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Das Energiespar-Vorbild

Freie Universität und Land Berlin setzen ein Zeichen für den Klimaschutz

25.05.2011

Die Klimaschutzvereinbarung unterzeichneten Professor Peter-André Alt, Umweltsenatorin Katrin Lompscher sowie der Kanzler der Freien Universität, Peter Lange (v.l.n.r.)

Die Klimaschutzvereinbarung unterzeichneten Professor Peter-André Alt, Umweltsenatorin Katrin Lompscher sowie der Kanzler der Freien Universität, Peter Lange (v.l.n.r.)
Bildquelle: Gisela Gross

Laufende Heizungen bei offenem Fenster, eingeschaltetes Licht trotz Sonnenschein oder elektrische Geräte im Standby-Modus – das sollte man an der Freien Universität nicht mehr finden. Denn die Hochschule senkte in den vergangenen zehn Jahren ihren Energieverbrauch um mehr als ein Viertel. Um weitere zehn Prozent soll er bis 2015 sinken. Darauf einigten sich jetzt der Präsident und der Kanzler der Freien Universität mit Vertretern des Landes Berlin im Rahmen der ersten Klimaschutzvereinbarung einer Berliner Hochschule.

Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, verfolgt für das Land Berlin das Ziel, den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß der Stadt um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern. Für das bis 2020 anvisierte Vorhaben braucht das Land starke Partner: In der vergangenen Woche unterzeichnete Lompscher im Henry-Ford-Bau der Freien Universität die erste Klimaschutzvereinbarung einer Berliner Hochschule mit dem Präsidenten der Freien Universität, Professor Peter-André Alt, sowie Kanzler Peter Lange. Zu den Inhalten und der Bedeutung des Vertrages nahmen die Beteiligten in einem Pressegespräch Stellung.

Wie die Freie Universität nach den Einsparungen der letzten Jahre auch das ambitionierte Ziel erreichen kann, den Energieverbrauch bis 2015 um weitere zwölf Millionen Kilowattstunden zu senken, erläuterte der Koordinator für Energie- und Umweltmanagement der Universität, Andreas Wanke. Voraussetzung hierfür seien weitere technische und bauliche Veränderungen, aber auch die Fortführung des universitätsinternen Prämiensystems zur Energieeinsparung.

Den Stromverbrauch senken

Handlungsspielraum sieht Wanke vor allem beim Stromverbrauch, der den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und die Energiekosten der Universität maßgeblich in die Höhe treibe. Aus diesem Grund solle künftig ein Programm zum Einsatz kommen, mit dem sich der Verbrauch der einzelnen Gebäude online kontrollieren lasse. Damit die moderne Technik nicht negativ zu Buche schlägt, werden alte Computer durch energieeffiziente Neugeräte ersetzt. Obwohl die Freie Universität mit mehreren Photovoltaik-Anlagen bereits heute zu den größten Solarstromerzeugern in Berlin zählt, soll in den nächsten Jahren noch mehr Strom aus regenerativen Energieträgern genutzt werden.

Klima und Universität profitieren

Den Verbrauch transparent machen und dadurch beim Einzelnen umweltbewusstes Handeln anregen, will Kanzler Peter Lange. Denn auch die Universität profitiere von den Maßnahmen: „Unsere Energierechnungen im vergangenen Jahr wären um mehr als drei Millionen Euro höher ausgefallen“, sagte Lange. Dieses Geld stehe jetzt für Forschung und Lehre zur Verfügung. Die Relevanz der Klimaschutzvereinbarung angesichts der Forschungsschwerpunkte der beiden Focus Areas Dahlem Centre of Plant Sciences und MILIEU – Der Mensch im Ballungsraum unter Klima- und Umwelteinflüssen betonte der Präsident der Freien Universität, Professor Peter-André Alt.

Ein weiterer Punkt der Klimaschutzvereinbarung betrifft die Ausbildung der nachfolgenden Generationen: Professorin Miranda Schreurs, Leiterin der Forschungsstelle für Umweltpolitik, berichtete, dass die mehrfach ausgezeichnete „Schüleruniversität Klima + Energie“ fortgeführt werde. Im Juni dieses Jahres finden außerdem die ersten Hochschultage zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz an der Freien Universität statt, die am Forschungszentrum für Umweltpolitik koordiniert werden.

Senatorin Lompscher beschrieb das bisherige Energie- und Umweltmanagement der Freien Universität als „vorbildlich“. Sie hofft mit der nun getroffenen Vereinbarung darauf, dass sich weitere öffentliche Einrichtungen zum Klimaschutz verpflichten.