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Diener und Bhagwati ausgezeichnet

Ehrendoktorwürden verliehen

31.05.2010

Ed Diener und Jagdish Bhagwati genießen beide international großes Renommee: Der US-Amerikaner Ed Diener gehört zu den einflussreichsten Psychologen der Welt. Der indische Ökonom Jagdish Bhagwati ist einer der bedeutendsten Handelstheoretiker.

Ed Diener, dessen rund 260 Publikationen in mehr als 15 000 wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden, wurde vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielt Diener für seinen Einfluss auf die Entwicklung der Glücksforschung.

„Seiner Arbeit verdanken wir es, dass die Psychologie mit einem so positiven Thema wie Glück in Verbindung gebracht wird“, sagte Professorin Christine Keitel-Kreidt, Vizepräsidentin der Freien Universität. Professor Michael Eid, Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie, überreichte Ed Diener vor den rund 300 Gästen im Henry-Ford-Bau der Freien Universität die Ehrenurkunde. Diener sei einer der größten Psychologen unserer Zeit, betonte Eid.

Ed Diener ist emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Illinois in Urbana-Champaign (USA). Einem breiten Publikum bekannt wurde er vor allem durch seine Bücher, in denen er Hintergründe und Ergebnisse der Glücksforschung populärwissenschaftlich vorstellte. Diener war unter anderem Präsident der „International Society of Quality of Life Studies“ und der „Society of Personality and Social Psychology“.

Dem indischen Handelstheoretiker Jagdish Bhagwati wurde die Ehrendoktorwürde vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin verliehen.

Der Wirtschaftswissenschaftler Jagdish Bhagwati publizierte im Laufe seiner akademischen Karriere mehr als fünfzig Bücher. „Sein Motto ist jedoch mit Sicherheit nicht: ,Was man für den wissenschaftlichen Elfenbeinturm schreibt, bleibt auch im Elfenbeinturm‘“, sagte Professor Irwin Collier, Leiter der Abteilung Wirtschaft am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität, vor mehreren hundert Gästen im Hörsaalgebäude Henry-Ford-Bau.

Tatsächlich ist die theoretische Forschung Bhagwatis, der seit fast 30 Jahren an der Columbia University in New York (USA) lehrt, nie weit entfernt von der Praxis und dem politischen Geschehen: Als Berater war er für die Vereinten Nationen, die Welthandelsorganisation und das indische Finanzministerium tätig. Seine Auseinandersetzung mit den Argumenten von Globalisierungskritikern fand in Wirtschaftskreisen großen Anklang.

Die Kombination aus internationaler Forschung und praktischer Umsetzung wurde auch von der Ersten Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Professorin Monika Schäfer-Korting, besonders hervorgehoben. Einer von Jagdish Bhagwatis prominentesten Studenten war der heutige Princeton-Professor und Träger des Wirtschaftsnobelpreises, Paul Krugman. Der Ökonom, der seit 1998 ebenfalls Ehrendoktor der Freien Universität ist, hielt die Laudatio für seinen früheren Professor. Er verglich Bhagwatis Arbeiten mit Musik „die so grundsätzlich richtig und fundamental ist, dass bisweilen vergessen wird, welcher Komponist sie geschrieben hat“. Die Bedeutung seiner Forschung könne jedoch nicht oft genug betont werden, sagte Krugman.