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Der Mensch – ein Ufertier?

TV-Dokumentation über die Evolutionstheorie von Professor Carsten Niemitz

22.03.2012

Haben die Menschen tatsächlich im Wasser gelernt, auf zwei Beinen zu gehen?

Haben die Menschen tatsächlich im Wasser gelernt, auf zwei Beinen zu gehen?
Bildquelle: WDR/maakii

Die Vorfahren des Menschen mussten sich aufrichten, um sich im Wasser fortbewegen zu können. Gorillas, die auf zwei Beinen durch flache Gewässer waten, um Nahrung zu suchen, sind für Carsten Niemitz ein Beleg seiner These.

Gorillas, die auf zwei Beinen durch flache Gewässer waten, um Nahrung zu suchen, sind für Carsten Niemitz ein Beleg seiner These, dass sich die Vorfahren des Menschen aufrichten mussten, um sich im Wasser fortzubewegen.
Bildquelle: Thomas Breuer

In trockenen Savannen sollen unsere Vorfahren begonnen haben, sich im Zuge der Evolution aufzurichten. Dieser populären Lehrmeinung widerspricht der Evolutionsbiologe Carsten Niemitz, Professor an der Freien Universität Berlin. Seinen Forschungen zufolge entwickelte sich die zweibeinige Fortbewegungsart in Ufernähe – der Dokumentarfilm „Das Geheimnis des aufrechten Gangs“, eine Produktion des WDR für den Fernsehsender ARTE, stellt die bahnbrechende Theorie des Berliner Wissenschaftlers vor und feiert heute Premiere an der Urania.

Warum fahren wir so gern zum Urlaub ans Meer? Wieso sind die Preise für Ufergrundstücke exorbitant hoch, und warum essen viele Menschen für ihr Leben gerne Meeresfrüchte? All dies kann nicht mit dem vermeintlichen Aufenthalt unserer Vorfahren in der trockenen Savanne erklärt werden, behauptet Carsten Niemitz. Der Professor der Arbeitsgruppe Humanbiologie und Anthropologie war mehr als 30 Jahre als Wissenschaftler an der Freien Universität tätig. Unsere Vorfahren seien nicht etwa von den Bäumen gestiegen, um den aufrechten Gang zu lernen, sondern ins Wasser gegangen, wo sie sich zwangsläufig aufrichten mussten. Der Evolutionsbiologe ist der Ansicht, dass der aufrechte Gang im flachen Wasser auch bei der Nahrungssuche vorteilhaft war, und dass die dadurch erworbenen körperlichen Merkmale noch beim heutigen Menschen vorhanden sind.

Der Film wird am 22. März an der Urania und mehrfach auf ARTE gezeigt

Mit vielen Anknüpfungspunkten zum Alltag geht die Dokumentation „Das Geheimnis des aufrechten Gangs“ der Theorie von Carsten Niemitz und anderen namhaften Forschern zum Lebensraum Uferlandschaften auf den Grund. Hergestellt wurde die Dokumentation im Auftrag des WDR und in Zusammenarbeit mit Arte. Der Film feiert am heutigen Donnerstag, 22. März um 20.00 Uhr in der Urania Premiere. Als Gäste werden auch Professor Carsten Niemitz, Regisseur und Produzent Jo Siegler sowie der WDR-Redakteur Thomas Kamp erwartet. Im Anschluss an die Vorführung besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ebenfalls heute, um 22.10 Uhr, zeigt der deutsch-französische Sender ARTE die Dokumentation erstmals im Fernsehen. Wiederholungen sind am 24. März um 14.40 und am 4. April um 14.15 zu sehen. Zudem ist die Dokumentation von heute Abend an online auf dem ARTE-Videoportal abrufbar – allerdings für den beschränkten Zeitraum von sieben Tagen.

Zeit und Ort

  • Vorführung an der Urania: 22. März 2012, 20.00 Uhr, An der Urania 17, 10787 Berlin (U-Bahnhof Wittenbergplatz). Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 6 Euro.
  • Im Fernsehen: „Das Geheimnis des aufrechten Gangs“, am 22. März 2012 um 22.10 Uhr. Wiederholungen: 24. März um 14.40 und am 4. April um 14.15.