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Hallo Nachtschwärmer

Herzlich willkommen - zur Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität Berlin

23.05.2011

Ein treffen mit Fußballroboter-Dame "Lea" ist bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 28.05.2011 am Institut für Informatik möglich.

Ein treffen mit Fußballroboter-Dame "Lea" ist bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 28.05.2011 am Institut für Informatik möglich.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Von Christine Boldt

Lea kickt für Deutschland. Und das höchst erfolgreich: Die 60 Zentimeter große Roboterdame hat mit ihrem Team, den Fumanoids, gerade die Iran Open gewonnen. Bevor Lea im Juli zur Fußball-Weltmeisterschaft der humanoiden Roboter nach Singapur aufbricht, macht sie Station in Dahlem. Mit einem Auftritt in der Langen Nacht der Wissenschaften am 28. Mai 2011.

Lea und ihr Team ist eines von insgesamt mehr als 500 Projekten aus rund 90 verschiedenen Einrichtungen, Instituten und Arbeitsgemeinschaften, die die Besucher der Freien Universität erwarten. 16 Busse fahren im Fünf- bis Zehnminuten-Takt den „Bahnhof“ an der Habelschwerdter Allee 45 vor der „Rost- und Silberlaube“ an, um die Gäste durch den grünen Südwesten und zu den Einrichtungen der Freien Universität in Dahlem und Lankwitz zu transportieren.

Lea kickt in der Takustraße. Sie zeigt bei einem Match mit ihren Roboterkollegen, was ihr die Informatiker der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz der Freien Universität beigebracht haben: Dribbeln, Steilpässe, Toreschießen.

Wie aber rappeln sich Fußball-Roboter nach einem Sturz wieder auf? Das ist eine von acht Fragen, die die Teilnehmer der Science-Rallye beantworten sollen. Mitmachen können Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren. Die Knobelstationen sind im Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik sowie den Fachbereichen Physik, Mathematik und Informatik angesiedelt.

Wer bei Kugelbahnen nur an Kinderspiele denkt, liegt falsch. Im Institut für Informatik in der Takustraße 9 sausen schwarze und weiße Kugeln über eine gigantische, 300 Meter lange Holz-Achterbahn. „Rolling Bits“ heißt die Präsentation, eine der vielen Sensationen, die die diesjährige Lange Nacht der Wissenschaften zu bieten hat: Die rollenden schwarzen und weißen Kugeln verkörpern Bits, digitale Einheiten, die durch ihren Lauf den Transport elektronischer Daten sichtbar machen sollen. Besucher können das auf der Stelle überprüfen, indem sie von ihrem Handy eine Kurznachricht an die Achterbahn senden, die den Text in die Kugelsprache übersetzt. Am Ende der Bahn bündelt ein Datenknoten die Informationen der Bälle und wandelt sie wieder in einen SMS-Text um.

SMS, Twitter, Facebook & Co. spielten auch beim sogenannten Arabischen Frühling eine wichtige Rolle. Über neue Medien und soziale Netzwerke haben sich die demokratischen Bewegungen in Tunesien, Ägypten, Jemen, Algerien und den Golfstaaten organisiert. Welche Rolle spielten und spielen Frauen bei den politischen Umwälzungen? Müssen wir islamistische Parteien fürchten? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Arbeitsstelle Politik des Vorderen Orients in der Ihnestraße 22 informieren über die arabische Welt im Umbruch.

Sie haben Post! Was heute E-Mail, Computer und Handy sind, waren für die alten Ägypter, Römer und mittelalterlichen Mönche Papyrusrollen und Tontafeln. Wer wissen will, wie man damals Nachrichten überbrachte, kann sich in der Schreibwerkstatt des Exzellenzclusters Topoi an authentischen Vorlagen schulen und eigene Schreibversuche machen. Und auch die „spätrömische Dekadenz“, die vor einiger Zeit der FDP-Politiker Guido Westerwelle ausgerufen hatte, kann bei Topoi für eine Nacht gelebt werden: Besucher können nach antiken Rezepten zubereitete Speisen kosten. Kinder dürfen währenddessen im Garten der Topoi-Villa an der Dahlemer Hittorfstraße 18 nach verborgenen Schätzen buddeln.

Sie haben einen Stein aus der Berliner Mauer erstanden? Herzlichen Glückwunsch! Aber sind Sie sicher, dass das Erinnerungsstück auch echt ist? „Berliner, bringt uns die Mauer!“, ermuntern die Geologen der Freien Universität deshalb alle Mauerspechte und Souvenirjäger und bieten an, mithilfe optischer und röntgenografischer Verfahren die Echtheit der Steine zu überprüfen. Auch ein Zertifikat gibt es dann in der Lankwitzer Malteserstraße 74-100.

Nur glückliche Kühe geben gute Milch, heißt es. Genauso ist es, sagen die Veterinärmediziner. Sie stellen ihr Lange-NachtGesamtprogramm in diesem Jahr unter das Motto „Sichere Futtermittel, gesunde Tiere, hochwertige Lebensmittel“. Seite 3 dieser Beilage widmet sich ganz dem tierischen Angebot in diesem Jahr, dort erfahren Sie auch, wo Kinder ab zehn Jahren das „Eier-Diplom“ ablegen können, „Wo der Feind im Tierreich lauert!“ – oder wo Sie Schwein haben. Außerdem gibt's wieder jede Menge Tiere zum Anfassen. Ganz wichtig: Alle veterinärmedizinischen Veranstaltungen finden in diesem Jahr auf dem Gelände des Instituts für Tierernährung an der Dahlemer Königin-Luise-Straße 49 statt. Dort – unmittelbar neben der Domäne Dahlem – ist ein großes Zelt aufgebaut.

Nur ein kleines Stück die Straße hinauf in Richtung Steglitz wartet die Powerpalme. Die Pflanze, aus der Palmöl gewonnen wird, steht im Botanischen Garten der Freien Universität. Und sie steht für das Stichwort Nachhaltigkeit und dessen Unwägbarkeiten – denn während die Ölpalme und ihre Frucht unseren westlichen Wohlstand sichern, droht ihre Verarbeitung die Bewohner ihres Ursprungslandes weiter zu verarmen. Die Führung „Der geschmierte Tropentraum: Die Ölpalme – welche Macht hat die Powerpalme“ findet um 20.15 und um 22.30 Uhr statt.

Haben Sie nach diesem kleinen Vorgeschmack Lust bekommen auf mehr? Dann lesen Sie doch gleich auf den Seiten 3 bis 5 dieser Beilage weiter, dort stellen wir Ihnen ausgewählte Veranstaltungen vor. Das Gesamtprogramm der Langen Nacht der Wissenschaften an der Freien Universität finden Sie unter: www.fu-berlin.de/langenacht