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Wissenschaftspreis für Krebsforschung an der Freien Universität Berlin

IBM verleiht Mathematikern der Freien Universität den weltweit ausgeschriebenen Forschungspreis "IBM Shared University Research (SUR) Grant"

12.10.2008

Prof. Dr. Christof Schütte

Prof. Dr. Christof Schütte
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Ausgezeichnet wurde die Bio-Computing-Forschergruppe der Universität unter Leitung von Prof. Christof Schütte. Sie erhält als Preis modernste Computertechnologie im Wert von knapp 50.000 Euro.

„Mit dieser internationalen Auszeichnung honoriert IBM die richtungweisenden Arbeiten der Berliner Mathematiker“, betont Erwin Jung, Leiter IBM Wissenschaftsbeziehungen. „Die Förderung von praxisorientierten Projekten in der Wissenschaft ist ein zentrales Anliegen der IBM – und eine Investition in die Zukunft.“ Der IBM-Forschungspreis wird jedes Jahr an rund 50 Institutionen aus der ganzen Welt vergeben.

Gefördert wird damit ein Projekt auf dem Gebiet der sogenannten Proteomics, das sich mit der Suche nach Krankheitssignalen im Blut beschäftigt. Dabei analysieren die Wissenschaftler mit Hilfe von Algorithmen das Proteingemisch im Blutserum, das Aufschluss über eine mögliche Krebserkrankung gibt. In Kooperation mit dem IBM-Entwicklungszentrum in Böblingen war es den Berliner Wissenschaftlern gelungen, die vorhandenen Algorithmen zur Krankheitserkennung auf einen neuartigen Hochleistungsprozessor von IBM, den sogenannten Cell Prozessor, zu portieren.

Mit großem Erfolg, wie Michael Engler, Cell Solution Development Manager bei IBM meint: „Die Proteinzusammensetzung im Blut konnte deutlich schneller und genauer analysiert werden. Der Einsatz der Cell-Plattform im Bereich der Krebsforschung kann die Forschung auf diesem Gebiet erheblich voranbringen“.

Die Vorarbeiten zu dem Projekt fanden am DFG-Forschungszentrum MATHEON statt, das Mathematik für Schlüsseltechnologien entwickelt. Christof Schütte, stellvertretender Sprecher des MATHEON, zeigt sich stolz, dass eines der Projekte diesen renommierten IBM-Preis gewinnen konnte.

„Mit den neuen IBM Rechnern sind wir in der Lage, die nahezu unüberschaubare Menge an Daten in unserem Proteomics Projekt noch detaillierter zu untersuchen“, freut sich der Leiter des Projekts an der Freien Universität, Dr. Tim Conrad.

Bekannt wurde die Technologie durch den Einsatz in Sonys Spielekonsole Playstation 3. Auch das Proteomics Projekt der Forscher um Schütte und Conrad sprach zuerst unter dem Titel „Mit der Playstation gegen Krebs“ eine breite Öffentlichkeit an.