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Homöopathie versagt am Rattendarm

31.05.2010

Die Debatte über die Wirksamkeit homöopathischer Mittel ist fast so alt wie die alternativmedizinische Behandlungsmethode selbst. Durch eine Studie an der Freien Universität Berlin, die von der Carstens-Stiftung gefördert wurde, erhält die Diskussion nun neuen wissenschaftlichen Zündstoff. Professor Holger Martens und Christiane Siegling-Vlitakis vom Institut für Veterinär-Physiologie der Freien Universität Berlin testeten in einem Laborexperiment die Wirkung homöopathischer Mittel. Die Grundlage ihres Experiments: ein Rattendarm. Das Ergebnis: Das eingesetzte homöopathische Mittel zeigte keinerlei Wirkung auf die Kontraktionsfähigkeit des Rattendarms.

Für das Experiment verwendeten die Forscher ein in der Tierphysiologie bekanntes Standardmodell: Der Rattendarm wird dabei in eine Vorrichtung gespannt, die es ermöglicht, selbst minimalste Bewegungen zu messen. Anschließend wurde dem Rattendarm ein krampfauslösendes Mittel zugeführt. Der kontrahierte Rattendarm sollte dann durch die Zugabe von Atropinsulfat wieder entkrampft werden, einem homöopathischen Mittel das aus der Tollkirsche gewonnen wird. In dem Experiment hatte das homöopathische Mittel jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Kontraktionsfähigkeit des Rattendarms.

Die Ergebnisse des Experiments wurden in der Zeitschrift Journal of Alternative and Complementary Medicine (Jahrgang 15 (10), 2009) veröffentlicht. mha