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Co-Working Lab auf dem FU-Campus eröffnet

Frisch eingezogen: Olaf Wagner, Ievgen Donskyi und Guy Guday haben sich auf Graphen-Forschung spezialisiert und sind die ersten Nutzer des Co-Working Lab.

Frisch eingezogen: Olaf Wagner, Ievgen Donskyi und Guy Guday haben sich auf Graphen-Forschung spezialisiert und sind die ersten Nutzer des Co-Working Lab.

News vom 28.03.2017

Am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität entstehen viele Anwendungsideen, etwa im Kurs „Trans Pro Idee“, in dem Naturwissenschaftler Translations- und Start-up-Projekte erarbeiten. Die Folge ist ein hoher Bedarf an Laborarbeitsplätzen für Forschung mit Verwertungsperspektive in der frühen Phase. Mit Unterstützung aus dem EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Projekts „Entrepreneurial Network University“ konnte eine Lücke geschlossen werden: In der Arnimallee 22 steht ab sofort das Co-Working Lab zur Verfügung: fünf Laborplätze mit neusten Standardgeräten für nasschemische und biochemische Experimente. Erste Nutzer sind Olaf Wagner, Ievgen Donskyi und Guy Guday, die sich auf Graphen-Forschung spezialisiert haben.

Das Co-Working Lab bietet außerdem fünf Büroarbeitsplätze, die durch eine Glaswand vom Laborbereich getrennt sind. Philipp Hultsch, am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie verantwortlich für Beschaffung, hat das Labor geplant und eingerichtet: „Die Fläche wird optimal genutzt, die Einrichtung lässt sich für den Bedarf wechselnder Nutzer noch anpassen.“

Für Olaf Wagner, Ievgen Donskyi und Guy Guday kommt die Eröffnung und Schlüsselübergabe gerade richtig: Sie arbeiten mit den zweidimensionalen Kohlenstoffschichten, die wie Bienenwaben angeordnet sind. Stapelt man viele dieser Schichten übereinander, ergibt sich Graphit, der in Bleistiften zum Einsatz kommt und der Bio-Rohstoff für die Synthesen des Teams ist. Die Forscher laden die Graphenschichten mit positiv oder negativ geladenen Polymeren auf und setzen sie gegen Viren und Bakterien ein. Aufgrund elektrostatischer Wechselwirkungen können sich die flexiblen, nanometer-dünnen und mikrometer-großen Schichten um Viren und Bakterien „herumwickeln“ und diese blockieren. Mit der Technologie wollen die Chemiker unter anderem neuartige Filter für die Keimreduktion in Flüssigkeiten und Gasen entwickeln. Die Keime sollen dabei nicht wie von üblichen Mikroporenfiltern herausgesiebt, sondern auf der geladenen Oberfläche gebunden werden. Ziel sind effiziente Filter mit höherem Durchfluss und einer längeren Nutzungsdauer ohne Strom, Wartung oder Chemikalienzugabe. Gemeinsam mit Profund Innovation plant das Team aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rainer Haag einen Antrag für ein EXIST-Gründerstipendium, um aus dem Verfahren einen Prototypen zu entwickeln und erste Verwertungsmöglichkeiten zu suchen. 

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