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Bange machen gilt nicht!

Wo es blitzt und raucht: Naturwissenschaften zum Ausprobieren

Chemie zum Anfassen: Experimentieren für Kinder und Erwachsene.

Chemie zum Anfassen: Experimentieren für Kinder und Erwachsene.
Bildquelle: Stephan Töpper

Sind Sie ein ängstlicher Mensch? Oder eher ein Hitzkopf? Die Didaktiker des Fachbereichs Physik und Wissenschaftler des Instituts für Chemie und Biochemie bieten Experimente für jede Gemütslage.

Wer einst im Schulfach Physik ein Experiment durchführen musste, kennt vielleicht das mulmige Gefühl: Kann ich an dem Messgerät auch nichts kaputtmachen? Ein Problem, das Lehrer heute mit virtuellen Mitteln vermeiden können. Das Interaktive Bildschirmexperiment (IBE) ermöglicht Schülern, Experimente am PC Schritt für Schritt nachzuvollziehen. Denn die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik haben Gerätschaften diverser Experimente realitätsgetreu fotografiert und am Computer animiert. Damit vereint das IBE die Anschaulichkeit des realen Films mit den pädagogischen Möglichkeiten einer interaktiven Simulation. Wer will, kann einige der insgesamt über 400 bereits entwickelten Interaktiven Bildschirmexperimente im Multimedialabor ausprobieren. (17.00 bis 1.00 Uhr, Haus 15, Raum 1.3.43 und angrenzende Gänge).

Wem es beim Thema Physik eher warm ums Herz wird, sollte sich den Programmpunkt „Physik für Hitzköpfe“ nicht entgehen lassen. Dort kann man am eigenen Leib erforschen, ob der Kopf wirklich die wärmste Stelle des Körpers ist. Möglich wird das durch die Wärmebildkamera. Sie macht die für das menschliche Auge unsichtbare Infrarotstrahlung sichtbar. Wissenschaftler und Ingenieure wenden Wärmebilder an, um Wärmeverluste an Gebäuden aufzuspüren – oder Besuchern der Langen Nacht das Prinzip der Infrarotstrahlung nahe zu bringen. (17.00 bis 1.00 Uhr, Haus 15, Raum 1.3.43 und angrenzende Gänge)

Nostradamus ist nicht gefragt, wenn es im Fachbereich Physik ums Sehen geht. Denn nicht Prophezeiungen, sondern der richtige Blickwinkel interessiert die Wissenschaftler. Mit einem speziellen System können sie die Augenbewegungen von Besuchern messen und dabei entschlüsseln, wohin sie bei einer Abbildung zuerst schauen. Interessant ist dies zum Beispiel für Entwickler von PC-Benutzeroberflächen oder zur Blicksteuerung von Software, aber auch Zeitungslayouts werden mit dieser Methode optimiert. (17.00 bis 1.00 Uhr, Haus 15, Raum 1.3.43 und angrenzende Gänge)

Wer kennt schon die energierelevanten Prozesse, die wir täglich nutzen oder in der Zukunft nutzen wollen? Mit einfachen Experimenten erklären Wissenschaftler wichtige Zusammenhänge der Energieumwandlung, etwa anhand von periodisch arbeitenden Maschinen, Solar- oder Brennstoffzellen, die als möglicher Antrieb von Fahrzeugen diskutiert werden. (19.45 bis 20.45 Uhr, Haus 13, Hörsaal).

Immer wieder begegnet man dem Vorurteil, Chemie sei eine gefährliche Wissenschaft, die für Sprengstoffe und Treibhauseffekt verantwortlich ist. Chemie begegnet uns aber nicht nur in Form einer Acrylamid-Belastung von Toast, sondern von früh bis spät im Alltag. Sind wir dabei überhaupt Gefährdungen ausgeliefert? Chemiker Thomas Lehmann zeigt in seinem Experimentalvortrag zum Mitmachen, wie gefährlich Chemie wirklich ist. Dabei spielen auch explodierender Nagellackentferner und andere Kleinigkeiten eine Rolle. (18.45 bis 19.30 Uhr, Haus 13, Hörsaal)

Am faszinierendsten ist Chemie zweifellos, wenn sie ihr Füllhorn an Farben, Leuchterscheinungen, Blitzen und akustischen Phänomenen ausschütten kann. Experimente mit Stoffen, die unter anderem auf minus 196 Grad Celsius abgekühlt sind, mit zum Leuchten gebrachten Gewürzgurken und mit Gasreaktionen, die mehr oder weniger geräuschvoll ablaufen – all dies führen Wissenschaftler der Anorganischen Chemie vor (22.45 bis 23.30 Uhr, Haus 13, Hörsaal).