von Koppenfels, Komparatist an der Universität Bielefeld, sprach in seinem Festvortrag über die französische und die deutsche Fassung des Romans „Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell. Koppenfels beleuchtete die ambivalente Rolle der Germanizismen in der französischen Originalfassung des Textes sowie die Funktion des deutsch-französischen Ich-Erzählers für die Wirkung des Romans.

Dreijähriges Promotionsstudium

Uta Schürmann gehört zum Kreis der neuen Schlegel-Doktoranden. 1981 in Berlin geboren, studierte Schürmann Neuere Deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin. Während der Studienzeit war sie als Tutorin am Institut für Literaturwissenschaft der Technischen Universität sowie dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte tätig. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums folgten Lehraufträge an der Technischen Universität. Für Uta Schürmann war die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule erste Wahl: „Ich habe mich an der Freien Universität beworben, da wir hier ausdrücklich komparatistisch arbeiten.“ Für die Arbeit an ihrem Dissertationsprojekt „Das Interieur als erzählkonstituierender Handlungsort des europäischen Realismus“ hat die junge Literaturwissenschaftlerin drei Jahre Zeit. Die Doktoranden erhalten jeweils ein Stipendium. Sie nehmen während ihres Promotionsstudiums an Veranstaltungen teil, die sie bei der wissenschaftlichen Arbeit in ihrer Disziplin unterstützen und diese in einen interdisziplinären Kontext stellen. Hierzu gehören unter anderem Forschungscolloquien mit internationalen Gastwissenschaftlern sowie methodologische und literaturtheoretische Seminare. Die Doktoranden werden außerdem als Co-Lehrende in Seminaren eingesetzt. Zeit genug für die Dissertationsprojekte wird bleiben. Uta Schürmann faszinieren vor allem Autoren und Werke des 19. Jahrhunderts – „des Ursprungs vieler literarischer Strömungen unserer Zeit und des Beginns der Moderne.“