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ZDS-Frühjahrssalon zu aktuellem Kriminalfall

Prof. WANG Shizhou (Rechtswissenschaft) führt in das Thema des Salons ein.

Prof. WANG Shizhou (Rechtswissenschaft) führt in das Thema des Salons ein.
Bildquelle: ZDS Peking

Es entspinnt sich eine lebhafte Diskussion.

Es entspinnt sich eine lebhafte Diskussion.
Bildquelle: ZDS Peking

Am 31. März 2017 fand der Frühjahrssalon des Zentrums für Deutschlandstudien (ZDS) an der Peking Universität statt. Im Zentrum der Debatte, die von dem Humboldtianer Prof. Dr. WANG Shizhou mit einem einleitenden Referat eröffnet wurde, stand ein Kriminalfall, der derzeit in China für heftige Diskussionen sorgt.

News vom 03.04.2017

Eine Firmenbesitzerin und ihr Sohn wurden von – offensichtlich der organisierten Kriminalität nahestehenden – Schuldeneintreibern bedrängt und bedroht, die Mutter auch sexuell gedemütigt. Die herbeigerufene Polizei griff nicht ein, sondern ermahnte die Schuldeneintreiber nur, ohne Gewalt vorzugehen, und zog dann wieder ab, woraufhin sich die Gewaltspirale weiter drehte. Letztlich griff der Sohn zum Messer und tötete einen der Angreifer, woraufhin er in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Aufgrund der großen Resonanz in der Öffentlichkeit wird der Fall nun aber weiter untersucht, eine Revidierung des Urteils scheint möglich. Die Frage nach der Rechtmäßigkeit von Notwehr wird in China in diesem Fall noch durch die Frage nach der Rechtmäßigkeit von tödlicher Gewalt durch einen Sohn, der die Demütigung seiner Mutter mitansehen muss, verschärft.

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