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Forschung im Dialog mit Mathieu Ossendrijver

05.05.2021 | 18:15
Mathieu Ossendrijver

Mathieu Ossendrijver

Mathieu Ossendrijver 

(Freie Universität Berlin)

ZODIAC - Ancient Astral Science in Transformation (ERC Advanced Grant)

Im Mittelpunkt des Projekts steht die interkulturelle Verbreitung des Tierkreises und der damit zusammenhängenden innovativen astronomischen und astrologischen Praktiken, Theorien und Bildprogramme von Babylonien bis Ägypten und in die griechisch-römische Welt zwischen dem 5. Jh. v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr.

Die Einführung des Tierkreises in Babylonien war ein Wendepunkt in der Geschichte der Astronomie und Astrologie mit Auswirkungen in Wissenschaft und Kultur, die bis heute fortleben. Der Tierkreis wurde zum zentralen Konzept für das Interpretieren, Vorhersagen, Berechnen und Darstellen von Himmelsphänomenen. Die damit einhergehende „mathematische Wende“ prägt Wissenschaft und Alltag bis heute und die horoskopische Astrologie wurde zu einem globalen Phänomen. Diese Innovationen verbreiteten sich bereits in der Antike von Babylonien nach Ägypten, in die griechisch-römische Welt und darüber hinaus, wobei sie sich transformierten in Anpassung an lokale Schriften, Sprachen und Traditionen. Aufgrund der Verknüpfungen mit sozialen Praktiken, religiösen Doktrinen, philosophischen Theorien und Bildprogrammen handelt es sich um eine wissenschafts- und kulturhistorische Innovation von globaler Bedeutung, für die es bisher keine umfassende Erklärung gibt.

Ziel des Projekts ist die Verbreitung des Tierkreises und die damit zusammenhängenden Praktiken und Theorien zu erfassen und zu erklären. Wie entwickelten sie sich und wie wurden sie im interkulturellen Austausch transformiert? Wie konnten diese Innovationen in Ägypten, der griechisch-römischen Welt und anderen antiken Kulturen Fuß fassen? Was erklärt ihr enormer Erfolg? Im Projekt ZODIAC versucht ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler*innen diese Fragen mit einem neuen Ansatz zu beantworten, wonach die neuen Praktiken und Theorien in den multikulturellen Großreichen, wo sie sich verbreiteten, soziale, religiöse und politische Bedürfnisse erfüllten.

Weitere Informationen:

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Forschung im Dialog laden wir an der Freien Universität angesiedelte Projekte und auswärtige Verbünde ein, um gemeinsame Interessen und Kooperationsperspektiven zu sondieren, Begrifflichkeiten und Ansätze zu diskutieren, aber auch die Struktur erfolgreicher Verbundprojekte kennenzulernen und uns insgesamt über aktuelle Forschungsfragen in den Geisteswissenschaften auszutauschen.

Zeit & Ort

05.05.2021 | 18:15

Online-Veranstaltung via Webex.