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Ernst-Reuter-Preis 2008 an vier junge Wissenschaftler verliehen

Festveranstaltung zum 60. Jahrestag der Freien Universität Berlin

05.12.2008

Die Ernst-Reuter-Preisträger (v.l.n.r.): Lars Mundhenk, Enzo Weber, Viktoria Tkaczyk, Patrick Merziger

Die Ernst-Reuter-Preisträger (v.l.n.r.): Lars Mundhenk, Enzo Weber, Viktoria Tkaczyk, Patrick Merziger
Bildquelle: Stephan Töpper

Das Saxophonquartett der Uni Bigband Berlin

Das Saxophonquartett der Uni Bigband Berlin
Bildquelle: Stephan Töpper

Die Preisträger umrahmt von Prof. Jochen Schiller (links), Prof. Gudrun Krämer (mitte) und Walter Rasch, Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter-Gesellschaft (rechts)

Die Preisträger umrahmt von Prof. Jochen Schiller (links), Prof. Gudrun Krämer (mitte) und Walter Rasch, Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter-Gesellschaft (rechts)
Bildquelle: Stephan Töpper

Am 4. Dezember, dem Gründungstag der Freien Universität, sind Patrick Merziger, Lars Mundhenk, Viktoria Tkaczyk und Enzo Weber für ihre Dissertationen mit dem Ernst-Reuter-Preis ausgezeichnet worden.

Jahr für Jahr werden an der Freien Universität mehr als 1000 Dissertationen abgeschlossen, immerhin jede Zehnte wird mit „summa cum laude“ bewertet. Die mit dem Ernst-Reuter-Preis ausgezeichneten Arbeiten seien intelligent und gut geschrieben, im eigenen Feld innovativ und über den eigenen Bereich hinaus von Relevanz, so Professorin Gudrun Krämer, Vorsitzende der Ernst-Reuter-Preiskommission, die die vier Preisträger in ihrer Laudatio ausführlich vorstellte.

Lars Mundhenk schrieb über Proteinbiochemische Strukturanalysen der orthologen CLCA-Proteine eCLCA1 des Pferdes und mCLCA3 der Maus und führte damit „inhaltlich wie technisch mehrere naturwissenschaftliche Disziplinen zusammen, um die Grundlagen der von ihm erforschten Krankheit Mukoviszidose besser verstehen und sie zugleich besser therapieren zu können“, so Gudrun Krämer.

Patrick Merziger, der am Friedrich-Meinecke-Institut über Nationalsozialistische Satire und Deutschen Humor in den Jahren 1931-1945 promovierte, „entdeckt das Politische in der populären Kultur und widerlegt unter anderem die in Wissenschaft und Öffentlichkeit verbreitete Annahme, dass für die NS-Diktatur Satire und Karikaturen ihrer Gegner typisch gewesen sei.“

Enzo Weber arbeitete am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft über  “Convergence, Business Cycles, Economic Growth and Financial Markets in Asia Pacific”. Seine aus drei Aufsätzen bestehende Dissertation sei über den untersuchten Asien-Pazifik-Raum hinaus von großer wirtschaftspolitischer Bedeutung, sagte Gudrun Krämer.

Über die „Theatralität des Fliegens in der Frühen Neuzeit“ hat Viktoria Tkaczyk am Institut für Theaterwissenschaft geschrieben. Der besondere Wert ihrer Arbeit „liegt in der Art und Weise, in der sie das Zusammenwirken von Theater- und Wissenschaftsgeschichte herstellt“.

Den Festvortrag hielt Professorin Friederike Fless, Sprecherin des Exzellenzclusters "Topoi – The Formation und Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations". Fless beschrieb die mitunter beschwerlichen Etappen des Weges zu einem fast rein altertumswissenschaftlichen Exzellenzcluster an der Freien Universität. Eigentlich hätte alles mit einer Ausgrabung im nördlichen Schwarzmeergebiet angefangen, wo sich ein römischer Dachziegel als Stein des Anstoßes erwies. Fless wünschte den Preisträgern, dass an sie mindestens das übernächste, wenn nicht sogar das nächste Cluster gehe.