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Es lohnt sich!

Von Dieter Lenzen

Es ist wieder soweit: Die „klügste Nacht des Jahres“ wird viele Berlinerinnen und Berliner für sich einnehmen und in ihren Bann ziehen. Das Angebot der Freien Universität zeigt Höhepunkte von besonderer Qualität. Das Programm bietet Ihnen eine entspannte, anregende und intelligente Nacht. Auch wenn Sie früher schon einmal teilgenommen haben – unter den 88 Instituten, die sich in dieser Nacht präsentieren, finden Sie mit Sicherheit Ihren Lieblingsort der Wissenschaft! Wird es der soeben restaurierte und in der ursprünglichen Architektur wiedererstandene Henry-Ford-Bau in der Garystraße sein? Gehen Sie doch hinein und studieren Sie die neue Ausstellung über die Geschichte der Freien Universität! Oder erleben Sie die europäische Uraufführung der Oper „Darkling“! Sie ist Bestandteil der Bemühungen unserer Universität, einen Beitrag zur Dokumentation und Diskussion des Holocaust zu leisten, wie wir es bereits mit dem Zugang zu dem Archiv des „Shoah Foundation Institute for Visual History and Education“ der University of Southern California wahrnehmen, der einzigen verfügbaren Dokumentation von 52 000 Interviews mit Holocaust-Überlebenden in Europa.

Sie möchten mit Ihren Kindern etwas erleben? Dann ist der veterinärmedizinische Standort Düppel (Oertzenweg 19b, 14163 Berlin) mit vielen Tieren (auch zum Anfassen!) der richtige Start in die lange Nacht.

Sie wollen sich mitten in Berlin in gepflegter Natur entspannen? Kommen Sie in den Botanischen Garten, der erstmals seit 2001 wieder in der Langen Nacht der Wissenschaften für Sie die Tore öffnet. Dort können Sie auch einen Blick auf die Rekonstruktionsarbeiten des größten europäischen Tropenhauses werfen. Und natürlich laufen, atmen, genießen.

Oder begeistern Sie und Ihre Kinder sich für naturwissenschaftliche Entdeckungen und technische Neuentwicklungen? Von der Erforschung der Asteroiden bis zur Spurensicherung in der Zoologie finden Sie auf dem naturwissenschaftlichen Teilcampus in Dahlem ausgiebig Anlass zum Staunen – und übrigens auch auf dem GeoCampus in Lankwitz. Dort können Ihre Kinder sogar nach prähistorischen Spuren im Gestein forschen.

Versäumen Sie nicht das kulturwissenschaftliche Kleinod der Freien Universität in Dahlem: die größte zusammenhängende „Wissenschaftsfläche“ in Europa zwischen Habelschwerdter Allee und Fabeckstraße. Hier zeigen 35 Einrichtungen aus den zum Beispiel Geschichts-, Kultur- und Geisteswissenschaften ihr umfangreiches Programm und: Sie können das Meisterwerk Lord Norman Fosters besichtigen: die Philologische Bibliothek – „The Berlin Brain“.

Sie fragen sich, ob Sie sich zwischendurch ausruhen, etwas essen und den Durst stillen können? An vielen Stellen ist dafür gesorgt. Keine Bange, auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen leben nicht allein von der reinen Erkenntnis!

Warum wir das alles veranstalten? Für Sie! Sie, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, tragen mit Ihren Abgaben dazu bei, dass Wissenschaft auf höchstem Niveau an der Freien Universität Berlin, einer internationalen Spitzenuniversität, möglich ist. Dafür möchten wir uns in dieser Nacht bedanken. Ich wünsche Ihnen große Augen, aufmerksame Ohren, (natürlich) gutes Wetter und bestes Vergnügen an unseren Wissenschaften. Es lohnt sich!

Der Autor ist Präsident der Freien Universität Berlin.