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Vor der Wahl

15.08.2011

Wenn am 18. September 2011 ein neues Abgeordnetenhaus gewählt wird, steht auch für die Berliner Hochschulen einiges auf dem Spiel. Gesucht wird eine politische Gestaltungsmehrheit, die verlässliche Perspektiven für die Zukunft bietet. Verlässlich bedeutet zuallererst: Die Hochschulfinanzierung muss langfristig sicher sein. Spitzenqualität in Forschung und Lehre ist nur möglich, wenn Leistungen der Hochschulen direkt finanziert werden und nicht erst nachträglich. Verlässlich bedeutet aber auch, dass Planung – etwa von Bauvorhaben – berechenbar bleibt und nicht wechselnden Bemessungsgrundlagen unterworfen wird. Und schließlich: Eine starke Berliner Hochschullandschaft muss selbstbewusst und kompetent nach außen vertreten werden.

Wenn im Juni 2012 die Entscheidungen über die Anträge in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder anstehen, sitzt die Politik mit am Tisch. Dann braucht Berlin überzeugende Fürsprecher, die die Stärke unseres Wissenschaftsstandorts kennen und seine Zukunftsfähigkeit demonstrieren können. Die Freie Universität, die ihren Spitzenstatus im Juni 2012 verteidigen will, hat erneut ein überzeugendes Exzellenz-Konzept erarbeitet, das wir in dieser Beilage auf Seite 7 vorstellen. Aber sie benötigt auch den Rückenwind einer Landesregierung, die sie mit Elan unterstützt.

Gedeihliche Zusammenarbeit ist nur möglich, wenn die Politik Vertrauen in die Leistungskraft der Hochschulen zeigt. Die Berliner Universitäten konnten in den vergangenen zehn Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie auch unter finanziell schwierigen Bedingungen international konkurrenzfähig sind: Sie haben sich als Anziehungspunkt für Spitzenwissenschaftler aus aller Welt erwiesen und dabei zugleich ihren Ausbildungsauftrag verantwortungsvoll wahrgenommen. Angesichts ihrer Erfolge dürfen sie erwarten, auch im künftigen Berliner Senat als starke Partne für eine förderliche Stadtentwicklung ernst genommen zu werden.

Gleichgültig, in welcher Konstellation nach dem 18. September 2011 regiert wird: Die Freie Universität gehört immer zu den Siegern. Denn die Spitzenkandidaten sämtlicher Parteien sind Ehemalige, die bei uns ihren akademischen Abschluss erworben haben. Klaus Wowereit und Renate Künast legten ihr Examen im Fachbereich Rechtswissenschaft ab, Frank Henkel hat ein Journalistikstudium an der Freien Universität abgeschlossen, Harald Wolf ist Absolvent des OttoSuhr-Instituts für Politikwissenschaft, Christoph Meyer hat wie der Regierende Bürgermeister und seine Herausforderin Künast sein Jurastudium bei uns absolviert. Wer immer also die Wahl gewinnt: Es wird ein Alumnus oder eine Alumna der Freien Universität sein. Wenn das kein gutes Omen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Berliner Hochschulpolitik der Zukunft ist.