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Gründerteam mit Berliner Startup Stipendium veröffentlicht WeMingo App

WeMingo: Die App zur Selbsthilfe bei "schüchterner Blase"

WeMingo: Die App zur Selbsthilfe bei "schüchterner Blase"

News vom 20.01.2017

Allein in deutschsprachigen Ländern leiden rund fünf Millionen Menschen an sozialen Phobien, davon 1,7 Millionen an Paruresis – einer speziellen Form der Angststörung, die es Betroffenen schwer oder unmöglich macht, auf öffentlichen Toiletten zu urinieren. Die App WeMingo – ab sofort im iTunes-Store verfügbar – soll zunächst Menschen mit „schüchterner Blase“ helfen, ihr Problem zu verstehen und zu überwinden, später sind auch Anwendungen für andere soziale Phobien geplant. Das Gründungsvorhaben wird seit November 2016 an der Freien Universität mit einem Berliner Startup Stipendium für Johannes Schirrmeister gefördert, der die App zusammen mit Pavle Zagorscak entwickelt hat.

Der Informatiker Johannes Schirrmeister hat WeMingo aus seiner eigenen Betroffenheit initiiert und kümmert sich um die technische Umsetzung. Pavle Zagorscak ist Psychologe an der Freien Universität Berlin und forscht seit einigen Jahren im Bereich Online-Therapie. Er verantwortet das therapeutische Konzept hinter WeMingo. Mit der App können die Nutzer protokollieren, welche öffentlichen Toiletten sie aufgesucht haben und wie es ihnen dabei ergangen ist. Dadurch lernen sie bewusster wahrzunehmen, welche Faktoren es für sie einfacher oder schwieriger machen und können Erfolgserlebnisse festhalten.

Darüber hinaus wird ein sogenannter „Paruresis Exposure Score“ für jeden Eintrag berechnet. Das hilft den Nutzern, die Schwierigkeit der Situationen zu vergleichen und motiviert sie dazu, sich nach und nach immer schwierigeren Situationen auf öffentlichen Toiletten zu stellen. Das Vorgehen nennt sich „graduelle Exposition“ und wird auch im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie durchgeführt, die als das Mittel der Wahl für die Behandlung von Paruresis gilt.

Um erste Erfahrungen und Feedback von Nutzern zu sammeln, wurde die App zunächst für iOS im iTunes-Store veröffentlicht. Eine Android-Version soll nachgeliefert werden. Auf der Website wemingo.com können sich Nutzer vor dem Download einen Eindruck von der App verschaffen. Im nächsten Schritt wollen die Gründer auch ein kostenpflichtiges Selbsthilfeprogramm entwickeln.

Die Freie Universität Berlin, die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Humboldt-Universität und die Technische Universität vergeben gemeinsam das Berliner Startup-Stipendium. Finanziert wird das Programm aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie des Europäischen Sozialfonds. Zwei bis vier Teammitglieder können mit 1.500 Euro monatlich über eine Laufzeit von sechs Monaten gefördert werden, eine Verlängerung um weitere sechs Monate ist möglich.

http://wemingo.com/

gefördert von:

Weitere Informationen zum Eurpäischen Sozialfonds: www.berlin.de/esf

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